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Die Zeitfalle

Die Zeitfalle

Titel: Die Zeitfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Carr
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Bob Shaw
 
Die Zeitfalle
     
    Sehr gegen seinen Willen wurde Surgenor als Fahrer der Gruppe zugeteilt, die die paladorische Frau fangen sollte ...
    Er stand wortlos dabei und sah zu, wie ein Teil der Vermessungsausrüstung entladen wurde, um Raum für zwei zusätzliche Sitze zu schaffen, dann fuhr er das schwere Fahrzeug mit unnötiger Geschwindigkeit die Rampe der Sarafand hinunter. Nur eine kurze Distanz trennte das Forschungsschiff von der gedrungenen Masse des Kreuzers Admiral Carpenter, aber Surgenor machte die Reise mit eingeschalteten Luftkissenrotoren und inmitten eindrucksvoller Wolken pulverigen Sandes. Seine Fahrspur war eine blutrote Wunde in der weißen Wüste, die sich langsam wieder schloß, als das Rot unter der Lichteinwirkung verblaßte.
    Der Posten an der Rampe der Admiral Carpenter zeigte auf die Stelle, wo Surgenor parken sollte, und sagte etwas in seinen Armbandkommunikator. Surgenor schaltete die Maschine aus, und das käferartige Fahrzeug sank auf seine Räder herab. Er öffnete die Türen, und die trockenheiße Luft Paladors wehte in die Kabine.
    »Major Giyanis Gruppe wird in zwei Minuten kommen«, rief der Posten.
    Surgenor antwortete mit der Parodie einer militärischen Ehrenbezeigung und lümmelte sich auf seinen Sitz. Er wußte, daß er sich kindisch benahm, aber die Sarafand lag bereits seit sechsunddreißig Tagen in dieser gottverlassenen Gegend. In all seinen Jahren beim Kartographischen Amt hatte Surgenor sich noch nie so lange an einem Ort aufgehalten. Diese Wartezeit in der trostlosen Einöde der Wüste hatte ihn verdrießlich und pessimistisch gemacht. Mißmutig blinzelte er in den Sonnenglast über der endlosen weißen Ebene und fragte sich, wie lange dieser Aufenthalt noch dauern mochte.
    Die Sarafand war hier gelandet, weil die Besatzung einen routinemäßigen Vermessungsauftrag auszuführen hatte. Sie hatten bereits die Polargebiete aufgenommen, und die sechs Vermessungsfahrzeuge, die einzeln nach einem genau programmierten Plan operierten, hätten das gesamte Arbeitspensum innerhalb von drei Wochen erledigen können, wäre nicht das völlig Unerwartete eingetreten.
    Drei von den Fahrzeugbesatzungen hatten von Geistererscheinungen berichtet.
    Es gab zwei verschiedene Erscheinungen – von Leuten und von Gebäuden. Sie schimmerten halb transparent und lösten sich in einer Art und Weise auf, die an Luftspiegelungen gemahnte. Die Beobachter waren anfangs geneigt gewesen, an solche Luftspiegelungen zu glauben, aber gegen diese Erklärung sprach die Tatsache, daß eine Luftspiegelung irgendwo ein physikalisches Gegenstück haben muß. Und die früheren Beobachtungen aus der Umlaufbahn hatten erwiesen, daß Palador eine tote Welt war, die weder intelligentes Leben noch Spuren seiner früheren Anwesenheit enthielt.
    »Wachen Sie auf, Fahrer«, sagte Major Giyani. »Wir können starten.«
    Surgenor hob seinen Kopf mit absichtlicher Trägheit und beäugte den braunhäutigen, schnurrbärtigen Offizier, dem es irgendwie gelang, in einem gewöhnlichen Kampfanzug elegant auszusehen. Hinter ihm war ein rosagesichtiger Leutnant mit unschuldig blickenden blauen Augen, und der dritte Fahrgast war ein vierschrötiger Unteroffizier, der ein Gewehr trug.
    »Wir können erst fahren, wenn alle eingestiegen sind«, erwiderte Surgenor in einem Ton, der seine Abneigung, als Chauffeur behandelt zu werden, durchblicken ließ. Er wartete gleichmütig, bis der Leutnant und der Unteroffizier die rückwärtigen Sitze eingenommen hatten und der Major auf den leeren Beifahrersitz geklettert war. Der Unteroffizier, dessen Name McErlain war, wenn Surgenor sich richtig erinnerte, verstaute sein Gewehr nicht, sondern legte es über seine Knie.
    »Dies ist unser Ziel«, sagte Giyani und reichte Surgenor ein Blatt Papier, auf das ein Satz von Netz-Koordinaten gekritzelt war. »In der Luftlinie beträgt die Entfernung von hier ungefähr ...«
    »Fünfundfünfzig Kilometer«, sagte Surgenor nach einer schnellen Kopfrechnung.
    Giyani hob seine schwarzen Brauen und blickte Surgenor aufmerksam an. »Ihr Name ist ... Dave Surgenor, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sehr schön, Dave.« Giyani schenkte ihm ein längeres Lächeln, das offenbar zeigen sollte, wie gut er sich auf den Umgang mit empfindsamen Zivilisten verstand, dann deutete er auf das Papier. »Können Sie es so einrichten, daß wir um acht Uhr Schiffszeit dort sind?«
    Surgenor entdeckte verspätet, daß er Giyani vorzog, wenn er sich dienstlich gab. Er ließ

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