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Die Trasse von A'hi-nur

Die Trasse von A'hi-nur

Titel: Die Trasse von A'hi-nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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dem Abflug der Fremden, vielleicht lange danach, die Sklaverei entwickelte sich, und die vornehmsten Sklavenhalter wurden in diesem monumentalen Bauwerk beigesetzt. Nur bleibt dann der Grund für diese Art der Darstellung mit ihrem fast didaktischen Charakter ein wenig verschwommen. Wäre es nicht denkbar, daß die Fremden unter anderen Bedingungen eine ganz andere historische Entwicklung durchgemacht haben und daß sie annahmen, diese Darstellung könnte als eine Art moralische Gebotstafeln die Entwicklung der Menschheit positiv lenken? Wäre es nicht auch denkbar, daß sie langfristige Pläne hatten zur Steuerung der menschlichen Entwicklung, daß diese Pläne aber durch eine irdische Katastrophe – etwa den Untergang von Atlantis – gestört wurden?
    Das alles kann jetzt noch nicht beantwortet werden. Es beunruhigt mich auch nicht so sehr. Was mich wirklich beunruhigt, ist…« Er brach plötzlich ab und fragte uns direkt: »Was meint ihr zu dieser ganzen Spekulation?«
    Der Ausdruck Spekulation überraschte mich, mehr, er traf mich. Ich wollte protestieren, aber Achmed sah gar nicht mich an, auch nicht Inge, die ihn nach wie vor mit unverschämter Bewunderung anstarrte, sondern die Zwillinge. Aber die antworteten nicht.
    Achmed fragte sie direkt; darauf sagte der eine »Na ja« und der andere »Das mag ja alles sein« – es waren ihre üblichen Formulierungen, wenn sie sich aus einer Sache heraushalten wollten.
    Aber Achmed gab sich damit nicht zufrieden. »Ein bißchen ehrlicher, wenn ich bitten darf!« forderte er.
    »Na ja«, sagte schließlich der eine, »nimm’s uns nicht übel, aber mir und meinem Bruder kommt das alles ein bißchen zu sehr wie Spinne vor!« Der andere nickte.
    Und Achmed nickte auch.
    »Seht ihr«, sagte er zu Inge und mir, »das ist meine große Sorge. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin ganz ehrlich: Einerseits möchte ich, daß wir mit dieser Sache sehr bald an die Öffentlichkeit treten. Nicht wegen des persönlichen Ruhms«, er lächelte flüchtig, »oder nicht in erster Linie deshalb, sondern weil es nötig sein wird, das, was wir hier bescheiden anfangen, in großem Maßstab weiter zu betreiben, und nicht nur hier, sondern wahrscheinlich auch an anderen Stellen der Erde. Um das zu erreichen, und vor allem, um es schnell zu erreichen, muß man mit Beweisen auftreten. Andererseits ist das alles noch zu verschwommen, der wirkliche Beweis fehlt, und es kann geschehen, daß wir nicht nur uns selbst, sondern auch die Sache lächerlich machen. Nein, wenn man mit so etwas an die Öffentlichkeit tritt, muß es allen Angriffen standhalten.«
    Dieses Zaudern, diese Unbestimmtheit hatte ich an Achmed noch nie erlebt, und es brachte mich auf. Es wird wohl jedem so gehen, daß er unwillkürlich böse wird, wenn einer beginnt, das idealisierte Bild zu zerstören, das man sich gerade von ihm geschaffen hat. »Also entweder wir holen Hilfe, oder wir suchen weiter!« sagte ich in etwas grobem Ton.
    Niemand antwortete. Nur Achmed seufzte. Dann gähnten die Zwillinge demonstrativ, standen auf und gingen ins Bett; das ärgerte mich noch mehr. Es war doch klar – so konnte Achmed die beiden Weltbummler nicht in der Hand behalten!
    »Was soll ich denn machen!« sagte Achmed. »Holen wir uns ein paar Kapazitäten, dann wird die Sache zu offiziell. Aber allein können wir nicht weitermachen. Wo denn! In den Grabkammern würden wir nur Unheil anrichten. Und aufbrechen möchte ich nichts, wir könnten Spuren zerstören, die eine gründliche Untersuchung vielleicht noch aufdeckt!«
    Ich sah, daß Inge unter diesem Schwanken ebenso litt wie ich, und das ließ mich grober werden, als ich wollte. »Mit Hin und Her kommen wir jedenfalls erst recht nicht weiter! Man muß sich auch mal entscheiden können!«
    Inge sah mich zornig an und wies mich scharf zurecht, was ich natürlich prompt wieder falsch auslegte. Schweigend zog ich mich zurück, nicht ohne ein gekränktes Gesicht zu machen.
    Ich legte mich in meine Koje. Aber ich konnte nicht einschlafen. Ich war in so einer Euch-werd-ich’s-zeigen-Stimmung, und die trieb meine Gedanken auf immer kühnere Bahnen. Mir wurde nacheinander verschiedenes klar. Erstens, daß jetzt ich etwas tun müsse; dann, daß ich immer noch in Inge verknallt sei, verdammt noch mal, und gleich darauf, daß die ursprüngliche Grotte hinter der Abschlußwand noch weitergehen müsse, denn da war ja früher das Rinnsal hervorgekommen; und dann dachte ich, wenn ich so ein

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