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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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mich?
    „Nein.“ Er wusste, was ich ihn fragen wollte. Sein Gesichtsausdruck drückte seinen Schmerz aus. Mein Herz hätte sich in einen Stein in meiner Brust verwandeln müssen, aber ich wusste auch, dass er nicht mich verleugnete. Er verleugnete sich selbst.
    Wir lagen schweigend eine Weile da. Durch die Blutsbande spürte ich nichts weiter als die Spannung zwischen uns. Endlich rollte sich Nathan auf die Seite und sah mich an. „Aber es stellt sich immer noch die Frage, wie du zur Bewegung stehst. Hast du darüber noch einmal nachgedacht?“
    Natürlich. Ich war kurz davor, ihm zu sagen, wohin er sich seine tolle Bewegung stecken konnte, aber bevor ich die Chance hatte, es auszusprechen, redete er weiter. „Denn ich steige aus.“
    Plötzlich verstand ich die Redewendung Du hättest mich umpusten können. „Ist das dein Ernst?“
    Er lachte. „Ich habe jetzt über siebzig Jahre Bewährung hinter mir, weil ich Marianne getötet habe. Ich habe es nie überwunden und mich seitdem schlecht gefühlt. Und wenn jetzt jemand hier hereinkäme und mir anböte, dass ich mit ihr tauschen könnte, ich würde es tun. Aber die Bewegung hat mir nie verziehen und wird es auch nicht tun. Und wenn sie nicht aufhören, es mir immer wieder vorzuhalten, kann ich mich nicht weiterentwickeln.“
    Aber da gab es noch etwas. Ich spürte, dass hinter seiner Reue noch etwas anderes steckte. Aber ich fragte nicht weiter. Es würde noch einen besseren Zeitpunkt geben, das zu klären.
    „Das ist eine große Entscheidung. Ich werde auch eine treffen. Ich werde anfangen, mir eine eigene Wohnung zu suchen“, sagte ich fröhlich, obwohl mir nicht danach war.
    „Nein.“ Seine Entschiedenheit erschreckte mich. In normalem Ton fuhr er fort: „Carrie, du bist mein Zögling. Ich würde dich nie bitten, fortzugehen. Ich glaube, ich würde es nicht überleben, wenn du es tätest.“
    „Es ist ja nicht so, dass wir uns dann nicht mehr sehen. Ich kann vorbeikommen und dich besuchen.“
    Er nahm meine Hand. „Bleib.“
    Ich wusste, dass er nicht das sagen konnte, was er im Innersten seines Herzens fühlte. Er wusste gar nicht, wie ihm zumute war. Aber ich wusste es.
    Ein Schöpfer musste seine Zöglinge lieben. Das war die traurige Wahrheit im Leben eines Vampirs. Das war es, was die Blutsbande so unzerstörbar machte. Ich glaube, es wäre schön gewesen, wenn er mich geliebt hätte, auch wenn wir nicht durch die Blutsbande miteinander verbunden gewesen wären. Aber er war verletzt und deshalb kompliziert. In diesem Sinne war seine emotionale Distanz fast eine Erleichterung für mich.
    „Du weißt, dass das Konsequenzen haben wird.“ Nathan legte seinen Kopf an meine Schulter. „Wenn ich die Bewegung verlasse, dann werden sie mich töten wollen. Und wenn du der Bewegung nicht beitrittst, dann gilt dasselbe für dich.“
    „Also reiht sich ein Todesurteil gegen mich an das nächste. Im Prinzip habe ich schon vergessen, wie es sich anfühlt, ohne es zu leben.“ Ich stellte den Becher wieder auf den Nachttisch ab und rutschte die Kissen hinunter.
    „Wie wäre es, wenn wir heute Abend ausgehen?“, fragte er plötzlich. „Du bist seit Tagen nicht rausgekommen.“
    „Ich muss wirklich unter die Dusche“, gab ich zu. „Und es würde mir bestimmt guttun, mal andere Menschen zu sehen. Nicht, dass du allein nicht schon prima wärest …“
    „Ich steh auf und mach die Therme an.“ Er verließ das Bett mit einem Grinsen im Gesicht.
    „Warte“, rief ich ihm nach. Als er sich umdrehte, lächelte ich unsicher. „Würdest du mir bitte mein Herz bringen?“
    Er nickte, schien aber irritiert zu sein. Während ich darauf wartete, dass er zurückkam, rollte ich mich auf die Seite und bewegte meine Finger vor dem Goldfisch im Glas. Vorher hatte ich immer geglaubt, seine Konzentrationsfähigkeit von drei Minuten sei ein Fluch. Ich hatte geglaubt, sich so häufig in einer immer neuen Welt zurechtzufinden, könne nur böse enden.
    Damals hatte ich nicht für möglich gehalten, dass die Dinge nach drei Minuten besser werden könnten. Genauso wenig hatte ich geglaubt, dass ein Vampir zu sein, auch seine Vorteile haben konnte.
    Nathan kam mit der Metallbox herein, die er gekauft hatte, um mein Herz darin aufzubewahren. Es war in Gaze, Stoff und Luftpolsterfolie eingewickelt. Außerdem lag es in einem Nest aus Schaumstoffstückchen. Nur Max durfte dabei sein, als Nathan es verpackte, weil ich mich noch von den Verletzungen erholen musste, die mir Cyrus

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