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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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handeln.« Er nahm den Riegel an, überlegte, ob er das Etikett lesen oder lieber raten sollte, was er enthielt, und kam zu dem Schluss, dass er es lieber gar nicht wissen wollte. Das war so eine Sache, die sich in den letzten hundert Jahren nicht geändert hatte. In dem fehlgeleiteten Bestreben, die individuellen Geschmäcker zu treffen und zugleich die breite Vielfalt der Mitgliedswelten der Allianz widerzuspiegeln, waren die Verpflegungsriegel angeblich so zusammengesetzt, dass sie zu den unterschiedlichsten Welten mit ihrer ganz eigenen Küche passten. In Wahrheit jedoch hatte die Flotte Geschmacksrichtungen entwickelt, die es irgendwie schafften, von jedem als widerwärtig empfunden zu werden, woher er auch kam.
    Geary riss die Verpackung auf, biss einmal ab, schüttelte sich und las dann doch noch das Etikett. »Forshuyken Solos? Was zum Teufel soll denn das sein?« Er las das Kleingedruckte. »›Ein beliebtes Gericht im Hokaiden-Sternensystem‹. Ja, ganz bestimmt.«
    »Meiden Sie nach Möglichkeit die Geschmacksrichtung Danaka Yoruk«, riet Desjani ihm.
    »Was denn? Die werden immer noch hergestellt? Als die rauskamen, wollten wir sie den Syndiks aufschwatzen, aber …« Aber wir hatten Angst, die Syndiks könnten uns daraufhin den Krieg erklären. Der Witz war viel lustiger, als die Syndiks noch nicht gegen uns Krieg führten.
    Desjani war klug genug, ihn nicht zu fragen, wie dieser Satz weitergehen sollte. »Ich glaube, die Produktion haben sie schon vor langer Zeit eingestellt, aber sie versuchen immer noch, die Reste loszuwerden.« Sie lachte, und die Linien in ihrem Gesicht, die ein endloser Krieg hinterlassen hatte, wurden geringfügig sanfter, was sie etwas jünger als sonst aussehen ließ.
    Geary reagierte mit einem Grinsen und war froh darüber, dass er sogar mit jemandem, der ihn für einen mythischen Helden hielt, über die Flottenverpflegung herziehen konnte. Es gab ihm das Gefühl, nicht mehr ganz so fehl am Platz zu sein, nicht ganz so fernab von den Menschen und Orten, die er gekannt hatte.
    Die von den Hilfsschiffen benötigten Spurenelemente strömten unterdes in die MBEs der Titan. Geary beobachtete auf dem Display, wie sich seine Flotte durchs All bewegte, und wieder regten sich bei ihm Kopfschmerzen, als er sah, wie wenig Zeit nur noch blieb. Schon die kleinste Verzögerung würde zur Folge haben, dass ein Bremsmanöver noch mehr Zeit kostete und die Brennstoffzellen noch stärker beansprucht wurden.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin blinkte ein Alarmsignal auf dem Display auf, das die Situation auf der Mondoberfläche im Auge behielt. Noch während Geary sich auf die Anzeige konzentrierte, tauchte vor ihm wieder Colonel Carabalis Gesicht auf. »Die Syndiks in den Minenschächten versuchen nach draußen zu kommen. Sie liefern sich Schusswechsel mit den Marines, die die Schachtausgänge bewachen.«
    Ein Gefecht am Boden war das Letzte, was er gebrauchen konnte. Vielleicht hatten die Syndiks genau das erkannt, und waren nun bereit, ein paar von ihren Leuten zu opfern, damit die Allianz-Flotte noch etwas mehr Zeit verlor. Geary atmete tief durch und lehnte sich zurück, um in Ruhe nachzudenken, wobei sein Blick auf das Flottendisplay gerichtet war. Oh, verdammt. Wenigstens ist das eine Leichtigkeit. »Colonel Carabali, machen Sie sich bereit, Ihre Marines zu den Shuttles zurückzuschicken. Stellen Sie sicher, dass die MBEs der Titan beschützt werden, bis sie beladen sind und sie an Bord ihrer Shuttles abheben.«
    »Die MBEs?«, fragte die Marine verständnislos.
    »Die Mobilen Bergbau-Einheiten.«
    »Oh, ach so. Ja, Sir. Allerdings werden die Syndiks aus ihren Löchern kommen, sobald ich meine Leute abziehe.«
    »Das glaube ich nicht, Colonel. Nicht wenn die Exemplar und die Braveheart sie mit Höllenspeeren unter Beschuss nehmen. Wie groß muss der Abstand zu dem Gebiet sein, das von der Flotte bombardiert wird, damit Sie sich nicht unbehaglich fühlen?«
    Carabalis legte die Stirn in tiefe Falten. »Bei allem Respekt, Sir, aber wir wären gern so weit wie möglich entfernt, wenn die Flotte ein Gebiet bombardiert.«
    Das war wohl verständlich, half ihm jedoch nicht weiter. Er sah zu Desjani. »Wie zielgenau sollte der Beschuss mit Höllenspeeren sein, wenn die Exemplar und die Braveheart erneut das Feuer auf die Syndiks auf der Planetenoberfläche eröffnen?«
    Desjani schnaubte. »Wenn die Schiffe so dicht an ihrem Ziel sind, das sich relativ zu ihnen praktisch nicht bewegt? Unter diesen

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