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Die Todesgruft von Bally Moran

Die Todesgruft von Bally Moran

Titel: Die Todesgruft von Bally Moran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Nuelle
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gebracht haben. Aber was uns jetzt bedroht... ich fürchte, das ist etwas Teuflisches.«
    »Sie sagten schon etwas in diesem Sinne, als wir in der Küche zusammensaßen.«
    »Ja. Ich hätte es vor Mrs. Witlow nicht erwähnen dürfen. Wenn ich offen gesagt hätte, was ich Ihnen jetzt erklären will, wäre sie uns vielleicht wieder in Ohnmacht gefallen. Ich vermute, daß sich der falsche Gerard St. More hinter der Stimme verbirgt, oder einer aus seiner Familie. Und wenn es so ist, dann hat er Rache im Sinn. Und bei diesem Mann wird die Rache schlimm ausfallen. Ich wage gar nicht zu denken, was alles geschehen kann, wenn Sie bleiben. Daß Mrs. Witlow unter allen Umständen bleiben will, habe ich begriffen. Aber es hätte mir keine Ruhe gelassen, wenn ich Ihnen das nicht vor meiner Abfahrt gesagt hätte. Wenn ich Dinty gleich auftreibe, können wir ja in ein oder zwei Stunden zurücksein. Vielleicht begegne ich ihm und Molly schon auf dem Hinweg, wenn sie doch zu ihm gefahren ist. Jedenfalls sind Sie gewarnt und werden doppelt vorsichtig sein. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Das Pferd wird Ihnen auf dem kurzen Stück zurück bestimmt auch wieder gehorchen.«
    Peggy war todmüde, aber des Professors Worte ließen sie keine Ruhe finden. Um die fest schlafende Jesse nicht zu stören, schlüpfte sie vorsichtig aus dem Bett und setzte sich in den Sessel neben der kleinen Nachtlampe. Sie hatten sie indessen an diesem Abend nicht angezündet, weil das Torffeuer in dem riesigen Kamin das Zimmer genügend erleuchtete. Trotz des Feuers fror sie ein bißchen. Sie zog sich den warmen Schlafrock über und steckte die Füße in kuschelige Pelzhausschuhe. Dan schlief im nächsten Zimmer; die Türen standen einen Spalt offen, und er würde sofort hören, wenn sie nach ihm riefen. Aber Jesse schlief auf die starke Tablette wie ein Murmeltier, und Peggy vermutete, daß eine ganze Menge geschehen könnte, ohne daß sie davon geweckt würde.
    Peggy hatte es aufgegeben, Jesse zum Fortgehen überreden zu wollen, aber Dan hatte mit seiner Beobachtung recht gehabt. Sie spürte, daß ihre Nerven nicht mehr lange mitmachten. Das Leben in diesem düsteren Schloß war fast eine Zumutung, und die mysteriösen und beängstigenden Theorien des Professors machten alles nur noch schlimmer. Selbst jetzt, da sie sich im Sessel ein bißchen entspannen wollte, entdeckte sie, daß sie die Hände zu Fäusten verkrampft hatte und im Unterbewußtsein nach irgend etwas horchte.
    Sie war nicht eine Minute mit Dan allein gewesen, um ihn von des Professors Warnung zu erzählen, aber wenn sie darüber nachdachte, kam es ihr immer wahrscheinlicher vor, daß der Professor das Richtige vermutete.
    Sie rutschte unruhig auf dem Sessel herum. Die Ruhe, die Untätigkeit waren schier unerträglich. Sie überlegte, ob sie Dan wecken könnte, um ihm doch noch von der Warnung zu berichten. Besser wäre es wohl, die Beruhigungstablette zu nehmen, die er ihr für die Nacht gegeben hatte. Doch nein, das würde sie nicht tun. Sie war müde genug, und es wäre Wahnsinn, in diesem schrecklichen Haus etwas einzunehmen, das sie im Denken beeinträchtigen könnte. Es hatte auch keinen Sinn, Dan zu wecken. Er wußte, daß ihnen irgendeine Gefahr drohte, auch wenn der Professor ihm das nicht abnehmen wollte. Morgen würde sie schon eine Gelegenheit finden, um ihm alles zu erzählen.
    Der Sessel, auf dem Peggy saß, stand ziemlich weit vom Kamin weg, aber als sie zum Feuer blickte, sah sie es deutlich. Zunächst dachte sie, die zuckenden Flammen wären daran schuld, aber als sie genauer hinschaute, gab es keinen Zweifel: da war ein dunkler Spalt auf dem Boden zwischen dem Kamin und der großen Steinplatte davor. Und er wurde immer breiter. Jetzt neigte sich die Platte ein wenig nach vorn, die Öffnung vergrößerte sich, sah aus wie ein schwarzes breites Band. Eine Sekunde später schloß sie sich langsam und lautlos. Selbst die zuerst entdeckte Spalte war verschwunden.
    Sie sprang auf und lief zum Kamin. Wenn sie es nicht gesehen hätte, wäre ihr nie die Idee gekommen, daß diese schwere Steinplatte zu bewegen wäre. Sie bückte sich und untersuchte sie gründlich. Was mochte sich unter diesem Teil des Zimmers befinden? Vielleicht die Küche oder die Vorratskammer. Sie runzelte nachdenklich die Stirn. Nein, das konnte nicht stimmen. Richtiger war wohl, daß die Wand mit dem Kamin viel weiter vorn zur Halle lag. Ja, es war wahrscheinlich die Wand zwischen den beiden Galerien. Und der

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