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1683 - Aus der Hölle entlassen

1683 - Aus der Hölle entlassen

Titel: 1683 - Aus der Hölle entlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Dann reden wir in zwei Wochen wieder miteinander, wenn ich mehr weiß und Ihnen sagen kann, ob auch die anderen Protagonisten zugestimmt haben, etwas von sich und ihrer Arbeit preiszugeben.«
    Sam Gould, der Verleger, erhob sich und reichte dem Reporter Bill Conolly die Hand, die Bill kräftig drückte, denn er mochte den Mann, der sich eine gewisse Vornehmheit bewahrt hatte und stets korrekt gekleidet war.
    Der Verleger war mit der Idee eines Buches an Bill herangetreten. Es sollte eine Anthologie werden. Geschichten von Menschen, die etwas zu sagen und auch entsprechend viel erlebt hatten.
    Es waren keine Promis, sondern Leute, die mit beiden Beinen im Leben standen und gewisse Leistungen erbracht hatten. Das konnte der normale Arbeiter sein, aber auch der Hochschulprofessor oder Abenteurer. Auch Frauen wurden nicht ausgeschlossen. Die Menschen mussten integer und interessant sein.
    Bill kannte Samuel Gould schon länger. Hin und wieder hatten sie sich auf Messen getroffen, aber zu einer konkreten Zusammenarbeit war es bisher nicht gekommen. Das sollte sich nun ändern. Bill hatte zugestimmt, und er sah auch die Freude in den Augen des weißhaarigen Mannes, der seinen Besucher noch zur Tür brachte.
    »Ich hoffe ja, dass alle zustimmen, Mr Conolly.« Gould räusperte sich. »Dieses Buch ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich möchte es unbedingt auf den Markt bringen, es soll den Lesern zeigen, dass es auch Menschen gibt, die etwas Ungewöhnliches leisten und sich so leicht nicht unterkriegen lassen.«
    »Da kann ich Ihnen nur die Daumen drücken, Sam.«
    »Tun Sie das.«
    Die beiden Männer hatten den Ausgang erreicht. Der kleine Verlag bestand aus mehreren Räumen, die sich in der ersten Etage eines alten Hauses befanden. Der Verleger versuchte stets, Marktnischen zu entdecken. Das war ihm manchmal auch gelungen, aber zu einem großen Bestseller hatte es bisher nicht gereicht.
    Mit dem Versprechen, hin und wieder miteinander zu telefonieren, verabschiedeten sich die beiden Männer.
    Bill konnte zwischen einem alten Aufzug und der Treppe wählen. Er entschied sich für die Treppe, deren Steinstufen glänzten und nicht ein Staubkorn aufwiesen, zudem war es in diesem Haus angenehm kühl, ganz im Gegensatz zu draußen, denn dort lag die Hitzewelle wie ein Schwamm über der Stadt und wollte einfach nicht verschwinden.
    Zwar reinigte zwischendurch mal ein Gewitter die Luft, aber einen Tag später kehrte die Hitze dann zurück und machte die Menschen regelrecht fertig.
    Auch Bill verzog das Gesicht, als er ins Freie trat. Er trug eine weiße Hose aus dünnem Stoff und ein dunkelblaues Leinenhemd. Bis zu seinem Porsche hatte er es nicht weit. Der Wagen stand auf einem kleinen Parkplatz zwischen zwei Häusern.
    Als Bill in den flachen Flitzer eingestiegen war, überkam ihn das Gefühl, in einem Backofen zu sitzen. Er öffnete die Türen und sorgte erst mal für Durchzug. Auf dem Parkplatz lagen trockene Blätter, die der Wind von den Ästen gelöst hatte. Eigentlich gehörten sie in den Herbst, aber die Hitze hatte den Bäumen bereits so zugesetzt, dass die Blätter ihre Frische und ihre Farbe schon im Juli verloren hatten.
    Es nutzte nichts, Bill musste einsteigen und konnte nicht bis zum Winter warten. Beim Start ließ er die Fenster offen und sorgte für Durchzug, der allerdings auch nicht viel brachte, denn die Luft war einfach zu warm.
    Bill lächelte, als er daran dachte, was ihn zu Hause erwartete. Seine Frau Sheila würde ihn mit einem Drink verwöhnen. Sie hatte versprochen, ihm eine Bowle zuzubereiten. Eine Mischung aus Früchten und Sekt. Hinzu kam noch ein Zitronensorbet. Der Gedanke daran ließ Bills Herz schon jetzt höher schlagen.
    Er musste aus der City, was seine Zeit in Anspruch nahm. Bei einem Halt wegen eines Staus rief er Sheila an.
    »Na, wie ist es?«
    »Die Bowle steht bereits im Kühlschrank.«
    »Super. Ich bin unterwegs. Stehe allerdings im Moment im Stau und kann dir keine genaue Zeit angeben.«
    »Das macht nichts. Bist du denn mit Samuel Gould klargekommen?«
    »Ich denke schon. Wir werden beim nächsten Treffen die Einzelheiten besprechen.«
    »Sehr gut.«
    Bill beendete das Gespräch, weil die Autos vor ihm wieder anfuhren. Er lächelte vor sich hin, wenn er an das Getränk dachte. Im Garten gab es einige schattige Stellen, an denen es sich aushalten ließ.
    Der Reporter musste in südliche Richtung fahren, und er war mehr als froh, als er die Ballungsgebiete hinter sich gelassen hatte.

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