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Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgaensen - Vollstaendige Ausgabe

Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgaensen - Vollstaendige Ausgabe

Titel: Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgaensen - Vollstaendige Ausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Lagerloef
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der Fuchs Smirre hatten geglaubt, daß sie je wieder zusammentreffen würden, nachdem dieser Schonen verlassen hatte. Aber nun geschah es, daß die Wildgänse ihren Weg über Blekinge nahmen, und da hatte sich Smirre auch hinbegeben. Er hatte die Zeit bis jetzt in dem nördlichen Teil dieser Landschaft verbracht und war äußerst mißvergnügt über diesen Aufenthalt. Eines Nachmittags, als Smirre in einer einsamen Waldgegend, nicht weit von dem Ronnebyfluß entfernt, umherstreifte, sah er eine Schar Wildgänse daherfliegen. Er sah sogleich, daß eine der Gänse weiß war, und da wußte er ja, mit wem er es zu tun hatte.
    Und sofort begann Smirre hinter den Gänsen herzujagen, einmal, weil ihn nach einer guten Mahlzeit gelüstete, dann aber auch in der Absicht, sich für all den Verdruß zu rächen, den sie ihm bereitet hatten. Er sah sie ostwärts bis zum Ronnebyfluß fliegen; dort änderten sie die Richtung und zogen weiter nach Süden. Er erriet, daß sie sich am Flußufer eine Schlafstätte suchten, und hoffte, ohne besondre Schwierigkeit einige von ihnen erwischen zu können.
    Aber als Smirre endlich den Ort erblickte, wo die Gänse sich niedergelassen hatten, entdeckte er, daß es ein sehr gut beschützter Platz war, und daß er ihnen nicht beikommen konnte.
    Der Ronnebyfluß ist zwar kein großer und mächtiger Wasserlauf, aber er ist seiner schönen Ufer wegen doch sehr berühmt. Einmal ums andre zwängt er sich zwischen steilen Gebirgswänden hindurch, die senkrecht aus dem Wasser aufragen und vollständig mit Geißblatt, Faulkirschen und Weißdorn, mit Erlen, Ebereschen und Weiden bewachsen sind; an einem schönen Sommertag gibt es nicht leicht etwas Angenehmeres, als auf dem kleinen, dunklen Fluß dahinzurudern und hinaufzuschauen in all das Grün, das sich an den rauhen Felswänden festklammert.
    Aber jetzt, als die Wildgänse und Smirre an den Fluß kamen, herrschtenoch der kalte, rauhe Vorfrühling, alle Bäume standen noch kahl, und niemand dachte auch nur mit einem Gedanken daran, ob die Ufer schön oder häßlich seien.
    Die Wildgänse waren indes sehr froh, daß sie unter einer so steilen Bergwand einen schmalen Sandstreifen sahen, gerade groß genug, um die ganze Schar aufzunehmen. Vor ihnen brauste der Fluß, der jetzt, wo der Schnee schmolz, wild und angeschwollen war, hinter sich hatten sie die unbesteigbaren Felsenwände, und herabhängende Zweige verdeckten sie; sie hätten es nicht besser haben können.
    Smirre stand oben auf dem Gebirgskamm und schaute zu den Wildgänsen hinunter. „Diese Verfolgung kannst du ebensogut gleich aufgeben,“ sagte er zu sich selbst. „Einen so steilen Berg kannst du nicht hinunterklettern, durch den wilden Strom kannst du nicht schwimmen, und unten am Berg ist auch nicht der kleinste Streifen Land, der zur Schlafstelle der Gänse führen würde. Diese Gänse sind dir zu klug, Reineke. Gib dir keine Mühe mehr, sie zu jagen.“
    Aber wie andern Füchsen auch, wurde es Smirre schwer, ein halb ausgeführtes Unternehmen aufzugeben; er legte sich deshalb ganz außen an den Bergrand und verwandte kein Auge von den Wildgänsen. Während er sie so betrachtete, dachte er an all das Böse, das sie ihm zugefügt hatten. Ja, ihre Schuld war es, daß er aus Schonen verbannt worden war und nach Blekinge hatte flüchten müssen, wo er bis jetzt noch keinen Herrenhofpark, keine zahmen Gänse, kein Wildgehege voller Rehe und leckerer Rehzicklein gesehen hatte. Er arbeitete sich in eine solche Wut hinein, während er so dalag, daß er den Gänsen Tod und Verderben wünschte, sogar wenn er selbst nicht dazu kommen sollte, sie zu verspeisen.
    Als Smirres Zorn diesen hohen Grad erreicht hatte, hörte er in einer großen Kiefer dicht neben sich ein Geraschel, und er sah ein Eichhörnchen, das von einem Marder heftig verfolgt wurde, den Baum herunterlaufen. Keines von den beiden bemerkte Smirre, der sich ganz ruhig verhielt und der Jagd zusah, die von Baum zu Baum ging. Er betrachtete das Eichhörnchen, das so leicht durch die Bäume huschte, als ob es fliegen könnte. Er betrachtete auch den Marder, der kein so kunstgerechter Kletterer war wie das Eichhörnchen, aber doch die Baumstämme hinauf und hinunter lief, als seien es ebene Waldpfade.
    „Könnte ich nur halb so gut klettern wie eins von diesen beiden,“ dachte der Fuchs, „dann dürften die dort drunten nicht länger in Ruhe schlafen.“
    Sobald die Jagd zu Ende und das Eichhörnchen gefangen war, ging Smirre zu dem

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