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Die verbotene Pforte

Die verbotene Pforte

Titel: Die verbotene Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Blazon
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zurück nach Haturo, bevor die Kitsune über euch stolpern.«

DIE UNAUSSPRECHLICHEN
    Von Katuro aus betrachtet, ragte der halb verkohlte Berg wie ein schwarzer Drachenzahn in den roten Abendhimmel. Und Katuro selbst, das stellte Tobbs fest, als er an Morikos und Anguanas Seite zum Cho-Babadoo lief, war eine Stadt, die sehr schnell auf Veränderungen reagierte.
    Die Straßenreinigung war im Einsatz, um die angespülten Leuchtaale und Algen aus dem See in Eimer zu kehren. Nixenschuppen glänzten wie verlorene Silbertaler auf den Straßen. Überall bildeten die Leuchtfalter und Lichtmaden neue Inschriften und Werbebanner. Und auffällig viele formten sich zu sympathisch lächelnden Fuchsgesichtern! »Kitsune-Zungen! Köstlichste Kitsune-Zungen, süß und herrlich wie die Herrscher des Waldes!«, pries ein Süßigkeiten-Verkäufer seine ovalen Zuckertafeln an. »Man sagt, Königin Kitsune persönlich isst nichts anderes mehr, so gut sind sie!«
    Verwundert blickte Tobbs ihm nach.
    »Seit wann dürfen die Unaussprechlichen denn beim Namen genannt werden?«, fragte er Moriko.
    Seine Cousine lächelte ihm verschmitzt zu. »Seit Königin Kitsune die Sonne zurückgebracht hat.«
    »Aber die Tanukis …«
    »Scht!« Moriko legte den Zeigefinger über die Lippen und senkte die Stimme. »Nenne den Namen der Unaussprechlichen niemals in dieser Stadt! Hier leben nur die Freunde der Kitsune, die jubeln, weil die Zeiten der Unaussprechlichen endlich vorüber sind. Hat der neue Fürst heute offiziell verlautbaren lassen.«
    »Und dabei sind seine Untertanen immer noch dieselben Menschen«, bemerkte Anguana trocken und betrachtete ein Schild über dem Eingang eines Theaters. Es warb für ein neues Musical, das in wenigen Tagen starten sollte: »Amaterasu – Göttlichste der Schönen, Schönste der Göttlichen. Die wahre Geschichte eines Mädchens, das fortging und wiederkam.«
    »Neuer Fürst, neue Zeiten, neue Meinungen«, murmelte Mamsie Matata nachdenklich. »Heute sind die einen die Unaussprechlichen, morgen sind es die anderen. Und übermorgen …«
    Dinge ändern sich, dachte Tobbs. Ein Jahr und zehn Monate.
    So lange dauerte es noch, bis er zurückkehren würde. Und er hatte fest vor, auch Prinz Tanuki wiederzusehen.
    Im Gegensatz zur Stadt hatte sich das Cho-Babadoo nicht verändert. Nur die verschmutzte Fassade sah nach der Sturmflut ein wenig sauberer und adretter aus. Schon von Weitem konnte Tobbs erkennen, dass Neki ganz rechts auf der Holztreppe saß, ein rot-weiß-schwarzer Berg aus Fell und Fettpolstern. Nun, diesen Anblick kannte Tobbs schon zur Genüge. Viel ungewöhnlicher war das linke Ende der Treppe. Dort saß Vurvolak!
    »Ich glaube, ich habe mir den Kopf zu fest angehauen, als ich in den See geworfen wurde«, flüsterte Anguana. »Ich sehe Vurvolak und eine Katze – friedlich auf derselben Stufe sitzend!«
    Erst als sie näher kamen, entdeckten sie, dass Neki ein geschwollenes Auge hatte, als hätte eine Faust sie dort getroffen. Und Vurvolaks hellgrüne Wange zierten vier dunkelgrüne Kratzspuren.
    »Ich schätze, es steht einfach nur 1:1«, erwiderte Tobbs.
    Vurvolak sprang hoch und eilte ihnen entgegen.
    »Wo habt ihr denn Ankou Arnold gelassen?«, rief er.
    Anguana zuckte zusammen.
    »Äh, er … steht unter dem Schutz der Sonnengöttin«, antwortete Tobbs so diplomatisch wie möglich. »Bleibt wohl noch eine Weile auf dem Berg.«
    Vurvolak atmete auf und nickte. Ein Lächeln kam dennoch nicht über seine Lippen. Er beugte sich zu Tobbs herunter und raunte: »Hör mal, wenn ihr wieder in der Taverne seid … Da hängt doch dieser Steckbrief. Aber ihr verratet den Kleinen ja nicht, oder?«
    »Auf eines kannst du Gift nehmen«, sagte Anguana heftig. »Ich kenne keinen Ankou Arnold. Ich weiß nicht mal mehr, wie er aussieht.«
    »Endlich!«, maunzte Neki und wuchtete sich schnaufend hoch. »Wanja hat eine Tür direkt neben den Lagerräumen im Keller gebaut und wartet auf euch.« Und mit einem Seitenblick auf den verkohlten Berg, den man über den Dächern der Stadt sehen konnte, fügte sie hinzu: »Hast ja schließlich auch wieder mal genug Schaden angerichtet, Schankjunge. Bei den Elfen hat ein Dorf daran glauben müssen, in Yndalamor hast du Kalis Streitwagen zerstört, in Tajumeer ging eine ganze Insel hops und so ganz nebenbei musste auch noch einer der heiligen Riesenkraken draufgehen. Und hier in Doman fackelst du gleich den ganzen Berg ab. Was kommt als Nächstes?«
    »Mit dem Berg habe ich

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