Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
Auseinandersetzung mit Bella.“
„Bella Frobisher!“ Celias Stimme verriet Abneigung. „Nie hätte ich gedacht, dass Papa so tief sinken würde! Wie konnte er sie nur heiraten? Für mich kann sie nie Mamas Platz einnehmen. Und gewiss werde ich sie nicht mit Lady Armstrong ansprechen.“
„Selbst Tante Sophia zürnt Papa deshalb noch immer. Obwohl sie kein Hehl daraus macht, dass sie über die Geburt des kleinen James sehr erfreut ist. Tatsächlich ist unser kleiner Halbbruder ein bezauberndes Baby.“
„Papa hat sich immer einen Erben gewünscht“, meinte Celia mit einem Schulterzucken.
„Bella Frobisher“, Cassie traf genau den Ton ihrer gestrengen Tante Sophia, „mag es ja an beinahe allem fehlen. An Klugheit, Humor und Bildung mangelt es ihr allemal. Aber immerhin ist es ihr gelungen, einem gesunden Jungen das Leben zu schenken. Der kleine James wird die Linie der Armstrongs fortführen. Wir können also ganz zufrieden sein.“
Celia begann zu lachen.
Cassie fuhr fort: „Hättest du jemals gedacht, dass Papa sich entschließen würde, das Kinderzimmer aufzusuchen und einen schreienden Säugling auf den Arm zu nehmen? Er ist so stolz auf seinen Sohn, dass es schon ein bisschen peinlich wirkt. Bella meint natürlich, ich sei nur eifersüchtig … Natürlich gefällt es mir nicht, dass er uns Mädchen so anders behandelt hat. Wir waren für ihn immer nur so etwas wie eine Kapitalanlage. Oder sollte ich sagen: Er wollte uns benutzen, um seine diplomatische Karriere voranzubringen? Jedenfalls hat er gemeinsam mit Bella eine kurze Liste möglicher Heiratskandidaten für mich aufgestellt. Ich bitte dich! Eine kurze Liste! Kannst du dir etwas weniger Romantisches vorstellen? Genau darüber hatte ich mit Bella gestritten, als ich Augustus zum ersten Mal begegnete.“
„Aha“, sagte Celia.
„Was soll das heißen?“
„Nur, dass wir beide wissen, wie gern du das Gegenteil von dem tust, was man dir aufträgt.“
„Du tust mir unrecht!“, rief Cassie entrüstet. „Ich habe mich in Augustus verliebt, weil er ein Poet war. Und weil ich glaubte, er würde alles, was ich dachte und tat, wundervoll finden. Und weil er so gut aussah und so verständnisvoll wirkte und …“
„… weil er genau dem romantischen Bild entsprach, das du dir schon immer von deinem zukünftigen Gatten gemacht hattest.“ Celia drückte ihrer kleinen Tochter einen Kuss auf die Stirn und legte sie vorsichtig zurück in das Körbchen. „Aber du hast dich auch in ihn verliebt – ja, gib es ruhig zu –, weil du genau wusstest, dass Papa und Bella nicht mit ihm einverstanden sein würden.“
„Ich will nicht abstreiten, dass das vielleicht einen winzigen Teil seiner Anziehungskraft ausgemacht hat.“ Cassie runzelte die Stirn. Als man ihr damals die Liste der Heiratskandidaten überreicht hatte, hatte sie sie sogleich zerrissen. Sie hatte ein paar heftige Worte mit Bella gewechselt, ehe sie gemeinsam zum Ball bei Almack’s aufgebrochen waren.
„Ich war noch recht zornig auf Papa und Bella, als wir bei Almack’s eintrafen“, sagte sie zu Celia. „Und Augustus sah so gut aus! Er tanzte mit mir und führte mich auch zum Supper. Während des Essens komponierte er ein kurzes Gedicht, in dem er mich mit Aphrodite verglich. Er schrieb es auf die Tischdecke, was mir wunderbar romantisch erschien. Ich war so stolz darauf, die Muse eines Dichters zu sein! Später hat er mir dann gestanden, dass seine Familie beinahe ihr gesamtes Vermögen verloren hatte. Natürlich konnte mich das nicht davon abhalten, mich immer heftiger in ihn zu verlieben. Dass Papa, Bella und Tante Sophia gegen eine Verlobung waren, hat mich tatsächlich darin bestärkt, zu ihm zu halten.“
„Natürlich …“, murmelte Celia.
„Rückblickend sehe ich allerdings, dass ich mir selbst gegenüber nicht wirklich ehrlich war. Ich habe schon hin und wieder gespürt, dass er mich nicht so sehr liebte, wie er stets behauptete. Aber ich wollte ihm so gerne glauben. Er war ja auch so wortgewandt und charmant! Ich redete mir ein, dass ich eine so große Liebe erwidern müsse . Tatsächlich konnte ich es zunächst gar nicht fassen, als er die Verlobung löste. Schriftlich! Er hatte nicht einmal den Mut, es mir ins Gesicht zu sagen!“
„Welch ein Feigling! Weißt du, wen er dir letztendlich vorgezogen hat?“
„Ja. Du wirst sie aber nicht kennen. Millicent Redwood, die Tochter eines reichen Geschäftsmannes aus dem Norden. Angeblich soll ihre Mitgift 50.000
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