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Die Zan-Spieler

Die Zan-Spieler

Titel: Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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mitzubringen, du Hahn. Wo du all diese schmutzigen Dinger immer aufgetrieben hast, werde ich wohl nie erfahren. Hast du das ganze Reservat nach den ärmsten Mädchen abgesucht?“
    „Ja, denn wie ich oft genug gesagt habe: Die Reichen geben im Überfluß, aber die Minderbemittelten sind immer in Eile.“
    „Die Eile war es also? Es war bestimmt nie die Eile, die uns andere die halbe Nacht kein Auge zutun ließ wegen eurem Geflüster und Gekicher unter dem Fenster. Und das, nachdem ich fast den ganzen Abend damit zugebracht hatte, die Bücher in Ordnung zu bringen, damit wenigstens einer von uns es richtig machen sollte nach der Verwebung.“
    „Ach, Fel, du bist schon immer um dein eigenes Wohl zu besorgt gewesen.“
    „Besorgt oder nicht besorgt, was hältst du denn nun davon, daß die Perwathwiy im Regen von Garkaeszlos bis hierher kommt?“
    „Es gefällt mir nicht. So wenig wie die Tatsache, daß sie nicht reden wollte. Das kann nichts Gutes bedeuten, oder?“
    „Ich sehe nicht, wie es etwas Gutes bedeuten könnte.“
    „Und du bist ebenfalls angespannt. Ist noch etwas? Du bist zu lange im Wasser geblieben, als daß alles normal sein könnte, selbst für eine Fanatikerin, wie du es bist. War es so schlimm da drüben bei den Hauthpir {19} ?“
    „Nein, das nicht. Nicht schlimmer als sonst. Mehr oder weniger das gleiche, und die gleichen müden, alten Provocs in der Menge. Aber mir ist etwas aufgefallen, wofür ich eine ganze Weile zu dumm war, um es zu bemerken. Ich bin wirklich nicht sicher, wie lange es nun schon dauert, aber Vance hat mich während der Vorträge abhören lassen und auch noch, nachdem die Besucher gegangen waren, als wir wie üblich noch etwas zusammensaßen und miteinander plauderten. Er war nicht aufdringlich, nur ein bißchen dominierender und neugieriger als üblich. Zuerst dachte ich, er sei eben diesmal so – er ist etwas sprunghaft in seinem Verhalten. Aber als ich es begriff, war mir alles klar. Ich sage dir, etwas ist im Gange, irgend etwas wird geschehen, irgend etwas Schlimmes. Vielleicht ist es schon geschehen. Aber ich weiß nicht, wem oder warum.“
    „Vielleicht ist es schon geschehen.“
    „Nein. Und wenn, dann nicht das, wonach wir forschen müssen.“
    „Das sieht Vance nicht ähnlich. Er ist doch ein alter Freund.“
    „Das war er immer. Er war immer ein guter Kanal für uns – in beiden Richtungen. Hält das Schlimmste von uns ab und läßt uns freiere Hand, als wir dies bei einem anderen vielleicht je gehabt hätten. Und ich kenne ihn recht gut, oder jedenfalls dachte ich das … Er würde so etwas nicht ohne guten Grund tun.“
    „Vielleicht. Aber wir kennen diese Gründe nicht, selbst wenn wir einmal voraussetzen, daß du recht hast mit dem, was du sagst.“
    „Mor, ich glaube, es gibt einen Zusammenhang zwischen diesem Besuch hier und der Veränderung am Institut.“
    „Heute nacht können wir nichts mehr machen. Falls du nicht zum Schuppen gehen und die Perwathwiy wecken willst.“
    „Nein. Ich will schlafen. Ach, übrigens, hat Sanjirmil überhaupt irgend etwas gesagt?“
    Morlenden schwieg eine Weile. Fellirian konnte nur seinen regelmäßigen Atem hören. Sie stieß ihn in die Seite. „Morlenden?“
    „Hm? Sanjirmil? Nein, sie hat nichts gesagt. Überhaupt nichts. Sie war schon hier, als ich kam, aber sie hat ihre Pläne für sich behalten. Ein paar Scherze, reine Höflichkeit … nein, nichts.“
    „Wenn du den Wechsel nicht schon genauso lange hinter dir hättest wie ich, würde ich dich für recht verwirrt halten.“
    „Verwirrt? Ähem. Kaum. Obwohl du zugeben mußt, daß Sanjirmil bestimmt eine stärkere erotische Ausstrahlung besitzt als ein Durchschnittsmädchen.“
    „Bah. Eine Primitive, das ist alles.“
    „Ja, ja …“ Er dachte nach. „Und eine Verschwendung obendrein, denn wie man hier und da so hört, ist sie so etwas wie eine Zelotin, eine Zan -Fanatikerin.“
    „Diese Spieler sind alle so merkwürdig, weißt du das? Nun denn, meinetwegen. Sollen sie bei ihrem Zan -Spiel bleiben, ganz wie sie wollen. Gute Nacht.“
    „Wünsche ich dir auch, Eliya. Bis zum morgigen Tage.“

 
4
     
    Je mehr Dimensionen ein Spiel hat, um so komplexer werden die Faktoren der näheren Umgebung, die die Beschaffenheit einer bestimmten Zelle beeinflussen. Dies wird dann bedeutsam, wenn wir uns erinnern, daß es von nur zwei Dingen abhängt, wie der Zustand einer Zelle sein wird: wie sie im letzten zeitlichen Rahmen war und wie die nähere Umgebung

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