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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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sagte er. »Wenn ich die Zelle betrete, tust du mir aber nicht weh, versprochen?«
    »Natürlich nicht«, sagte Barnaby. »Ich wüsste gar nicht, wie.«
    »Also gut«, sagte Mr Macquarie, gab die sechs Zahlen ein, und die Zellentür öffnete sich. »Nur damit du’s weißt – falls du irgendetwas Komisches machst, dann bringst du dich nur in noch größere Schwierigkeiten.«
    Er betrat die Zelle, setzte sich auf den Stuhl, während die Tür sich automatisch wieder schloss. Kopfschüttelnd blickte er nach oben. »Was machst du eigentlich da an der Decke, Weltraumjunge?«
    »Ich bin kein Weltraumjunge«, erwiderte Barnaby. »Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen? Ich komme aus Kirribilli.«
    »Ich glaube nicht, dass wir diesen Planeten schon entdeckt haben«, sagte Mr Macquarie. »Gehört er zu unserem Sonnensystem?«
    »Ja, klar, Kirribilli gehört zu unserem Sonnensystem! Es ist sogar hier in Sydney, vom Haus des Premierministers ein Stück die Straße hinunter. Man nimmt die Bahn nach Milson’s Point, den Hügel hinab an den Läden vorbei, dann nach links – und da ist unser Haus.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Mr Macquarie.
    »Natürlich bin ich mir sicher. Ich habe mein ganzes Leben lang dort gelebt.«
    »Ich habe eine Schwester, die in Kirribilli wohnt.«
    »Wie heißt sie?«
    »Jane Macquarie-Hamid.«
    »Ich kenne Mrs Macquarie-Hamid«, verkündete Barnaby strahlend. »Sie wohnt direkt gegenüber von uns. Mein Hund, Captain W. E. Johns, spielt immer mit ihrem Hund. Die beiden sind gute Freunde.«
    »Wenn du so viel über sie weißt, dann kannst du mir sicher auch sagen, wie ihr Hund heißt.«
    Barnaby überlegte kurz. »Rothko«, sagte er dann. »Rothko Macquarie-Hamid. Ihre Schwester bindet ihm eine blaue Schleife um den Hals, nachdem sie ihn gebadet hat. Dann kommt Rothko sofort zu uns gelaufen, damit Captain W. E. Johns die Schleife mit den Zähnen aufmacht. Niemand sollte einen Hund so demütigen, finde ich. Das müssen Sie Ihrer Schwester mal sagen.«
    Mr Macquarie schien beeindruckt, dass Barnaby wusste, wie der Hund seiner Schwester hieß. Er holte ein Notizbuch aus seiner Innentasche, kritzelte etwas hinein und steckte es dann wieder weg. Barnaby hoffte, dass es eine Mitteilung an seine Schwester war.
    »Wenn du kein Weltraumjunge bist«, sagte Mr Macquarie nun, »vielleicht kannst du mir dann erklären, wie du in der Zéla IV-19 gelandet bist. Du musst verstehen – wenn wir sechs Menschen in den Weltraum schicken, dann erwarten wir, dass maximal sechs Menschen wieder zurückkommen.«
    »Haben die Astronauten es Ihnen nicht erzählt?« Barnaby dachte, wenn Mr Macquarie ihm keinen Glauben schenken wollte, dann glaubte er vielleicht den Astronauten.
    »Sie haben mir eine Geschichte erzählt, das stimmt«, sagte er. »Aber die ist so bizarr, dass ich sie nicht glauben kann.«
    »Alles, was sie Ihnen erzählt haben, ist wahr«, sagte Barnaby.
    »Aber du weißt doch noch gar nicht, was sie gesagt haben.«
    »Haben Sie Ihnen erzählt, dass ich bis zu ihrem Raumschiff geflogen bin, dass ich wegen des Luftdrucks eingeschlafen bin und sie mich dann hereingeholt haben?«
    »Ja.«
    »Haben Sie Ihnen erzählt, dass ich seit meiner Geburt eine Eigenschaft besitze, die bewirkt, dass ich dem Gesetz der Schwerkraft nicht gehorche? Und dass ich deswegen nicht länger als ein paar Sekunden auf dem Boden bleiben kann? Als ich im Raumschiff war, bin ich allerdings doch irgendwie auf dem Boden geblieben. Ich verstehe nur nicht so ganz, warum – haben sie das auch erzählt? Und dass es womöglich etwas mit meinen Ohren zu tun hat?«
    »Etwas in der Art haben sie erwähnt«, gab Mr Macquarie zu.
    »Haben sie Ihnen erzählt, dass ich Naoki Takahashi das Leben gerettet habe, als die weiße Leine gerissen ist und er plötzlich im Weltall geschwebt ist?«
    »Ihr wart nicht im Weltall.«
    »Im Weltraum, meine ich.«
    »Ja, das haben sie mir alles erzählt. Aber hör zu, Weltraumjunge –«
    »Hören Sie bitte auf, mich so zu nennen! Ich heiße Barnaby Brocket.«
    »Okay, von mir aus, Barnaby Brocket. Aber in der Geschichte, die sie erzählt haben, geht es nur darum, was du da oben gemacht hast. Darüber wollen wir uns nicht streiten. Aber ich muss wissen, wie du überhaupt hinaufgekommen bist.«
    Also erzählte ihm Barnaby alles.
    Jede Einzelheit seiner Lebensgeschichte, vom Augenblick seiner Geburt bis zu dem Moment, als er den Leiter der Internationalen Weltraum-Akademie bat, ihn nicht mehr Weltraumjunge, sondern Barnaby

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