Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Todesgruft von Bally Moran

Die Todesgruft von Bally Moran

Titel: Die Todesgruft von Bally Moran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Nuelle
Vom Netzwerk:
zu tun hat, muß ich auch hierbleiben. Dann werden Sie jede Hilfe brauchen, die Sie bekommen können.«
    Peggy, die immer noch darüber nachgrübelte, wie sie Jesse schnellstens aus dem Schloß bringen konnten, horchte plötzlich auf. Sie war bis jetzt überhaupt nicht auf die Idee gekommen, über die Bedeutung der klagenden Worte nachzudenken.
    »Die Stimme sagte: ›Du gabst ihr Ruhe‹«, hörte sie Jesse erzählen. »Das klingt, als ob Catherine damit gemeint ist.«
    »Das muß dann ein Feind von Catherine gewesen sein«, sagte Peggy, der ganzen Geschichte mehr als überdrüssig.
    »So scheint es. Und es ist noch etwas zu beachten. Heute hieß es:
›Du kannst nicht bleiben.‹ Aber das erstemal sagte die Stimme zu Mrs. Witlow: ›Wir können nicht bleiben.‹« Der Professor machte eine bedeutungsvolle Pause. »Die Zufriedenstellung von Catherine St. More muß diesen Wechsel vom Wir zum Du verursacht haben. Das heißt, das erste Mal wurde Jesse nur gewarnt; aber nachdem sie dazu beigetragen hat, daß die Seite aus der Bibel gefunden wurde, wird ihr gedroht.«
    »Mein Gott, Professor!« Jesse starrte ihn bestürzt an. »Sie meinen wirklich, es könnte jener falsche Gerard gewesen sein? Aber er war doch mein Vorfahre!«
    »Stimmt. Und Sie können bestimmt nicht stolz auf ihn sein.«
    Wie zuvor klang es auf einmal, als ob der Wind durchs Haus brauste, und dann kamen die klagenden, kaum verständlichen Worte: »Duuu... gaaabst... iiihr... Ruuuhe ...«
    Die beiden Männer sprangen auf die Füße. Dans Stuhl fiel krachend um. Aber Jesse und Peggy saßen wie angewurzelt auf ihren Stühlen und starrten auf die Tür, während der Professor und Dan in die Halle rannten. Doch die Stimme war nach dem kurzen Satz verstummt, und draußen war es so still wie vorher. Man hörte nur den Professor und Dan sprechen.
    »Haben Sie hören können, woher es kam?« fragte Dan.
    »Nur, daß es von der Halle kam.«
    Ihre Schritte verrieten Peggy und Jesse, daß sie die ganze Halle durchsuchten. Als sie nach langer Zeit wieder in die Küche traten, schüttelten beide ratlos den Kopf und zuckten resigniert die Schultern.
    »Ihr habt also nichts gefunden«, stellte Jesse in einem Ton fest, der jedem mitteilte, daß sie auch nichts anderes erwartet hatte.
    »Jesse.« Dans Stimme war ernst. »Wir sind schon einmal hinter die Sache gekommen, und wir werden auch das herausfinden. Aber du mußt dich zusammenreißen, wenn du tatsächlich im Schloß bleiben willst. Wenn du wegen der tödlichen Kälte umgefallen bist, ist das zu verstehen. Aber das hier ist nichts als eine Stimme. Du darfst dich von ihr nicht so erschrecken lassen.«
    »Du hast recht. Ich werde mich zukünftig zusammennehmen.«
    »Gut. Aber da ich weiß, daß deinen Nerven nicht mehr viel zuzumuten ist, wirst du jetzt regelmäßig Beruhigungstabletten nehmen und nachts eine starke Schlaftablette. Nur so kannst du es schaffen. Um Peggy mache ich mir auch Sorgen. Sie reibt sich für dich auf, und wenn es so weiter geht, ist sie bald so schlecht dran wie du.«
    Peggy wollte widersprechen, aber sie mußte sich gleichzeitig eingestehen, daß er die Wahrheit sprach. Jesses Dickköpfigkeit machte sie halb verrückt. Vor Schreck über die gräßliche Stimme wäre sie am Nachmittag beinahe in Panik geraten. Doch Jesses unheimliche Ohnmacht und die Plackerei, sie aus dem Schloß zu schleifen, hatten am meisten an ihrer Kraft gezehrt.
    Mit einer Bescheidenheit, die für die selbstbewußte Jesse recht ungewöhnlich war, erklärte sie sich mit Dans Vorschlag einverstanden. Peggy blickte sie verwundert an, sagte aber auch dazu nichts. Es war gut, daß Jesse endlich begriffen hatte, daß sie ohne die Hilfe der anderen niemals in diesem Haus bleiben konnte.
    Der Professor hatte ruhig zugehört und manchmal zustimmend genickt. Nachdem Jesse ihre Zustimmung gegeben hatte, meldete er sich jedoch, indem er sofort auf das eigentliche Problem einging. »Ein Gefühl sagt mir, daß es doch vernünftig wäre, wenn wir Dinty Mullins zu Rate ziehen.« Als Dan ihn scharf ansah, hob er die Hand.
    »Nein, Dan, es ist nicht nur, weil ich mir wegen Molly Gedanken mache. Ich habe tatsächlich das Gefühl, daß er uns helfen könnte. Zumal ich auch keine Ahnung habe, wie wir diese neue Sache angehen sollen. Vielleicht sollte ich mich doch sofort auf den Weg machen.«
    »Meinen Sie nicht, daß er inzwischen Ihre Nachricht erhalten hat und anruft oder sogar schon auf dem Wege hierher ist?« fragte Dan.
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher