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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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des Sol-Sternensystems lassen keine Ausnahmen zu«, erwiderte Geary ebenfalls zum x-ten Mal. »Außerdem ist das System entmilitarisiert. Hier gibt es keine Waffen und keine Gefahren.«
    »Diese Beschreibung passt auf keinen Ort, an dem sich Menschen aufhalten«, wandte Desjani ein.
    »Zwei Minuten bis zum Verlassen des Hypernets«, verkündete Lieutenant Castries. Direkt neben ihr rangelten die drei Senatoren um den einzigen Beobachterplatz auf der Brücke. Rione und Charban waren ebenfalls anwesend, um diesem historischen Moment beizuwohnen. Für sie hatte Lieutenant Yuon auf der anderen Seite der Brücke Platz geschaffen.
    Die letzte Minute verstrich in völligem Schweigen, da jeder mit seinen eigenen Gedanken befasst war.
    Dann verschwand schlagartig das Nichts, und damit hatten sie das Hypernet verlassen. In der Ferne strahlte ein Lichtpunkt, der Sol kennzeichnete, den Heimatstern der Menschheit.
    Aber Geary blieb keine Zeit, die Aussicht zu genießen, da sein Blick auf einen anderen Teil seines Displays gelenkt wurde. Dort blinkte ein Dutzend Warnsymbole, die auf Kriegsschiffe unbekannter Bauart aufmerksam machten.

Sechzehn
    »Ich hab’s ja gesagt«, raunte Desjani ihm zu. »Es ist schon gut, dass sie zu weit weg sind, um eine unmittelbare Gefahr darzustellen!«
    »Das sind keine Syndiks«, meldete Lieutenant Yuon verwundert.
    Mit einer halben Lichtstunde Abstand zum Portal waren die seltsamen Kriegsschiffe zu weit entfernt, um anzugreifen, doch das änderte nichts daran, dass es für ihre Anwesenheit keine Erklärung gab. Von diesen Schiffen abgesehen schien der Schiffsverkehr im Sol-Sternensystem in normalen Bahnen zu verlaufen. Handelsschiffe flogen zwischen den Planeten hin und her, schnellere Kurier- und Passagierschiffe bewegten sich auf flacheren Flugbahnen. In der Nähe der meisten Sol umkreisenden Planeten war zu erkennen, wie kleinere Schiffe in die Atmosphäre eintauchten oder sie verließen.
    Geary saß da, den Blick auf sein Display gerichtet, während er versuchte, alles zu erfassen, ohne sich dabei von den Namen der Planeten ablenken zu lassen, die längst einen legendären Status besaßen. Mars, Jupiter, Venus, die Alte Erde selbst. Die Dauntless befand sich inmitten der Monumente, die für die ersten Errungenschaften der Menschheit, für deren erste Schritte ins All standen. Doch inmitten dieser sagenumwobenen Welten fanden sich unbekannte Kriegsschiffe, deren Herkunft genauso rätselhaft war wie ihre Absicht. »Hat irgendjemand eine Ahnung, womit wir es hier zu tun haben?«, fragte er schließlich.
    Senatorin Suva war sichtlich durcheinander. »Das Sol-Sternensystem ist neutral und entmilitarisiert. Hier sind nur … zeremonielle Militärstreitkräfte zugelassen.«
    »Die sehen aber nicht zeremoniell aus«, fand Rione. »Erkennen Sie sie nicht, Admiral?«
    »Nein, und unsere Gefechtssysteme auch nicht.« Die Sensoren der Dauntless bewerteten alles, was sie bei diesen rätselhaften Kriegsschiffen beobachten und messen konnten. Es gelang ihnen zögerlich, verschiedene Bauteile als Sensoren oder Waffen zu identifizieren, doch auf die Schiffstypen oder ihre Zugehörigkeit gab es keinerlei Hinweise.
    »Syndiks«, verkündete Costa. »Sie haben das Aussehen überarbeitet und …«
    »Das würden unsere Systeme auf den ersten Blick erkennen«, sagte Geary und versuchte, auf den albernen Gedanken der Senatorin nicht herablassend zu reagieren. »Das sind keine Syndiks.«
    Ein virtuelles Fenster öffnete sich neben ihm, Lieutenant Iger tauchte darin auf. »Sir, in unseren Datenbeständen findet sich nichts, was zu diesen Kriegsschiffen passt.«
    »Sind sie menschlichen Ursprungs?«
    »Eindeutig ja, Sir. Auch wenn wir sie nicht identifizieren können, gibt es beim Design der Hüllen gewisse Details, die auf ihre Herkunft hindeuten.« Mit missmutiger Miene fügte Lieutenant Iger dann hinzu: »Sol.«
    »Sol?« Geary gab sich alle Mühe, nicht verärgert zu klingen. »Alles Menschliche stammt von Sol. Wollen Sie damit sagen, diese Kriegsschiffe gehören zum Sol-Sternensystem?«
    »Nein, Sir. Aber sie sind menschlichen Ursprungs.«
    Geary schaute auf die sechs Tänzer-Schiffe, die um die Dauntless herum angeordnet waren. Igers Information war gar nicht so nutzlos, wie er zunächst gedacht hatte. »Das ist das Beste, was Sie mir zur Identität der Schiffe sagen können? Dass ihre allgemeine Herkunft Sol ist?«
    »Wenn die erkennbaren Designelemente korrekt interpretiert worden sind«, antwortete Iger,

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