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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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sich in der gesamten Menschheitsgeschichte, bis zurück in die Zeit der Alten Erde. Die meisten davon ließen sich problemlos erklären, andere wurden einfach ignoriert. Aber wenn wir wüssten, dass solche Dinge geschehen sind, dann könnte man Dinge erklären, die keineswegs durch technische Probleme verursacht wurden. Wenn die Spinnenwölfe über eine gute Tarntechnologie verfügen …«
    »Sie verfügen sogar über eine exzellente Tarntechnologie.« Er musste an die Minen bei Honor denken.
    »Dann, Admiral, müssen wir die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass die Menschheit seinerzeit mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt war und sich darüber beklagte, im Universum finde sich keine zweite Intelligenz so wie unsere, während eine solche Intelligenz längst vor unserer Haustür stand und so viel wie möglich über uns herauszufinden versuchte.«
    Er drückte die Handflächen gegen seine Augen. »Aber warum haben die Spinnenwölfe dann nicht mit uns Kontakt aufgenommen? Wir wissen, warum die Enigmas sich zurückgehalten haben. Aber die Spinnenwölfe? Wieso auch sie?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Was hätten sie mit uns gemacht, wenn unsere Kolonien und unsere Forschungsschiffe sich schon viel früher ihren Grenzen genähert hätten?«
    »Vermutlich das Gleiche, was sie jetzt auch gemacht haben«, sagte Rione. »Aus irgendeinem Grund haben sie darauf gewartet, dass wir zu ihnen kommen. Dieser Grund muss einen Sinn für sie ergeben. In der Praxis hielten sich die Enigmas auf den Wegen auf, auf denen sich die Menschheit in dieser Region ausdehnte. Daher haben die Enigmas die Menschen am Kontakt mit den Spinnenwölfen gehindert.«
    Geary betrachtete wieder sein Display und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. »Wenn die Spinnenwölfe wissen, dass die Syndiks unsere Feinde sind … waren, was glauben sie dann, wieso wir unbedingt vor den Enigmas nach Midway gelangen wollen?«
    Wieder reagierte Rione mit einem Lächeln. »Die Spinnenwölfe glauben, dass wir unseren Bruder-Feinden im Kampf gegen unsere Nicht-Bruder-Feinde beistehen, und das scheint sie zutiefst zu beeindrucken.« Sie stand auf. »Ich sollte mich nicht so lange hier aufhalten.«
    »Ich verstehe.« Er erhob sich ebenfalls, doch als Rione sich zum Gehen wandte, sagte er: »Victoria, ich werde ihm helfen. Ich weiß, was unternommen werden muss, und wenn wir zurück im Allianz-Gebiet sind, werde ich dafür sorgen, dass es unternommen wird.«
    Sie musterte ihn lange, dann nickte sie einmal. »Hoffen wir, dass er lange genug lebt.«
    Rione war nicht mal eine Minute weg, da ertönte von Gearys Komm-Einheit ein vertrautes Signal.
    »Oh, Sie sind noch auf«, sagte Desjani.
    »Als ob Sie das nicht wüssten. Wollen Sie herausfinden, wieso die Gesandte Rione bei mir war?«
    »War sie das?«
    »Ja. Sie hat mich über Dinge informiert, die sie von den Spinnenwölfen erfahren hat.« Es waren Dinge, die Desjani auch wissen musste. »Da ich heute Nacht die Gerüchteküche schon genug zum Brodeln gebracht habe, werde ich Ihnen alles morgen erzählen.«
    »Vielen Dank, Admiral.« Desjani warf ihm einen sonderbaren Blick zu. »Was immer es ist, das bei Ihnen so einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat – müssen wir uns deswegen Sorgen machen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Im Moment kann ich dazu nur sagen, dass die Menschheit sich selbst lange Zeit auf die Schultern geklopft hat, weil sie ja so viel über das Universum weiß. Nur scheint es so, als hätte das Universum während dieser ganzen Zeit hinter unserem Rücken Grimassen geschnitten und uns ausgelacht.«
    Er wusste nicht, wieso er erwartet hatte, dass das Hypernet-Portal der Spinnenwölfe anders aussehen sollte als das von den Menschen und den Enigmas konstruierte, aber auf jeden Fall wurden Gearys Erwartungen nicht enttäuscht. Die Spinnenwölfe hatten die Trossen auf eine Weise gearbeitet, dass sie tatsächlich das Bild eines Spinnennetzes hervorriefen, das Dr. Shwartz immer wieder als Metapher benutzte. Aus Gearys Sicht wirkte dieses Hypernet-Portal nicht nur wie eine gewaltige technische Leistung (was auch bei dem von Menschen erbauten Portal der Fall war), es hatte auch etwas von einem Kunstwerk.
    Letztlich blieb es trotzdem immer noch ein Hypernet-Portal.
    »Ich mag das Hypernet nicht«, murmelte er gerade laut genug, um von Desjani gehört zu werden. Er wollte nicht, dass alle auf der Brücke wussten, was er empfand.
    Sie war damit beschäftigt, den Status der Dauntless zu überprüfen,

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