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Die Zan-Spieler

Die Zan-Spieler

Titel: Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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ist. Wenn wir uns jetzt vorstellen, daß unser vertrautes Universum mit seinen drei Dimensionen statt dessen eine dreidimensionale Projektion eines n-dimensionalen Spiels wäre, wäre die vordringliche vor uns liegende Aufgabe die, die dimensionale Matrix zu bestimmen. Ist dies nicht offensichtlich?
    Die Spieltexte
     
    Fellirian schien sofort in Schlaf zu fallen, sobald sie sich ein wenig hin und her bewegt und die richtige Stellung gefunden hatte. Ihre Atmung wurde tief, langsam und regelmäßig. Morlenden schlief nicht ein. Obwohl er nicht weniger müde als Fellirian war, störte ihn tief in seinem Inneren irgend etwas, etwas grundsätzlich Verkehrtes. Verkehrt? Das war nicht ganz das richtige Wort. Unrichtig war vielleicht besser. Er konnte die Ursache für dieses Gefühl nirgendwo unterbringen. Eine Zeitlang untersuchte er es, aber er konnte die Stelle, an der es sich hätte auflösen lassen, nicht finden, so ließ er allmählich wieder davon ab. Er sann über seine Vergangenheit nach, auf die er durch die Ereignisse dieses Abends eingestimmt worden war, und durch die Besucherinnen, die zu ihrem Anwesen gekommen waren. Perwathwiy. Sanjirmil. Ja, Sanjirmil. Morlenden sann über die Vergangenheit nach. Über seine und die Sanjirmils.
    Es war schon lange her. Zwei und einmal vierzehn Jahre. 2534 nach dem menschlichen Kalender. Im frühen Herbst. Er war eins und zweimal vierzehn gewesen, neunundzwanzig also, und sie dreizehn. In jener Zeit hatten auf höchst merkwürdige Art, die ihm nie aus dem Sinn gegangen war, zwei separate Bräuche oder Konventionen begonnen, ineinanderzuspielen.
    Der erste war der Grundsatz der Zulässigkeit gewesen: es gab wenige Regeln, die für die sexuellen Aktivitäten unter den heranreifenden Ler maßgebend waren, und unter denen, die es gab, waren die, die sie einschränkten, noch seltener. So hieß es, daß unter Personen der Reifezeit das Alter an sich kein Hindernis sein sollte, vorausgesetzt, daß alle dem eigenen Wünschen und Wollen entsprechend handelten. In der Praxis tat man sich meistens mit einem etwa gleichaltrigen Partner zusammen, aber Ausnahmen kamen auch vor, und man wurde weder im einen noch im anderen Falle gelobt oder geschmäht.
    Der andere Brauch war restriktiver, denn er bezog sich nur auf innenverwandte Geschwister. Während sie sich normalerweise ein wenig aus dem Weg gingen, wenn sie heranreiften, verbrachten die innenverwandten Geschwister mehr und mehr Zeit miteinander, wenn die Fruchtbarkeitsperiode näher rückte. Aber gleichzeitig begannen die Rivalitäten und Spannungen, die sich während der langen Kindheit und Jugend summiert hatten, zu gären und an die Oberfläche zu kommen. Da sie wußten, wie gespannt diese Periode sein konnte, und da sie außerdem wußten, wie wichtig es war, daß die innenverwandten Geschwister zusammenblieben, hatten die Ler in den allerletzten Teil der Jugend eine Entlastungsperiode eingeschaltet, damit eine feindliche Beziehung nicht die über Hunderte von Jahren sorgsam gepflegten Weblinien auflöste. So war es also Sitte, daß der oder dem Innenverwandten irgendwann während des letzten Jahres ein vayyon gestattet wurde, eine Wanderung, ein träges Umherschlendern, ein letztes Abenteuer, eine große Liebschaft. Es war selbstverständlich, daß diese Wanderungen mehr oder weniger zu dem Zwecke unternommen wurden, sich noch ein letztes Mal auszutoben, etwas zu erleben, woran man sich für den Rest seines Lebens gern erinnern würde.
    Herbst 2534. Fellirian hatte ihr Abenteuer, ihr vayyon, bereits hinter sich; im Frühling jenes Jahres hatte sie sich gemäß dem Brauch eines Regentages einfach davongemacht. Drei Monate später, im Sommer, war sie zurückgekehrt und hatte niemandem etwas gesagt, keine Andeutung fallengelassen, keine vertraulichen Mitteilungen gemacht. Sie war zuvor angespannt gewesen, für sie ganz uncharakteristisch, scharfzüngig und voller ätzender Bemerkungen. Nun wirkte sie ruhig, gelassen, entspannt, als fühlte sie sich wieder wohl in der eigenen Haut; der Großteil der vorherigen nervösen Unruhe des Heranreifenden in der Spätphase war verschwunden, ihre Schwierigkeiten waren gelöst. Oder nicht? Morlenden wußte es nicht. Er hatte es nie gewußt. Sie hatte nie darüber gesprochen, was sie getan hatte und mit wem, wenn es überhaupt jemanden gegeben hatte. Auch das gehörte zum Brauch: Was man während des vayyon tat, war für immer ein Geheimnis. Und so war Fellirian zurückgekehrt, ruhig wie ein

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