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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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während des gesamten Wochenendes in den Räumlichkeiten der BaFin auf. Deren Expertise (z.B. rechtliche Fragen) bzw. Berechnungen (z.B. Liquiditätsbedarf) sind eine wesentliche Grundlage der Gespräche. Die Deutsche Bank hat nach Angaben von Herrn Funke eigene Experten bei der HRE (E-Mail der HV München vom 24.09.)]
    Liquiditätssituation:
    Funke führt aus, dass die HRE profitabel sei. Die nunmehr aufgetretenen Liquiditätsprobleme resultierten aus der DEPFA. Probleme bestünden u.a. bei der Refinanzierung des Infrastrukturportfolios. Man habe zwar freie Assets, diese seien jedoch nicht notenbankfähig. Eine längerfristige Refinanzierung sei nicht mehr möglich, der täglich zu refinanzierende Betrag („Schneeball“) werde immer größer. Der Fundingbedarf der DEPFA betrage 24 Mrd. EUR in 2008 und 9 Mrd. EUR in 2009. Dagegen stünden im Konzern 42 Mrd. EUR an Sicherheiten (u.a. Infrastrukturfinanzierungen der DEPFA). Die Gruppe habe Gespräche mit der Deutschen Bank und der Commerzbank bzgl. einer Beleihung dieser Sicherheiten geführt. Da der Marktwert der Sicherheiten deutlich geringer sei als 42 Mrd. EUR habe man sich um eine Linie i.H.v. 15 Mrd. EUR bemüht. Dieser Betrag würde die Refinanzierung der Gruppe bis November 2008 sicherstellen.
    Sanio entgegnet, dass seitens der Aufsicht eine Dauerlösung gewünscht sei. Die HRE wird aufgefordert den tatsächlichen Liquiditätsbedarf zu erläutern:
    Dr. Fell trägt vor, dass die Hypo Real Estate Bank AG (HREB) und die Hypo Real Estate Bank International AG (HREBI) genügend EZB-fähige Sicherheiten besäßen, um – bis auf 200 Mio. EUR – bis zum Jahresende durchfinanziert zu sein. Auf Nachfrage von Lautenschläger führt er aus, dass die Berechnung den „worst case“ darstelle und es keine „trigger“ bzw. „clauses“ gebe, die den Liquiditätsbedarf erhöhen könnten. Es gebe zudem Darlehensanteile i.H.v. von 8,5 Mrd. EUR, die derzeit nicht Bestandteil der Pfandbrief-Deckungsmassen seien. Mittels Selbstverbriefung könnten diese EZB-fähig gemacht werden. Für 2009 bestehe im unsecured-Bereich nach Berücksichtigung anstehender prepayments (vorzeitige Tilgungen) eine Unterdeckung von 1,6 Mrd. EUR. Zur Schließung der Lücke wolle man auf Selbstverbriefung bzw. Darlehensverkäufe, auch unter Eingehung von Verlusten, zurückgreifen. HREB bzw. HREBI seien auch in 2009 durchfinanziert, das Rating werde sich jedoch voraussichtlich auf Breduzieren.
    Bzgl. der DEPFA müssten 55 Mrd. EUR im Money Market finanziert werden. Vor Ausbruch der Finanzmarktkrise habe man Laufzeiten von 6-9 Monaten abschließen können, vor dem Lehman-Fall immer noch 3-6 Monate. Seit dem Zusammenbruch von Lehman habe man jeden Tag ca. 3 Mrd. EUR „rollen“ können, heute (26.09.08) jedoch nur noch 1,3 Mrd. EUR, davon nur 100 Mio. EUR mit Laufzeiten von über einem Monat. Von den 55 Mrd. EUR würden 46 Mrd. EUR bis Jahresende fällig. Durch dagegen stehende Assets und laufende Portfoliooptimierungs-Maßnahmen könne der zu refinanzierende Betrag für 2008 auf 24 Mrd. EUR gesenkt werden. In 2009 seien dann die letzten 9 Mrd. EUR vom Money Market fällig, benötigt würden in 2009 jedoch 10 Mrd. EUR.
    Insgesamt bestehe (ohne Assetverkäufe) eine „strukturelle Lücke“ i.H.v 34 Mrd. EUR. Bei Umschichtung von Geldern innerhalb der Gruppe könne die Liquidität noch für zwei Wochen dargestellt werden.
    [Die Berechnungen des PdB brachten keine wesentlich anderen Ergebnisse, über die gesamten Gespräche gehen alle Teilnehmer von einem Maximalliquiditätsbedarf für 2008 und 2009 von insgesamt 35 Mrd. EUR aus.]
    Sanio stellt fest, dass die Gruppe für den Fall des Bekanntwerdens der Schieflage keinerlei externe Refinanzierung mehr erhalten werde. Lindlar fügt hinzu, dass HREB und HREBI die benötigte Liquidität für die DEPFA nicht stellen könnten, ohne sich selbst zu gefährden.
    Patronatserklärungen etc. (Dr. Fell, Funke):
    Erklärung gegenüber Ratingagenturen, zB. „freiwillige Überdeckung“ für Pfandbriefe zur Sicherstellung der Ratings.
    Gewinn- und Verlustabführungsvertrag (mit DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG).
    HREBI Kredit über 2 Mrd. EUR (später wurde der Betrag auf 2,6 Mrd. EUR korrigiert) an Holding (zum DEPFA Kauf).
    Linien zwischen DEPFA und HREB, diese netteten sich weitgehend.
    Insolvenz der Holding führe sofort zur Insolvenz der HREBI.
    Konzernstruktur:
    [In der Anlage befindet sich ein Schaubild der Konzernstruktur, das ausgeteilt wurde.]
    Bei

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