Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
Cassie. Retten Sie sie. Auch um ihretwillen.“
Er ergriff ihre Hand und drückte sie. „Ich verspreche es.“
Dann eilte er ins Haus um Linah zu begrüßen. Kaum eine halbe Stunde später befand er sich bereits wieder auf dem Weg in die Wüste.
12. KAPITEL
I rgendwann – Cassie hatte inzwischen jedes Zeitgefühl verloren – brachten die Entführer ihr einen Schlauch mit Wasser. Zum Glück fiel ihr gerade noch rechtzeitig ein, dass Jamil sie davor gewarnt hatte, zu schnell zu trinken. Also zwang sie sich, Schluck für Schluck zu nehmen und dazwischen kleine Pausen zu machen.
Die Männer, die zuvor schon ihre Handfesseln gelöst hatten, befreiten sie nun auch von dem Strick, mit dem ihre Fußknöchel zusammengebunden waren. Ungerührt schauten sie zu, wie sie sich mühsam aufrichtete. Beinahe hätte sie das Gleichgewicht verloren, weil ein Bein sie nicht tragen wollte. Doch dann kam die Durchblutung wieder in Gang, was erstaunlich schmerzhaft war, und Cassie machte probeweise ein paar kleine Schritte.
Der Narbige, der offensichtlich der Anführer war, sagte etwas in einem arabischen Dialekt, und einer der anderen bedeutete ihr, dass sie stehen bleiben sollte. Dann band er zuerst ihre Handgelenke, dann ihre Knöchel erneut zusammen, diesmal allerdings so, dass sie sich ein bisschen bewegen konnte. Sie war froh, dass sie sich nicht wieder hinlegen musste.
„Was wollen Sie von mir?“, fragte sie in gebrochenem Arabisch.
Die drei grinsten, und der Narbige rieb Daumen und Finger in einer international verständlichen Geste. „Geld.“
Das Wort kannte Cassie. Dann folgte ein längerer Satz, der wohl bedeuten sollte, dass sie ein hübsches Ding sei, für das man eine Menge verlangen könne.
„Scheich Jamil“, erklärte sie, „wird Sie bestrafen.“
„Scheich Jamil? Was hat er damit zu tun?“ Wer hätte gedacht, dass der Narbige ein wenig Englisch beherrschte?
Cassie antwortete ihm in der gleichen Sprache, erleichtert darüber, dass sie sich einigermaßen verständigen konnten. „Sie wissen gar nicht, was Sie getan haben, nicht wahr? Sie haben keine Ahnung, wer das Mädchen mit dem Pony war? Nun, ich will es Ihnen sagen. Es war Prinzessin Linah. Ich bin die Gouvernante der Prinzessin. Sie haben die Tochter von Scheich Jamil angegriffen, und er wird Sie dafür hart bestrafen. Es würde mich nicht wundern, wenn Sie alle sterben müssten.“
„Numair“, meldete sich einer der anderen, der wohl nur Arabisch verstand, zu Wort, „was sagt sie?“
Der Narbige übersetzte, und plötzlich spiegelten die Gesichter seiner Komplizen Angst wider.
„Damit will ich nichts zu tun haben“, erklärte der eine.
Und der andere schlug vor, man solle Cassie gehen lassen, um nicht den Zorn des Scheichs auf sich zu ziehen.
Numairs Augen blitzten zornig auf. „Ihr Feiglinge“, schimpfte er auf Arabisch, „ihr Dummköpfe. Lasst mich wenigstens in Ruhe nachdenken.“
Und damit verließen die drei die Höhle.
Cassie ging noch eine Zeit lang langsam auf und ab. Doch die winzigen Schritte, die ihre Fesseln ihr erlaubten, waren extrem anstrengend. Außerdem hatte sie schon wieder Durst. Und auch Hunger plagte sie. Zudem schmerzte ihr Kopf ganz fürchterlich. Also legte sie sich schließlich wieder auf den harten Boden und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis sie in einen unruhigen Schlaf fiel.
Laute Stimmen weckten sie. Ein Streit! Vorsichtig erhob sie sich und näherte sich dem Eingang der Höhle, wo sie sich hinter einen Felsen hockte. Sie konnte die drei Entführer jetzt deutlich sehen. Sie stritten heftig miteinander.
„Gold nützt einem toten Mann überhaupt nichts“, hörte sie den einen sagen.
„Der Scheich kennt keine Gnade“, stimmte der andere ihm zu. „Wir haben seine Ehre beleidigt. Er wird sich rächen. Nirgends in Daar-el-Abbah sind wir sicher. Wir sollten fortgehen!“
„Nein!“, brüllte Numair. „Was ist nur mit euch los? Ihr habt weder Mut noch Verstand. Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir die Chance, reich zu werden. Wenn wir es klug anstellen, kann nichts schiefgehen.“
Dann wandte er sich plötzlich um. Irgendetwas musste ihn auf Cassie aufmerksam gemacht haben. Mit ein paar großen Schritten war er bei ihr. Er zog sie hoch und hielt ihr ein Messer an die Kehle. „Ich mag es nicht, wenn man mir nachspioniert. Vielleicht sollte ich dich töten, damit du für immer schweigst.“ Das Messer ritzte ganz leicht ihre Haut, und ein Tropfen Blut quoll hervor.
„Ich
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