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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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Allianz-Regierung vorzugehen, werden ich und meine Offiziere alles tun, um sicherzustellen, dass die Marines keinen derartigen Befehl ausführen.«
    »Diese Situation wird sich nicht ergeben, weil von mir kein solcher Befehl kommen wird.«
    »Dann verstehen wir uns ja.« Carabali schaute kurz zur Seite und dachte über etwas nach. »Aber wenn wir den Befehl erhalten, Sie zu verhaften … dann wird es kompliziert. Eigentlich sollte es ganz einfach sein. Wir führen rechtmäßige Befehle aus, und wenn Sie nicht gegen Ihren Eid verstoßen haben, kann das kein rechtmäßiger Befehl sein. Vor langer Zeit sagte einmal ein weiser Mann: Im Krieg ist alles ganz einfach, aber alle einfachen Dinge sind kompliziert. So ist es auch jetzt. Ist es rechtmäßig, einen Offizier, der sich nichts hat zuschulden kommen lassen, nur aus dem Grund zu verhaften, weil er etwas Bestimmtes tun könnte? Wie Sie schon sagten, bei der Allianz geht es um die Dinge, die uns wichtig sind, und dazu haben schon immer die Rechte unserer Völker gehört.«
    »Das ist wahr, Colonel.« Geary stand auf. »Ich schwöre, ich werde alles tun, um einen solchen Konflikt zwischen Befehl und Prinzipien zu verhindern. Wir stehen auf der gleichen Seite, und ehrlich gesagt gefällt mir das auch so.«
    »Mir auch, Sir«, sagte Carabali und erhob sich ebenfalls. »Für eine Weltraumratte sind Sie gar nicht so übel.«
    »Danke, Colonel. Sie sind auch ganz brauchbar.« Carabali grinste ihn daraufhin an, straffte die Schultern und salutierte vor ihm. Kurz bevor sie die Verbindung unterbrechen konnte, merkte er noch rasch an: »Colonel, diese Frau … dieser Lieutenant … hätte keine andere Entscheidung treffen können.«
    Carabali nickte bedächtig. »Das hat die Frau immer gewusst, Sir, aber sie hat diese Entscheidung auch immer gehasst. Wenn Sie gestatten, Sir.« Abermals salutierte sie, dann verschwand ihr Bild.
    Geary setzte sich wieder hin. Er kam sich vor, als müsse er mit hundert Bällen gleichzeitig jonglieren, und wenn er nur einen Einzigen davon fallen ließ, würde die Allianz zerschmettern.
    Eine Stunde vor dem Sprung nach Atalia begab er sich auf die Brücke. Die Allianz-Flotte hatte eine Gefechtsformation eingenommen, die aus einer zentralen Hauptgruppe und unterstützenden Formationen zu beiden Seiten bestand, um für den Fall gewappnet zu sein, dass die Reserveflotte der Syndiks unmittelbar vor dem Sprungpunkt auf sie wartete. Geary rief den logistischen Status seiner Schiffe auf und zuckte innerlich zusammen, als er sah, wie niedrig der Bestand an Brennstoffzellen und Munition war. Dann wandte er sich an die Befehlshaber seiner Schiffe: »Seien Sie auf alles gefasst, wenn wir den Sprungraum verlassen. Wenn sich die Syndiks in unmittelbarer Nähe aufhalten, eröffnen Sie sofort mit allen verfügbaren Waffen das Feuer. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie eine Position in einiger Entfernung vom Sprungpunkt eingenommen haben, was bedeutet, dass wir in eine günstige Angriffsstellung werden gehen können. Wir sehen uns in Atalia wieder, und danach in Varandal.«
    »Fünfzehn Minuten bis zum Sprung«, meldete der Ablauf-Wachhabende.
    Rione verließ ihren Platz und beugte sich über Gearys Sessel. »Soll ich mir die Mühe machen und Sie fragen, warum eine Flotte in dieser Verfassung bei Atalia einen Angriff plant, anstatt so schnell wie möglich den Sprungpunkt nach Varandal anzusteuern?«
    »Weil die Syndiks sich zweifellos darauf eingestellt haben, dass wir das machen«, antwortete Geary. »Falls sich eine Gelegenheit ergibt, werde ich natürlich Kurs auf diesen Sprungpunkt befehlen. Aber ich gehe nicht davon aus, dass die Syndiks uns einfach so vorbeifliegen lassen werden.«
    »Die werden uns nicht aufhalten«, erklärte Desjani ruhig.
    Rione sah sie einen Moment lang an, ehe sie entgegnete: »Ich glaube Ihnen.« Dann kehrte sie auf ihren Platz zurück, während Desjani die Stirn in Falten legte und vergeblich versuchte, eine verborgene Botschaft in diesen Worten zu finden.
    Geary beobachtete, wie die Sekundenanzeige rückwärts lief, als sich die Flotte dem Sprungpunkt näherte. Schließlich gab er den Befehl: »Alle Schiffe, springen Sie nach Atalia.«
    Nicht ganz vier Tage, und sie würden wissen, was sie im letzten Syndik-System erwartete, das sie auf dem Weg nach Hause durchqueren mussten.
    Der Sprungraum war in vieler Hinsicht befremdlich. Da war dieses eigenartige Gefühl, das umso intensiver wurde, je länger man sich im Sprungraum aufhielt, und

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