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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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die Sache nicht auf sich beruhen lassen, wie sie es bisher immer getan hatte. Sie sah ihre Mum entschlossen an, als könne sie sie dadurch zu einer Antwort zwingen.
    »Er war auf Einkaufstour für den Laden«, sagte ihre Mutter bedrückt. »Er und Onkel Jack, sie hatten – dein Onkel hat sie bestimmt immer noch – eine Menge Stammkunden, die etwas exotischere Tiere wollten. Tropische Vögel, seltsame Reptilien, diese Art von Dingen. Tom ging auf eine lange Reise in den Regenwald, die einen Monat dauern sollte. Er … kam nie zurück.«
    Lotte schnappte entsetzt nach Luft. »Aber was ist passiert? Warum kam er nicht zurück?«
    »Das wissen wir nicht.« Ihre Mum flüsterte jetzt. Dann wurde ihre Stimme verärgerter, lauter. »Er hätte nicht gehen dürfen, Lotte. Es war nicht richtig von ihm, loszuziehen und uns allein zu lassen. Schließlich warst du noch ein kleines Kind. Er hätte sich besser um seine Familie kümmern müssen!« Sie unterbrach sich plötzlich und schauderte. »Deshalb rede ich nie darüber, Lotte. Ich bin immer noch viel zu wütend, obwohl es sieben Jahre her ist.« Sie lachte bitter. »Ich sagte ihm, dass … dass ich nicht wollte, dass er ging, und er bot an, uns mitzunehmen. Er sagte, es wäre schön für dich, die Regenwälder noch zu sehen, bevor sie verschwänden. Das war so typisch für ihn. Er war ein wundervoller Vater, Lotte, er hat dich sehr geliebt. Aber er war nicht besonders vernünftig. Ich musste immer diejenige von uns sein, die einen kühlen Kopf bewahrte.« Sie sah Lotte an, das Gesicht blass und erschöpft. »Das ist gar nicht leicht, weißt du? Manchmal wäre es nett, einfach sagen zu können: Ach, mach dir keine Sorgen, lass uns heute was Verrücktes tun. Aber das kann ich nicht machen. Ich muss vorsichtig sein und gut auf uns aufpassen.« Mum seufzte und lächelte sie traurig an. »Das verstehst du doch, Lotte?«, fragte sie sanft.
    Lotte nickte. Sie hatte die Hände um ihre Tasse mit heißer Schokolade gelegt, und sie war noch zu heiß, aber aus irgendeinem Grund konnte sie sie nicht absetzen. Ihre Mutter litt immer noch so sehr, und Lotte hatte nichts davon geahnt. Das machte sie unendlich traurig. Ihr geheimer Ausflug nach Paris hatte ihr geholfen, zu verstehen, warum ihre Mum das Gefühl gehabt hatte, den neuen Job in Frankreich annehmen zu müssen. Sie hatte den Gedanken nicht ertragen, vielleicht ihre Arbeit zu verlieren und sich nicht mehr um Lotte kümmern zu können. Lotte hatte geglaubt, das läge daran, dass ihre Mutter ganz allein war. Aber ihre kummervollen Worte hatten dem Ganzen eine neue Dimension verliehen. Sie ertrug es nicht, irgendein Risiko einzugehen, weil sie an Lottes Dad denken musste, der auf seiner Reise in den Regenwald verschollen und nie wieder nach Hause gekommen war.

Kapitel 2
    Lotte trottete langsam die steile Gasse hinauf, die zur Netherbridge-Hill-Schule führte. Sie war auf ihren Spaziergängen mit Sofie schon mehrfach an dem altmodischen, verschnörkelten schwarzen Tor vorbeigekommen, aber sie war immer schnell daran vorbeigehastet, weil sie nicht an die Schule denken wollte. Sie hatte sich eingeredet, dass es noch lange nicht so weit wäre. Aber die Sommerferien waren wie im Flug vergangen, so furchtbar viel war in den letzten sechs Wochen passiert.
    Es war verblüffend, wie viele Kinder auf die Schule zuschwärmten, wenn man bedachte, wie wenige Kinder in ihrem Alter sie den Sommer über in Netherbridge gesehen hatte. Aber Danny hatte ihr erzählt, dass viele von ihnen mit Schulbussen aus den umliegenden Dörfern kamen. Lotte musterte unauffällig die Uniformen der anderen. Gut. Sie schienen genauso schlecht zu sitzen wie ihre eigene. Offenbar führte der kleine Laden in der High Street nur die Größen Klein, Mittel und Platz zum Reinwachsen . Mum hatte ihr zwei hübsche rote Haarspangen mit Kirschen darauf mitgebracht, die sie in einem Laden in Paris entdeckt hatte. Sie waren wirklich zauberhaft, und Lotte berührte sie immer wieder, um sicherzugehen, dass sie noch richtig saßen. Es war schön, etwas zu haben, das niemand sonst hatte und das sie an Mum erinnerte.
    Am Tor standen viele jüngere Kinder, die sich von ihren Eltern verabschiedeten, und einen Moment wünschte Lotte sich, sie hätte Onkel Jacks Angebot angenommen, sie an ihrem ersten Tag zur Schule zu begleiten. Aber Danny hatte prustend vor Lachen gesagt: »Sie kommt in die Sechste, Dad, nicht in die Erste! Willst du, dass die anderen sie für einen kompletten Loser

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