Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
Bereich begeben, in dem Lieutenant Jamenson ihren Helm abnehmen kann. Außerdem ist mir eingefallen, dass sie sich mit ihren besonderen Fähigkeiten nützlich machen könnte, wenn sie die Spinnenwölfe in Aktion erlebt. Vielleicht fällt ihr etwas auf, das keiner von uns bislang bemerkt hat.«
»Zwei gute Ideen, Captain. Vielen Dank.«
Desjani machte eine skeptische Miene. »Das ist der Lieutenant, die Dinge durcheinanderbringt, nicht wahr? Ich meine die Frau, die das absichtlich macht.«
»Richtig«, bestätigte Geary.
»Und wie soll uns das bei den Spinnenwölfen behilflich sein?«
»Es ist die Kehrseite ihrer Fähigkeit, die uns helfen könnte«, erklärte Geary. »Lieutenant Jamenson kann auch Informationen entdecken, die unter Bergen von anderen Daten vergraben liegen, die aber mit einem Sachverhalt zusammenhängen.«
»Sie meinen, sie kann Strukturen erkennen?«
»Sozusagen.«
»Dann ist es vielleicht gut, dass sie mit dabei ist.« Desjani lehnte sich in ihrem Sessel nach hinten und berührte die Taste für die schiffsinterne Kommunikation. »Wir haben etwas mehr als neunzehn Stunden Reisezeit bis zum Hypernet-Portal vor uns«, ließ sie ihre Crew wissen. »Die Zeit werden wir nutzen, um das Schiff von außen auf Vordermann zu bringen.«
Die Spinnenwölfe verbrachten sechs Stunden an Bord des gekaperten Kriegsschiffs, wobei sie sich vor allem auf die Kontrollen und die Maschinenräume konzentrierten. Die menschliche Delegation konzentrierte sich ihrerseits darauf, die Spinnenwölfe aufmerksam zu beobachten. Lieutenant Jamenson erhielt zwar die Gelegenheit, ihren Helm abzunehmen, doch die Aliens ließen sich nicht anmerken, ob der Anblick sie in irgendeiner Weise irritierte.
Daten über die bewohnten Welten des Systems strömten in Massen in die Speicher der Allianz-Schiffe. Froh darüber, dass er keine möglicherweise bedrohlichen Aktivitäten analysieren musste, überließ Geary diese Arbeit den zivilen Experten und den Geheimdienstleuten, die Lieutenant Iger unterstellt waren. Von Zeit zu Zeit sah er sich Ansichten der Planeten an, die nahe genug waren, um vom gesamten Spektrum der Sensoren erfasst zu werden. Er entdeckte weitläufige Groß- und Kleinstädte, die nach menschlichen Maßstäben nur mäßig bevölkert waren. Die Bevölkerung der Spinnenwölfe war zahlenmäßig recht groß, doch sie schienen es zu bevorzugen, großen Abstand zueinander zu wahren, anstatt dicht gedrängt zu leben. Im Gegensatz zum Sternensystem der Bärkühe fand sich auf diesen Planeten vielfältige Vegetation, auch innerhalb der Städte.
Vier Stunden waren vergangen, seit die Spinnenwölfe mit erneuten berührungsfreien Luftumarmungen das gekaperte Schiff verlassen hatten, und es verblieben noch zehn Stunden bis zum Erreichen des Hypernet-Portals, als sich Rione in Gearys Quartier meldete. »Ich muss Sie von einigen Dingen in Kenntnis setzen«, sagte sie.
»Reden Sie, ich höre zu.«
»Nein, persönlich.«
Er seufzte. Es war spät in der Nacht, und Rione wollte ihn in seinem Quartier aufsuchen. Admiral Timbale hatte ihn gewarnt, dass die Leute sehr genau darauf achten würden, ob er oder Desjani irgendwelche Anzeichen für unprofessionelles Verhalten zeigten. »Madam Gesandte …«
»Commander Benan kann mich begleiten«, sagte sie in einem Tonfall, als würde sie sich auf einen Witz beziehen, der nur ihnen beiden vertraut war.
Als ihr Ehemann würde Commander Benan darüber auch nicht begeistert sein. »Also gut«, sagte er.
Nur Minuten später traf sie ein. Commander Benan begleitete sie mit steifen Bewegungen, dann sah er sich argwöhnisch im Quartier um, als suche er nach versteckten Gefahren. Schließlich salutierte er, machte kehrte und verließ den Raum, um vor der Luke Position einzunehmen.
Erst als die Luke sich hinter ihm geschlossen hatte, fragte Geary: »Wie geht es ihm?«
»Seit dem Gespräch mit Ihnen auf jeden Fall besser.«
»Zumindest kennen wir jetzt den Grund für seine Probleme, und ich weiß nun, wie Sie erpresst werden.«
Eine Weile saß sie schweigend da. »Ohne den letzten Teil Ihrer Aussage damit zu bestätigen, ist es doch unerfreulich, dass keine von beiden Informationen mit irgendeinem unmittelbaren Nutzen für uns verbunden ist.«
»Ja, da haben Sie recht. Aber Sie sagten, Commander Benans Zustand hat sich stabilisiert.«
»Ich sagte, es geht ihm besser.« Sie ging zu einem Stuhl und nahm Platz. Ihr Blick war auf das Sternendisplay gerichtet. »Ein wenig hat er sich
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