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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hängenden gekrümmten Dolch.
    Sha'lazzi murmelte einen weiteren Vers des Gebets.
    Der Mann auf der anderen Seite des Tisches, immer noch von Entreris tödlichem Blick aufgespießt, bedeutete seinem Freund mittels Gesten, stillzuhalten und die Hand von der Klinge zu lassen.
    Entreri nickte und signalisierte ihm dann, gemeinsam mit seinen Freunden zu verschwinden. Er gab den Mann, der neben ihm stand, frei. Dieser griff nach seinem schmerzenden Daumen und funkelte Entreri bedrohlich an, ging aber nicht noch einmal auf den Meuchelmörder los. Auch seine Freunde verhielten sich ruhig und sammelten lediglich ihre Teller ein, bevor sie eilig verschwanden. Sie hatten Entreri nicht erkannt, und dennoch hatte er ihnen seine wahre Natur enthüllt, auch ohne sein Schwert ziehen zu müssen.
    »Ich wollte gerade genau das Gleiche tun«, verkündete Sha'lazzi mit einem Kichern, nachdem die drei verschwunden waren und Entreri ihm gegenüber Platz genommen hatte. Entreri blickte ihn nur wortlos an und stellte fest, wie unbehaglich der Mann stets wirkte. Sha'lazzi hatte einen riesigen Kopf und ein großes, rundes Gesicht, aber einen Körper, der so mager war, dass er ausgezehrt wirkte. Darüber hinaus lächelte dieses große, runde Gesicht ohne Unterlass, und die riesigen weißen Zähne bildeten einen auffälligen Kontrast zu seiner dunklen Haut und den schwarzen Augen. Sha'lazzi räusperte sich erneut. »Ich bin überrascht, dass du zu diesem Treffen herausgekommen bist«, meinte er. »Durch deinen Aufstieg in der Basadoni-Gilde hast du dir viele Feinde gemacht. Fürchtest du keinen Verrat, oh Mächtiger?«, schloss er sarkastisch mit einem erneuten Kichern.
    Entreri starrte ihn einfach nur weiter an. Er fürchtete in der Tat Verrat, aber er musste mit Sha'lazzi sprechen. Kimmuriel Oblodra, der dunkelelfische Psioniker, der für Jarlaxle arbeitete, hatte Sha'lazzis Gedanken vollständig ausgekundschaftet und war zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Verschwörung zu befürchten war.
    Da er die Quelle dieser Information berücksichtigen musste – einen Drowelfen, der keinerlei Sympathie für Entreri hegte –, hatte diese Versicherung den Meuchelmörder nicht vollständig beruhigt.
    »Es kann ein Gefängnis für den Mächtigen sein«, plapperte Sha'lazzi weiter. »Ein Gefängnis, mächtig zu sein, verstehst du? So viele Paschas wagen es nicht, ihre Häuser ohne den Schutz von hundert Wachen zu verlassen.« »Ich bin kein Pascha.«
    »Nein, in der Tat nicht. Aber Basadoni gehört dir und Sharlotta«, erwiderte Sha'lazzi und spielte damit auf Sharlotta Vespers an. Die Frau hatte ihre Reize eingesetzt, um Pascha Basadonis Stellvertreterin zu werden, und nachdem sie den Putsch der Drow überlebt hatte, diente sie nun als menschliches Aushängeschild der Gilde. Und diese Gilde war plötzlich viel mächtiger geworden, als irgendjemand es sich hätte vorstellen können. »Jeder weiß das.« Sha'lazzi kicherte erneut auf seine enervierende Weise. »Ich habe immer gewusst, dass du gut bist, aber nicht, wie gut!«
    Entreri erwiderte das Lächeln, aber tatsächlich amüsierte ihn die Vorstellung, Sha'lazzis mageren Hals aufzuschlitzen, einfach weil er diesen Parasiten nicht mehr ertragen konnte.
    Der Meuchelmörder musste sich allerdings eingestehen, dass er Sha'lazzi brauchte – und genau deshalb gelang es dem berüchtigten Informanten zu überleben. Sha'lazzi hatte es zum Beruf, ja, sogar zur wahren Kunst gemacht, jedermann all das zu erzählen, was er wissen wollte – für den richtigen Preis. Und er war in seinem Gewerbe derart geschickt, so nah am Puls sowohl der Herrschenden Häuser Calimhafens als auch der einfachen Straßenganoven, dass er für die häufig in Fehden verwickelten Gilden der Stadt zu wichtig geworden war, als dass man ihn hätte ermorden können.
    »Erzähl mir doch von der Macht hinter dem Thron von Basadoni«, meinte Sha'lazzi mit einem breiten Grinsen. »Denn da ist doch gewiss noch mehr, oder?«
    Entreri gab sich alle Mühe, einen versteinerten Gesichtsausdruck beizubehalten. Er wusste, dass schon ein Lächeln als Erwiderung zu viel verraten würde – obgleich er nur allzu gerne wegen der offenkundigen Unwissenheit Sha'lazzis hinsichtlich der Wahrheit über die neue BasadoniGilde gegrinst hätte. Sha'lazzi würde nie erfahren, dass eine Armee von Dunkelelfen einen Stützpunkt in Calimhafen errichtet hatte und die Gilde als Tarnung benutzte.
    »Ich dachte, wir hätten verabredet, über die Oase Dallabad zu

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