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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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fürchte euch auch nicht, weil ihr keinen Vorteil aus meinem Tod ziehen könntet. Ihr wisst schließlich, dass ich mit der einen großen Gemeinschaft verbunden bin, die mein Volk bildet, und dass ihr euch durch meine Ermordung viele mächtige Feinde machen würdet.
    Kimmuriel erkannte die Einsichten des Illithiden mit einer Verbeugung an.
    Crenshinibon andererseits, fuhr Yharaskrik fort, handelt nicht nach solch vernünftigen Überlegungen. Er ist alles verschlingend, eine Geißel der Welt, die alles kontrolliert, dessen sie habhaft werden kann, und den Rest vernichtet. Der Kristall ist der Fluch der Teufel, aber die Liebe der Dämonen. Er verneint alle Gesetze zu Gunsten der Vernichtung durch Chaos. Eure Herrin Lloth würde ein solches Artefakt hoch schätzen und das Chaos zutiefst genießen, das er bewirkt – nur, dass Crenshinibon nicht auf sein Ziel zuarbeitet wie ihre Drow-Anhänger, sondern ausschließlich, um alles zu verzehren. Crenshinibon wird Bregan D'aerthe viel Macht verleihen – sieh dir nur die neuen, willigen Sklaven an, die er euch eingebracht hat, darunter sogar die Tochter des Mannes, den ihr gestürzt habt. Am Ende wird Crenshinibon euch ins Verderben stürzen, er wird Feinde über euch bringen, die zu mächtig sein werden, um gegen sie zu bestehen. So zeigt es die Vergangenheit des Gesprungenen Kristalls, die sich über die Jahrhunderte immer aufs Neue wiederholt hat. Er steht für ungezügelten Hunger ohne Disziplin, dazu verdammt, sich immer mehr aufzublähen, bis er zugrunde geht.
    Der Gedanke ließ Kimmuriel unwillkürlich zusammenzucken, denn er stellte sich vor, wie sich dieser Pfad vor Bregan D'aerthe ausdehnte.
    Alles verschlingend, wiederholte Yharaskrik. Alles kontrollierend, was er kann, alles vernichtend, was er nicht beherrschen kann.
    Und du gehörst zu dem, was er nicht zu kontrollieren vermag, meinte Kimmuriel.
    »Ebenso wir Ihr«, sagte Yharaskrik mit seiner wässrigen Stimme. »Turm des Eisernen Willens und Leerer Geist«, zitierte der Illithide zwei typische und leicht verfügbare Verteidigungsmethoden, welche Psioniker im Kampf gegeneinander anwendeten.
    Kimmuriel knurrte, da er die Falle erkannte, in die ihn der Illithide eben gelockt hatte, das unfreiwillige Bündnis, das ihm Yharaskrik gerade aufgezwungen hatte, da dieser wohl fürchtete, der Drow könnte ihn an den Gesprungenen Kristall und an Jarlaxle verraten. Er kannte diese mentalen Verteidigungsmethoden natürlich, und jetzt, da er wusste, dass sie das Eindringen Crenshinibons verhindern konnten, würde er sie automatisch und unwillkürlich heraufbeschwören, falls der Gesprungene Kristall versuchte, die Kontrolle über ihn zu erlangen. Denn wie bei jedem anderen Psioniker, wie bei jedem vernunftbegabten Wesen würden Kimmuriels Ego und sein Unterbewusstsein eine solche Übernahme nicht zulassen. Er starrte den Illithiden lange und fest an. Er hasste die Kreatur und konnte doch zugleich ihre Befürchtungen verstehen, die Crenshinibon betrafen. Oder vielleicht, kam ihm in den Sinn, hatte Yharaskrik ihn gerade gerettet. Crenshinibon würde ihn angreifen, um ihn zu beherrschen, und nicht etwa, um ihn zu vernichten. Wenn Kimmuriel in dieser Situation die korrekte Vorgehensweise entdeckt hätte, das geistige Eindringen abzuwehren, wäre er für den Kristall plötzlich und in einem ungünstigen Moment zum Feind geworden. So jedoch war er es, der mehr Wissen über die Situation besaß, und nicht Crenshinibon.
    »Werdet Ihr uns beschatten?«, fragte er den Illithiden laut und wechselte dabei von dem intimen Gedankenaustausch zu der formellen Sprache der Drow über. Er hoffte, dass die Antwort ja lauten würde.
    Er spürte, wie ihn eine Welle aus Gedanken durchströmte, die vieldeutig und unverbindlich war, aber klar machte, dass Yharaskrik plante, ein wachsames Auge auf den gefährlichen Gesprungenen Kristall zu haben. Sie waren also Verbündete aus schierer Notwendigkeit.
    »Ich mag sie nicht«, erklang die hohe, erregte Stimme von Dwahvel Tiggerwillies. Die Halblingsfrau schlurfte herbei und ließ sich auf dem Stuhl nieder, auf dem vorher Sharlotta gesessen hatte.
    »Ist ihre Größe oder gar ihre Schönheit der Grund für deinen Ärger?«, entgegnete Entreri sarkastisch.
    Dwahvel warf ihm einen perfekt ungläubigen Blick zu. »Ihre Falschheit«, erklärte die Frau.
    Diese Antwort ließ Entreri die Augenbraue hochziehen. War nicht jeder auf den Straßen Calimhafens, er selbst und Dwahvel eingeschlossen, ein Manipulator?

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