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Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Titel: Die Unbekannten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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ich, und es ist auch nicht das, was ich sein will, und für mich kann es eindeutig in keiner Hinsicht ein Zurück geben.«
    »Geh mir aus dem Weg, Jim«, sagte sie und versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen.
    »Ich muss jetzt nach oben gehen«, sagte er, »und die Handgranate aus dem Kühlschrank holen.«
    Er ging zur Treppe. Nachdem er drei Stufen hinaufgestiegen war, sah er sich nach ihr um. »Möchten Sie mit mir kommen und die Handgranate holen?«
    »Nein, Jim. Ich warte hier.«
    »Okay. Nett von Ihnen, dass Sie warten. Ich bringe Ihnen auch eine Granate mit, und dann werden wir im Kartoffelkeller die Stifte rausziehen.«
    Er stieg die Treppe hinauf. Es tat ihm leid, als er hörte, wie die Kellertür ins Freie geöffnet und die Regentüren über der Außentreppe nach oben geklappt und auseinandergedrückt wurden. Er wollte wirklich nicht gern wieder allein in dem Kartoffelkeller sein. Ach ja, richtig. Nicht allein. Da war ja noch Nora.

70
    Der Mountaineer rollte durch den Mondschein. Cammy wagte nicht zurückzublicken, als sie vorne um ihn herumrannte, sowie Grady anhielt. Sie riss die Beifahrertür auf, sprang in den Geländewagen und fand ihre Stimme nicht.
    Lamar saß auf dem Rücksitz. Puzzle und Riddle, die mit Merlin im Stauraum hinter den Sitzen hockten, kicherten.
    Cammy hatte die beiden noch nie kichern hören. Unter den gegebenen Umständen klangen ihre lieblichen Kinderstimmen unheimlich.
    Endlich entrang sich ihr der Ausruf: »Fahr los, mach schon, fahr los !«
    Grady beschleunigte und entfernte sich von dem Haus, bevor er fragte: »Was ist? Was ist denn passiert?«
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich das weiß. Jim … er … ich weiß es selbst nicht, ich glaube, er hat Nora umgebracht, sie liegt tot im Kartoffelkeller.«
    Diese Mitteilung setzte dem Spaß, den die drei Kumpel miteinander hatten, einen Dämpfer auf, und Grady schnappte nach Luft.
    Nach einem Moment wandte sich Cammy an Lamar und sagte: »Sie haben Chaos vorhergesagt, und Sie hatten Recht. War es das? Oder was steht uns noch bevor? «
    »Nur die Zukunft«, sagte Puzzle hinter Lamar. »Nur der Ort, an dem es uns zu sein bestimmt ist.«

    Henry Rouvroy alias Jim Carlyle stieg mit einer Granate in jeder Hand die Kellertreppe hinunter.
    Nora lag mit offenen Augen auf dem Boden des Kartoffelkellers.
    Er setzte sich auf den Fußboden, neben seine Schwägerin, seine Ehefrau.
    Er zog den Stift aus der ersten Granate, hielt aber den Bügel noch gedrückt.
    Aus Gründen, für die er keine Erklärung hatte, sah er vor seinem geistigen Auge nicht etwa Jims nackte Leiche im Hühnerstall zwischen den gackernden Hennen, sondern stattdessen den Senator auf einer Pressekonferenz, wie er das Foto von Marcus Pipp schwenkte und verlangte, er solle vor ein Militärgericht gestellt werden. Henry hatte ihm zu dieser Strategie geraten, aber das hatte er aufgrund von Fehlinformationen getan, und es war nicht gut gelaufen.
    Der Senator hatte ihn nicht gefeuert, weil der Senator glaubte, mit diese Episode genau das erreicht zu haben, was er erreichen wollte. Der Senator war ein Idiot.
    Henry konnte das Gesicht von Marcus Pipp nicht vergessen. Es ließ ihn einfach nicht los. Er wollte beim Sterben nicht an Marcus Pipp denken. Aber er dachte trotzdem an ihn, als er starb.

    Grady fuhr so schnell, wie es die gewundene Straße zuließ, nach Süden und aus dem Bezirk hinaus, in eine etwas dichter besiedelte Gegend, wo die dunklen Hügel mit den Lichtern von Häusern gesprenkelt waren. Zu einer Kleinstadt mit einem eigenen Fernsehsender war es immer noch weit, aber falls ihre Flucht noch nicht entdeckt worden war, standen ihre Chancen gut.
    Sie fuhren an einem Gasthaus vorbei, auf dessen Parkplatz dicht an dicht die Pick-ups standen; auf einem Schild am Vordach wurde eine Countryband angekündigt.
    Als sie eine Viertelmeile später über eine Hügelkuppe kamen und die Straßensperre an der Kreuzung unter sich sahen, bremste Grady, und während er wendete, sagte Cammy: »Das Gasthaus. All diese Menschen. Das könnte eine Chance sein.«
    Als er die Hügelkuppe erreichte, über die er gerade erst aus der anderen Richtung gekommen war, warf Grady einen Blick in den Rückspiegel und sah, dass sie die Verfolgung bereits aufgenommen hatten.
    Auf dem Parkplatz des Gasthauses sprang Cammy aus dem Mountaineer, sprintete um den Wagen herum und öffnete die Heckklappe. »Raus, raus, beeilt euch!«
    Merlin sprang aus dem Fahrzeug und das Duo mit den Lampionaugen sprang

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