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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Krieger hielten den bereits stark geschwächten Mann unter Kontrolle. Bewegungslos blieb er liegen. Er hatte das Bewusstsein verloren. „Seine Ohnmacht hat auch etwas Gutes. Er kann das, was nun folgt, nicht mehr spüren“, gab Jadora zu bedenken.
    „ Jadora, jetzt müsst ihr den Schnitt auseinanderziehen“, forderte Elea den Mann auf. Sie hielt schon die Zange in der Hand. Jadora machte, wie ihm geheißen wurde. Er griff mit seinen Händen in die Wunde und zog sie so weit auseinander, bis das silbrige Metall Elea entgegenglänzte. Es steckte im Knochen fest. Sie ergriff, so fest sie konnte, das Stück Eisen mit der Zange und zog mit einem kräftigen Ruck daran. Einen Augenblick später hielt sie die blutige Pfeilspitze in der Luft. Erleichtert sah sie zu Jadora auf, der ihr anerkennend zunickte und ihre Schulter tätschelte. „Jetzt nähe ich noch schnell die Wunde zu. In der Zwischenzeit soll einer Eurer Männer ein Feuer machen, damit ich ihm einen Sud gegen das Fieber kochen kann.“
    „ Das wird warten müssen, Elea. Sobald ihr die Wunde geschlossen habt – und zwar möglichst schnell -, verschwinden wir von hier.“
    „ Aber wie wollt Ihr ihn transportieren. Er kann nicht reiten.“
    „ Wir binden ihn auf Arok fest.“ Elea wollte protestieren, aber diesmal war es der Hauptmann, der sie zurückließ, ohne einen Kommentar abzuwarten. Elea machte sich sofort an die Arbeit und nähte den Schnitt zügig zu. Dabei wischte sie immer wieder mit ihrem Ärmel die Tränen aus ihren Augen.

Kapitel 5
     

    Elea warf immer wieder einen besorgten Blick auf Maél, der neben ihnen wie leblos von Arok getragen wurde. Der Knoten in ihrem Magen zog sich immer mehr zu. Maél hatte mit seiner Weissagung allem Anschein nach Recht. Es sah nicht danach aus, dass er einfach so aus seiner Bewusstlosigkeit wieder erwachen würde. Die junge Frau hielt den Hauptmann fest umschlungen, als würde ihr diese Nähe Trost spenden. Jadora drückte ihr von Zeit zu Zeit schweigend ihre Hände.
    Der Tag neigte sich schon seinem Ende zu und die Reiter hatten den Wald immer noch nicht hinter sich gelassen. Sie kamen nur langsam voran, da sie sich ihren Weg mit den Pferden zwischen dicht stehenden Bäumen und Sträuchern hindurch bahnen mussten. Elea bemerkte erst jetzt, dass sie nur noch von fünf Kriegern begleitet wurden. Offensichtlich wurde einer von den Wegelagerern getötet. Die anderen waren zum Teil auch nicht gerade in einem guten gesundheitlichen Zustand. „Was ist mit Eurem sechsten Krieger passiert?“, fragte sie zaghaft, da sie die Antwort bereits ahnte. „Dougan hat es nicht geschafft“, war alles, was Jadora mit belegter Stimme erwiderte. Elea schluckte mühsam und dachte kurz nach. „Jadora, die Wunden Eurer Männer müssen versorgt werden, bevor es dunkel wird. Wir sollten jetzt möglichst schnell einen Lagerplatz suchen. Wir schaffen es heute ohnehin nicht mehr aus dem Wald hinaus.“
    „ Ich weiß, Mädchen. Ich halte auch schon die ganze Zeit nach einem geeigneten Lagerplatz Ausschau. Wir haben zwar die meisten dieser Mistkerle erledigt, eine Handvoll konnte aber fliehen. Ich möchte heute Nacht keine weiteren bösen Überraschungen mehr erleben.“ Elea sah sich jetzt ebenfalls um. Etwa sechzig Schritte zu ihrer Linken entdeckte sie ein paar niedere Felsen, die durch die Bäume lugten. Sie ähnelten jenen, die die Wolfshöhle verbargen, in der sie sich vor einer halben Ewigkeit – wie ihr schien - vor Maél versteckt hatte. „Seht Ihr dort zu Eurer Linken die Felsen? Ein Mann könnte dort oben heute Nacht Wache halten. Von dort hat man einen guten Überblick über das Gelände rings herum. Der Wald ist hier auch nicht so dicht.“
    „ Ihr habt recht. Einen besseren Platz finden wir nicht auf die Schnelle, erst recht nicht, wenn es immer dunkler wird.“
    Nachdem die Krieger Maél von seinem Pferd heruntergeholt und ihn auf sein Schlaffell gebettet hatten, kamen sie alle zu Elea, die sich ihre Verletzungen ansehen wollte. Die Wunden, die genäht werden mussten, versorgte sie zuerst, weil sie hierfür das immer weniger werdende Tageslicht benötigte. Anschließend verband sie die restlichen. Jadora hatte in der Zwischenzeit ein Feuer gemacht, über dem schon ein Topf mit kochendem Wasser hing. Nach getaner Arbeit, kam Elea sofort zu Jadora ans Feuer geeilt und kramte in ihrer kleinen Tasche nach dem Beutel mit dem fiebersenkenden Heilmittel. „Wie geht es ihm?“
    „ Unverändert schlecht. Er scheint innerlich

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