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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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Tom zu den Ersten, die sich ausloggten. Dieses Mal tat er es nicht, denn gerade als er die Hand hob, um sich den VR -Helm abzunehmen, sprach Heather ihn an. »Loggst du dich schon aus?«
    Sie klang enttäuscht.
    Tom ließ die Hand wieder sinken. »Noch nicht.«
    Sie rutschte mit ihrem simulierten Pult zu ihm herüber, sodass sie nun direkt nebeneinander saßen. Tom spürte, wie seine Hände in den Datenhandschuhen schweißnass wurden.
    »Kann man Elliot Ramirez Glauben schenken?«, fragte Heather, während sie sich das dunkle Haar aus dem Gesicht strich. »Sein Ego springt einem ja fast aus dem Bildschirm entgegen, findest du nicht? Ich hatte das Gefühl, ich müsste mich ducken und in Deckung gehen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du ein echtes Mädchen und trotzdem nicht über beide Ohren verliebt in Elliot Ramirez bist«, sagte Tom anerkennend. Dann kam es ihm in den Sinn: Vielleicht war sie ja gar kein echtes Mädchen. Am Ende war sie ein Kerl, der einen Stimmenwandler benutzte und das Schulprogramm gehackt hatte.
    »Sagen wir einfach, ich glaube genug über Elliot zu wissen, um nicht auf diesen Hype hereinzufallen.« In ihrer Stimme schwang etwas Neckisch-Verschämtes mit, sodass er sich fragte, ob ihm hier ein Scherz entging.
    »Bist du wirklich ein Mädchen?«, konnte sich Tom nicht verkneifen zu fragen.
    »Ja klar!«
    »Tja, schön, aber das glaube ich erst, wenn ich es sehe.«
    »Ist das deine Art, mich zu einem Videochat einzuladen?«, scherzte Heather.
    Tom war es gar nicht in den Sinn gekommen, sie darum zu bitten. Er erholte sich jedoch schnell von seiner Überraschung. »Wollen wir?«
    Heather zwirbelte eine Locke ihres dunklen Haares um einen Finger. »Das hier ist also eine Online-Schule«, stellte sie mit gespielter Unschuld fest. »Entspricht das Videochatten in Rosewood einem Date?«
    Tom machte den Mund auf und dann wieder zu. Sie klang nicht so, als verabscheute sie die Vorstellung.»Sollte es das denn deiner Meinung nach sein?«
    Heather lächelte. »Unter welcher Netzwerkadresse wirst du morgen zu erreichen sein, Tom?«
    Er war total verwirrt, als er ihr seine Netzwerkadresse gab und versprach, er werde morgen, wenn sie sich treffen würden, darunter zu erreichen sein. Es war ihm egal, dass sie sich verdammt früh treffen würden – zwei Stunden vor Schulbeginn. Heather sagte, Grund dafür sei die Zeitzone, in der sie sich befand. Tom beschloss, die ganze Nacht wach zu bleiben, wenn es sein musste. Ihm brummte der Kopf. Er hatte ein Date … oder so etwas Ähnliches. Mit einem richtigen, lebendigen Mädchen … das hoffte er jedenfalls.
    Als sie sich ausloggte, blieb er noch neben seinem Pult stehen – obwohl er in Wirklichkeit stocksteif auf der Couch in der VR -Halle saß – und starrte bloß die leere Stelle an, wo sie bis eben gewesen war. Immer wieder ging ihm durch den Kopf, dass er zum ersten Mal ein Mädchen um eine Verabredung gebeten und das Mädchen dazu Ja gesagt hatte. Und dabei hatte er geglaubt, heute würde ein ganz normaler Tag werden …
    Jemand räusperte sich.
    Plötzlich bemerkte Tom, dass Ms Falmouth und er die Einzigen waren, die sich noch in dem virtuellen Klassenraum befanden.
    »Ich wollte mich gerade ausloggen«, sagte Tom hastig und langte in der echten Welt nach seinem Helm.
    »Noch nicht, Tom«, sagte Ms Falmouth. »Bleib noch einen Moment. Ich denke, wir sollten uns unterhalten.«
    Oh.
    Eine bleierne Schwere lastete auf Tom, weil er so etwas mehr oder weniger schon erwartet hatte. Und das war nicht gut.
    »Gehen wir in mein Büro.« Ms Falmouth schnippte mit den Fingern, woraufhin sich die Umgebung in ein privates Büro verwandelte. Sie nahm an der einen Seite des imposanten Schreibtischs Platz. Tom steuerte den Stuhl auf der anderen Seite an und wartete auf einen Hinweis, was sie hören wollte, bevor sie ihn dieses Mal vom Haken lassen würde.
    »Tom«, begann sie und faltete die Hände auf dem Schreibtisch zusammen, »ich mache mir Sorgen wegen deiner Fehlzeiten.«
    Tom stieß den Atem aus. »Das dachte ich mir schon.«
    »Du wurdest an diese Institution überwiesen, weil dein Vater es zuließ, dass du elf Jahre alt wurdest, ohne dass er dich in einer Schule angemeldet hat. Wir haben uns bemüht, dir den Anschluss zu ermöglichen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass du die gleichen Fortschritte machst wie die übrigen Schüler. Wenn man bedenkt, dass du überhaupt nur sehr selten am Unterricht teilnimmst, finde ich die Situation sogar

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