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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Beutel nach Dienstschluß mitzunehmen.
    Edith kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück …
    Und der Stein begann sofort, die Erde und die Sandkörner, in die er eingebettet war, nutzbar zu machen. So kam der Prozeß in Gang, der fünfundzwanzig Jahre lang unterbrochen gewesen war. An diesem Abend und während der folgenden Nacht erinnerten sich alle betroffenen Seth Mitchells an ihre Kindheit. Die meisten lächelten bloß, oder zuckten die Achseln, oder regten sich im Schlaf. Die meisten von denen, die in fernen Zonen außerhalb der westlichen Hemisphäre lebten, nahmen schon bald ihre normale Beschäftigung wieder auf.
    Aber einige wenige, die sich plötzlich an den Kristall erinnerten, konnten die Erinnerung nicht gleich wieder loswerden.
     
    Einige Zeit nachdem sie den Stein beiseite geschafft hatte, nützte Edith eine Flaute im Kundenverkehr, um sich zu Miß Tilsit umzudrehen und zu fragen: »Kennst du in dieser Gegend einen Seth Mitchell?«
    Miß Tilsit war eine lange, zu dünne Blondine mit einer Hornbrille, hinter deren Gläsern ungewöhnlich kleine, aber sehr wache graue Augen blitzten.
    »Seth Mitchell«, sagte Miß Tilsit. »Ja, ich weiß; das war die Geschichte mit den zwei Jungen. Billy Bingham und Seth Mitchell.«
    Und sie erzählte Edith mit sichtbarem Genuß die mysteriöse Geschichte von Billy Binghams Verschwinden vor fünfundzwanzig Jahren, als er und sein Freund Seth Mitchell zwölf Jahre alt gewesen waren.
    »Seth behauptete, sie hätten sich um einen blitzenden Stein oder Kristall geprügelt, den sie gefunden hatten«, schloß sie. »Und er schwor, daß sie wenigstens zwanzig Meter vom Rand der Klippe entfernt gewesen seien, die an der Stelle zum Lake Naragang abfällt, und daß Billy nicht ertrunken sei – das war nämlich, was alle anderen glaubten. Rätselhaft wurde die Sache nur dadurch, daß niemals eine Spur von Billy entdeckt wurde.«
    »Seltsam, was die Dinge aus den Menschen machen können«, philosophierte Miß Tilsit. »Der Tod seines Freundes war für Seth Mitchell eine so niederschmetternde Erfahrung, daß er menschenscheu wurde – ein menschliches Schattenwesen, könnte man sagen. Er hat eine Farm in der Gegend von Abbotsville.«
    »Du meinst, Seth Mitchell wurde ein Farmer?« fragte Edith.
    »Sicher. Warum nicht?«
    Edith sagte nichts mehr, aber sie dachte bei sich, daß Miß Tilsit vielleicht keine so gute Quelle lokaler Informationen sei, wie sie bisher geglaubt hatte. Was immer der Mitchell war, der in die Bücherei gekommen war, wie ein Farmer hatte er nicht ausgesehen!

 
2.
     
    Kurz nach neun Uhr parkte Edith ihren Wagen gegenüber von dem Motel, wo sie nach längerem Suchen Seth Mitchells metallisch-goldfarbenen Cadillac ausgemacht hatte.
    Es war ziemlich dunkel unter dem Baum, wo sie wartete, und das erleichterte sie. Aber selbst in der zweifachen Sicherheit des Wagens und der Dunkelheit konnte sie ihr Herz pochen und die heiße Röte in ihren Wangen fühlen, und sie fragte sich zum dritten oder vierten Male: Wozu tue ich das?
    Sie hatte die selbstkritische Einsicht, daß sie hoffte, dies würde sich zu einer Sommerromanze entwickeln.
    Ihr Gedankengang erfuhr eine plötzliche Unterbrechung, als die Tür des Wohnquartiers, vor dem der Cadillac stand, geöffnet wurde. In dem lichterfüllten Rechteck erschien die Silhouette des kurzen, gedrungenen Mannes, den sie am Nachmittag mit Mitchell gesehen hatte. Während Edith unwillkürlich den Atem anhielt, trat der Mann heraus und schloß die Tür hinter sich.
    Einen Moment später kam er aus der Toreinfahrt des Motels, stand ein paar Sekunden wie unschlüssig und marschierte dann mit schnellen Schritten in die Richtung des Zentrums von Harkdale, das nur wenige Gehminuten entfernt war.
    Er kann schnell wieder zurück sein, dachte sie trübe.
    Als sie der Gestalt nachblickte, ließ ihr Antrieb irgendwie nach.
    Niedergeschlagen startete sie den Motor.
    In ihrer kleinen Wohnung angelangt, schob Edith den Papierbeutel mit dem Kristall in das Geschirrfach unter der Spüle, aß apathisch ihr Abendbrot und legte sich dann schlafen.
     
    Der untersetzte Mann kehrte mit finsterer Miene ins Motel zurück. »Der Stein war nicht da. Ich habe die Sammlung und den ganzen Museumsraum durchsucht«, sagte er zu Seth Mitchell, der auf einem der Betten lag, geknebelt und an Händen und Füßen gebunden.
    Seth Mitchell beobachtete mit Unbehagen und erzwungenem Schweigen, wie der andere seine Füße von den Fesseln befreite.
    Nun fiel ihm das

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