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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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nichts. Sie versuchte es erneut und dann noch ein drittes Mal. Als sie schon aufgeben wollte, bemerkte sie einen Schatten hinter dem Fenster. Zu ihrem Ärger war es die Zofe. Diese öffnete das Fenster und blickte zornig heraus.
    »Was willst du?«
    »Ich muss unbedingt mit Klara sprechen. Bitte hole sie! Es ist dringend!«, bat Martha.
    Emma zögerte einen Augenblick, ging dann aber, ohne das Fenster wieder zu schließen. Daher wartete Martha und atmete erleichtert auf, als ihre Freundin erschien.
    »Was ist, Martha?«, fragte Klara besorgt.
    Da die Zofe hinter ihr stand, wagte Martha es nicht, von ihrer Begegnung mit Baron Ludwig von Triberg zu berichten. Mir muss etwas anderes einfallen, dachte sie verzweifelt.
    »Arsen! Ihre Erlaucht könnte mit Arsen vergiftet worden sein«, rief sie. Triberg hatte ihr dieses Gift genannt, und sie hoffte, dass Klara es kennen würde.
    »Arsen?« Klaras Gedanken wirbelten.
    In der Kupferschmelze von Katzhütte wurde Arsen als unerwünschte Beimischung des Kupfererzes abgeschieden. Zwar ließ es sich für einige Zwecke verwenden, galt aber als gefährlich.
    »Danke, Martha, ich werde darüber nachdenken!« Mehr konnte sie nicht sagen, da die Zofe das Fenster bereits wieder schloss.
    »Wie kommt deine Begleiterin auf Arsen?«, fragte Emma.
    »Sie hat gewiss irgendwann einmal davon gehört, und es ist ihr wieder eingefallen. Wenn ich nur mehr darüber wüsste.« Klara versuchte, sich daran zu erinnern, wie viel sie von diesem Gift wusste, wandte sich dann aber drängenderen Problemen zu.
    »Wir müssen genau nachforschen, wie das Gift in die Speisen oder Getränke der Gräfin gelangt.« Noch während sie es sagte, erinnerte sie sich, dass die Arbeiter in der Kupferhütte, die mit dem Arsen in Berührung kamen, mehr als zwei Stunden lang nichts trinken durften. Es hieß, die genossene Flüssigkeit würde die Wirkung des Arsens verstärken und die Menschen auf diese Weise vergiften.
    »Als Erstes wird Ihre Erlaucht bei ihren Mahlzeiten auf Wein und andere Getränke verzichten müssen«, erklärte sie.
    Emma schüttelte den Kopf. »Aber das geht doch nicht! Ihre Erlaucht braucht den Wein zur Stärkung!«
    »Den erhält sie auch, aber eben nicht gemeinsam mit ihren Mahlzeiten, sondern im Abstand von mindestens zwei Stunden.« Klara war bewusst, dass es ihr schwerfallen würde, sich gegen die Zofe und die Mamsell durchzusetzen. Vor allem aber bot sich beiden die beste Gelegenheit, das Gift in die Mahlzeiten einzumischen. Das war das zweite Problem, das sie lösen musste.
    »Du und die Mamsell, ihr werdet die Mahlzeiten für die Gräfin nur noch gemeinsam aus der Küche holen, und ich werde mitkommen.«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als wollte die Zofe aufbegehren. Dann aber senkte sie den Kopf und kämpfte gegen die Tränen an, die in ihr aufsteigen wollten. »Du glaubst, ich würde Ihre Erlaucht vergiften?«
    »Ich glaube an Gottvater, den Sohn und den Heiligen Geist, amen. Was die Gräfin betrifft, muss ich jedem Verdacht nachgehen, um ihn ausschließen zu können. Da niemand von uns glaubt, dass sie von einer normalen Krankheit befallen wurde, müssen wir die Person entlarven, die sie vergiftet.«
    »Aber sie wurde doch bereits vergiftet«, wandte die Zofe ein.
    »Sie lebt aber noch! Das bedeutet, dass der Täter mindestens noch einmal zuschlagen muss, um sicherzugehen, dass sie stirbt. Da fällt mir noch etwas ein: Der Vorkoster probiert das Essen immer in der Küche. Er soll es hier in den Gemächern der Gräfin tun!« Klara wusste, dass sie Emma dadurch noch stärker dem Verdacht aussetzte, die Mörderin zu sein. Doch es gab keine andere Lösung.
    »So wird es geschehen!« Die Mamsell war ins Zimmer gekommen und hatte den letzten Teil ihres Gesprächs mit angehört.
    Als Emma etwas sagen wollte, hob sie die Hand. »Die Wanderapothekerin hat recht! Wer auch immer diesen Anschlag verübt hat, hat es so geschickt angestellt, dass wir beide als die Hauptverdächtigen gelten müssen. Doch ich schwöre bei meiner eigenen Seligkeit und der meiner Eltern, dass ich Ihrer Erlaucht treu ergeben bin und niemals etwas tun würde, das ihr zum Schaden gereicht!«
    »Das schwöre auch ich!« Emma kniete nieder und hob ihre Schwurhand.
    »Ich glaube euch!«, sagte Klara. »Aber irgendwo müssen wir anfangen. Daher sollten wir jetzt in die Küche gehen und zusehen, wie das Essen für die Gräfin zubereitet wird. Ich möchte alles probieren!«
    »Auch auf die Gefahr hin, vergiftet zu

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