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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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unhaltbar.«
    »Vielleicht brauche ich eine alternative Schule«, schlug Tom vor.
    »Das hier ist eine alternative Schule. Das hier ist deine letzte Chance.«
    »Ich bemühe mich ja.«
    »Nein, tust du nicht. Und schlimmer noch, dein Vater bemüht sich auch nicht. Ist dir eigentlich klar, dass du vergangene Woche zwei Tests und ein Geschichtsreferat versäumt hast?«
    »Es ließ sich nicht vermeiden.«
    »Russisch-chinesische Hacker, nicht wahr?«, sagte sie. »Vielleicht bist du ja auch wieder von Terroristen als Geisel genommen oder auf das Meer hinausgeschwemmt worden und bist auf einer einsamen Insel ohne Internetzugang gestrandet?«
    »Das nun nicht gerade.« Aber diese Ausrede in der Zukunft einmal zu verwenden würde ihm helle Freude bereiten.
    »Tom, du nimmst das hier nicht ernst – und das ist dein Problem. Das ist kein albernes Spielchen, es geht um deine Zukunft, und du wirfst sie mit beiden Händen weg. Vor einem Monat hast du mir versprochen, du würdest nie wieder den Unterricht versäumen.« Ms Falmouths Avatar starrte ihn mit einer unnatürlichen Eindringlichkeit an. »Wir haben einen Ausbildungsvertrag unterschrieben, hast du das schon vergessen?«
    Tom wies nicht darauf hin, dass sie ihn hatte versprechen lassen , nicht wieder den Unterricht zu versäumen. Was hatte sie denn erwartet, etwa dass er ihr die Wahrheit sagen würde? Hätte er etwa offen zugeben sollen, dass er wahrscheinlich nur selten in der Schule aufkreuzen würde? Sie hätte ihn bloß wieder angeschrien, er wäre »unverschämt«.
    »Es geht hier nicht um mich«, fuhr Ms Falmouth fort. »Es geht auch nicht um deinen Vater, es geht um dich, Tom. Dir sollte klar sein, dass ganz gleich, welche Maßnahmen ich jetzt ergreife, es nur zu deinem Besten geschieht. Ich kann mich nicht zurücklehnen und zulassen, dass das Leben eines vierzehnjährigen Jungen von einem verantwortungslosen Erziehungsberechtigten zerstört wird.«
    Tom richtete sich sowohl in der Simulation als auch in der VR -Halle auf. »Was soll das überhaupt bedeuten – ›welche Maßnahmen Sie jetzt ergreifen‹?«
    »Da du aufgrund eines richterlichen Beschlusses die Schule besuchen musst, sie aber nicht besuchst, habe ich es in der vergangenen Woche dem Jugendamt gemeldet. Das bedeutet es.«
    Tom sackte in sich zusammen, als hätte er einen Schlag in die Magengrube erhalten. Das hier würde kein gutes Ende nehmen. Vielleicht würde ihm sein Leben mit Neil nicht zu den Gipfeln des Erfolgs führen, aber im Heim würden mit Sicherheit nicht Milch und Honig fließen.
    Und auf keinen Fall würde er bei seiner Mom wohnen.
    Auf gar keinen Fall.
    Dalton, ihr Freund, bezahlte ihr eine schicke Wohnung in New York City. Tom hatte sie einmal besucht, bloß einmal, und dabei war er ihm begegnet. Dalton Prestwick besaß eine Jacht und arbeitete als gut verdienender Manager bei Dominion Agra, irgendeinem der multinationalen Konzerne. Sein Job war es, ihre Urheberrechte geltend zu machen oder so etwas.
    Dalton hatte ihn gemustert, als wäre er etwas Widerwärtiges, das ihm unter den Lederschuhen klebte. Er hatte zu ihm gesagt: »Meine Anwälte haben sämtliche Wertsachen in diesem Haus dokumentiert, du Niete. Falls etwas fehlt, lasse ich dich in die Jugendstrafanstalt stecken.«
    Ach ja, und Dalton hatte schon eine Frau. Und schon eine Freundin. Na klar, und dann noch Toms Mom.
    »Ich kann sonst nirgends hin, Ms Falmouth. Ich weiß, dass Sie glauben, Sie tun mir einen Gefallen, aber so ist das nicht, das versichere ich Ihnen.«
    »Du bist vierzehn, Tom. Was willst du später anfangen, wenn du deinen Lebensunterhalt selbst bestreiten musst? Hast du vor, ein umherziehender Zocker zu werden wie dein Vater?«
    »Nein«, entgegnete Tom sofort.
    »Ein umherziehender Gamer bei Computerspielen?«
    Wie viel Ms Falmouth über seine Aktivitäten als Gamer wusste, war ihm nicht klar, aber er erwiderte nichts. Hätte sie ihn gefragt, was er werden wollte, hätte er vielleicht genau dies gesagt und verkündet, er werde seinen Lebensunterhalt eines Tages auf genau die gleiche Weise bestreiten wie jetzt schon.
    Bloß war der Gedanke, so wie jetzt immer zu leben, der Gedanke, im Leben nirgendwohin zu kommen …
    Der Gedanke, so zu werden wie sein Vater …
    Plötzlich wurde Tom irgendwie schwindelig, und sein Magen zog sich zusammen.
    Ms Falmouth lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Du stehst im Wettbewerb mit Konkurrenten in einer globalen Wirtschaft. Einer von drei Amerikanern ist arbeitslos. Du

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