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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ritten sie weiter nach Süden.
    Chris wußte, daß sie nun erleichtert sein konnte, weil sie jetzt mehr oder weniger frei waren und ungefährdet ihren Weg fortsetzen konnten; doch je näher sie ihrem Vaterhaus kam, um so schlimmer fühlte sie sich.
    Asher kam zu ihr und begann mit ihr über alles zu reden, was sie gemeinsam erlebt hatten. Er sprach unnatürlich laut, als er sie an die ersten Augenblicke ihres Kennenlernens erinnerte: sie ohne einen Faden auf dem Leib. Und Chris hatt den Verdacht, Asher wünschte aus irgendeinem Grund, daß ihr Vater diese Geschichte mitbekommen solle. Und Asher war erst an die
    Spitze des Zuges gekommen, als alle Gefahren vorüber waren. Es war schwer für sie, dem zuzuhören, was er sagte.
    Am zweiten Tag befahl Tynan der Truppe anzuhalten und sagte dann zu Del, sie befänden sich nun in der Nähe von Pilars Haus und er beabsichtige, sie sicher dorthinzubringen.
    »Ich werde sie jetzt verlassen, da Sie Ihre Tochter gesund wiederbekommen haben«, sagte Ty, die eine Seite Chris zugewendet.
    »Wir werden hier auf Sie warten, oder wir geben alle der Lady ein sicheres Geleit nach Hause. Anschließend können Sie mit uns weiterreiten«, sagte Del.
    »Nein, Sir, es war meine Aufgabe, Ihre Tochter zu Ihnen zurückzubringen - und das habe ich getan. Es wäre mir nun lieber, wenn ich meiner Wege ziehen könnte.«
    Del brauchte ziemlich lange, um ihm darauf eine Antwort zu geben.
    »Del«, sagte Samuel, »ist da nicht noch eine Begnadigung, die er bekommen sollte?«
    »Ja, natürlich. Sie steckt in meiner Tasche.« Es dauerte eine Weile, ehe er das Papier gefunden und Tynan überreicht hatte.
    »Vielen Dank, Sir. Ich hoffe, zufriedenstellende Arbeit geleistet zu haben.«
    »Das Geld, Del«, kam ihm Samuel zu Hilfe.
    Chris saß steif auf ihrem Pferd. Mit jeder Sekunde, die nun verstrich, erwartete sie, daß er sagen würde, er könne sich nicht von ihr trennen, sie bedeute ihm mehr als alles Geld dieser Welt und er riskiere lieber das Gefängnis, wenn das bedeutete, daß er sie haben könnte.
    Aber Tynan sah nicht einmal zu ihr hin. Und Del brauchte ziemlich lange, um seine Satteltasche zu öffnen und einen Lederbeutel herauszuziehen.
    »Es sind zehntausend Dollar. Das hatten wir doch so vereinbart, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir.« Tynan streckte den Arm aus, um Del die Hand zu schütteln. »Wenn Sie mich wieder einmal brauchen sollten- ich werde in der Nähe sein. - Mr. Dysan?« Tynan tippte gegen die Hutkrempe, während er den älteren Mann ansah.
    Chris stockte der Atem, als er sich ihr zudrehte - aber er sah sie wieder nicht an, nickte nur in ihre Richtung, tippte auf diese abscheuliche, ihren Zorn erregende Weise mit dem Finger an die Krempe und murmelte: »Leben Sie wohl, Miss Mathison.« Dann drehte er ihr den Rücken zu und ritt an Pilars Seite.
    Chris saß eine Weile wie erstarrt im Sattel, wurde kaum gewahr, wie Pilar ihr zuwinkte, lehnte sich dann zu ihrem Vater hinüber und nahm seinen Revolver aus dessen Halfter. Dann zielte sie mit der Waffe auf Tynans Hinterkopf.
    »Was, glaubst du, tust du da eigentlich?« hörte sie Del brüllen, der ihr im selben Moment den Arm in die Höhe schlug.
    Der Revolverschuß löste sich, die Kugel flog hoch über Tynans Kopf hinweg, aber er wandte sich trotzdem nicht nach ihr um.
    Del nahm seiner Tochter den Revolver weg. »Von allen verrückten Dingen, die du bisher...«
    Er hielt inne, als er sah, wie Chris ihr Gesicht in den Händen vergrub und zu weinen begann. Sie war also wirklich nur ein Job für ihn gewesen, eine Möglichkeit, sich Geld zu verdienen, und er hatte nicht einen Funken Gefühl für sie übriggehabt.
    Wie immer, wenn Del eine Frau weinen sah, wußte er nicht, was er tun sollte. Doch da drängte Sam mit seinem Pferd näher heran und zog Chris in seine Arme.
    Chris erholte sich rasch, bewegte sich dann wieder von Samuel weg und sah ihren Vater mit klaren Augen an. »Entschuldigung. Ich bin so weit, daß wir weiterreiten können.« Dabei spürte sie nur zu sehr die Verlegenheit der Männer, die sie umgaben.
    »Hör zu, Chris- wenn du willst, daß wir hierbleiben und...«, sagte Del linkisch in dem Bemühen, sie zu trösten.
    »Sie ist wieder in Ordnung, Del. Du hast es doch gehört«, sagte Sam. »Darum denke ich, daß wir jetzt weiterreiten sollten.«
    Chris blickte ihn dankbar an, und ein paar Sekunden später waren sie alle auf dem Weg nach Hause.

Kapitel 26
    Chris legte ihr Buch beiseite und lehnte sich an den Baum, der hinter

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