Die verbotene Pforte
»winkende Katze« (»Maneki neko«) im Fenster seines Ladens sitzen, braucht man nicht mehr Lotto zu spielen, denn die Katze winkt das große Geld sozusagen herbei.
Melpomene: Griechische Muse der Tragödie und des Trauergesangs. Gut zu erkennen an der Maske, die sie immer bei sich trägt. Außerdem schmückt sie sich mit einer Keule und einem Kranz aus Weinlaub.
Minotaurus: Ein Mischwesen aus der griechischen Mythologie mit Stierkopf und menschlichem Körper. (Ich fand allerdings, dass die Minotauren aus Kandara Hufe statt Füße haben sollten. Hört sich bei einer Stampede einfach besser an.) König Minos ließ für sein Untier ein Labyrinth erbauen und sperrte es darin ein. Alle neun Jahre schickte Minos sieben Jünglinge und Jungfrauen in das Labyrinth, wo sie vom Minotaurus verschlungen wurden.
Schlangen: In der japanischen Mythologie sind Schlangen mit den Drachen verwandt. Genauer gesagt werden Schlangen oft als »Baby-Drachen« angesehen (»Nein, die spuckt noch kein Feuer, die beißt nur!«) oder dienen den Drachen als Boten. Schlangen und Drachen sind wiederum beide mit dem Element Wasser verbunden. Wenn man in Japan an Schlangen denkt, hat man zudem meistens auch das Wort Eifersucht im Hinterkopf. Manche Leute glauben sogar, dass eine eifersüchtige Frau als Schlange wiedergeboren wird.
Schicksalsfrauen bzw. Schicksalsgöttinnen: Bei den Griechen hießen sie Moiren, die Römer nannten sie Parzen. In den nordisch-germanischen Sagen haben wir die Nornen, in der keltischen Sagenwelt die Beten und bei den Slawen heißen sie unter anderem Zorya. Häufig treten sie zu dritt auf und machen sich auf verschiedene Arten am Leben der Menschen zu schaffen. Bei den Moiren zum Beispiel spinnt Klotho den Lebensfaden, Lachesis sagt, wie lang der Faden sein darf, und die »Unabwendbare« Atropos schneidet ihn schließlich ab. In einem von Wilhelm Buschs Gedichten tritt übrigens eine »schwarze Parze mit der Nasenwarze« auf.
Tanuki: Oft fälschlich als »Dachs« übersetzt. Tatsächlich sind diese Tiere aber mit den Hunden verwandt und sehen aus wie eine hübsche Mischung aus Waschbär, Dachs und Kojote. Ihr wissenschaftlicher Name lautet »Nyctereutes procyonoides« – im Deutschen »Marderhund« genannt. In Japan ist diese Tierart sehr weit verbreitet, soll aber auch in unseren Breiten auf dem Vormarsch sein. Wie den Füchsen sagt man auch den Tanukis Verwandlungskünste nach. Aber während die Kitsune-Füchse als raffiniert und heimtückisch gelten, glänzen die Tanukis eher durch eine derbere und direktere Hau-drauf-und-frag-später-Mentalität. Tanukismachen den Menschen gern hier und da das Leben schwer.
Tengu: So werden die »Himmelhunde« in japanischer Sprache genannt. Es gibt verschiedene Arten von Tengus, mit Hunden haben sie aber allesamt nichts zu tun. Ihre Gestalt ist menschlich, meistens haben sie rote Gesichter und lange Nasen. Manche sagen, Tengus waren früher Mönche, die sich schlimm danebenbenommen haben und deshalb diese Gestalt annehmen mussten. Tengus gibt es auch in der Variante mit Krähenschnabel, Federn und Flügeln. Die Mönchsgewänder tragen sie aber trotzdem.
Vurvolak: Adretter albanischer Totengeist, korrekt gekleidet mit schwarzer Fliege. Bevor er zum Geist wurde, war er ein ganz normaler Mensch, der nach seinem Ableben das Pech hatte, auf dem Friedhof zur falschen Zeit am falschen Ort zu liegen. Springt eine Katze nämlich über ein frisches Grab, wird der Tote zum Vurvolak und findet keine Ruhe mehr. Und selbst die Tatsache, dass er nicht verwesen kann, hilft nicht wirklich bei dem Versuch, neue Freunde für die Ewigkeit zu finden.
Zentaur: Ein Fabelwesen aus der griechischen Mythologie: zwei Hände, vier Hufe; halb Pferd, halb Mensch. Ziemlich schnell, wenn es darauf ankommt.
Nina Blazon , geboren 1969, studierte Slawistik und Germanistik. Anschließend unterrichtete sie an mehreren Universitäten und arbeitete als freie Journalistin. Seit 2003 schreibt sie Fantasy, Krimis und historische Romane für Kinder und Jugendliche. Die Autorin lebt und arbeitet in Baden-Württemberg.
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