Die Zen-Lehre des Landstreichers Kodo (German Edition)
stirbt.
1887 Sein Vater stirbt. Er wird adoptiert von einem Onkel, der einige Monate später stirbt. Danach adoptiert ihn Bunkichi Sawaki, ein professioneller Spieler.
1892 Sawaki beendet die Grundschule.
1896 Er geht ins Eiheiji, um Mönch zu werden.
1897 Er wird von Koho Sawada, Abt des Soshinji, Amakusa (Kyushu) ordiniert, übt bei ihm zwei Jahre lang und empfängt den Mönchsnamen „Kodo“.
1899 Sawaki bleibt ein Jahr lang bei Ryoun Fueoka in Kioto.
1900 Sawaki wird zum Kriegsdienst einberufen.
1904 Er wird als Infanterist im Russisch-Japanischen Krieg nach China gesandt, erleidet eine schwere Verwundung und kehrt zur Behandlung und Genesung nach Japan zurück.
1905 Wieder als Infanterist in China. Der Russisch-Japanische Krieg endet.
1906 Rückkehr nach Japan.
1908 Beginn des Studiums der Yogacara-Philosophie bei Join Saeki im Horyu-Tempel, Präfektur Nara.
1912 Sawaki verläßt den Horyuji und wird tanto (Lehrer der Mönche) im Yosenji, Matsusaka, Präfektur Mie.
1913 Sawaki trifft Sotan Oka Roshi, Abt des Daijiji.
1914 Er geht in den Jofukuji, einen kleinen Tempel in Nara, bleibt dort allein und konzentriert sich auf Zazen.
1916 Er wird koshi (Lehrer) am Daijiji Sodo; viele Studenten der Fünften Hochschule praktizieren mit ihm.
1922 Sotan Oka Roshi stirbt. Sawaki zieht in ein kleines Haus in Kumamoto, das ihm ein Freund vermietet. Er nennt das Haus „Daitetsu-do“.
1923 Er zieht ins „Mannichi-zan“, ein Haus, das ihm die Familie Shibata vermietet. Er beginnt mit seinen Reisen durch Japan, um zu lehren und Sesshin abzuhalten und nennt dies „das wandernde Kloster“.
1935 Sawaki wird Professor der Komazawa-Universität, lehrt Zen-Literatur und leitet Meditations-Übungen. Er wird zum godo (Meister der Übung) im Sojiji ernannt.
1940 Er gründet Tengyo Zen-en im Daichuji, Präfektur Tochigi. Gibt die Stellung des godo im Sojiji auf.
1949 Sawaki gründet Antaiji Shichikurin Sanzen Dojo.
1963 Er verlässt aufgrund von Krankheit die Komazawa-Universität und zieht sich ins Antaiji zurück.
1965 Sawaki Roshi stirbt am 21. Dezember im Antaiji.
Kein Grund, in Ketten zu leben
Sawaki Roshi : Die Menschen nennen mich „Landstreicher Kodo“, doch ich sehe das nicht als Beleidigung an. Sie nennen mich so, weil ich niemals einen Tempel oder ein Haus hatte. Jeder Mensch ist hauslos. Es ist ein Fehler zu denken, du hättest ein festes Zuhause.
Uchiyama Roshi : Als sein Schüler fühlte ich mich nicht immer wohl, wenn Sawaki Roshi „Landstreicher Kodo“ genannt wurde. Das Wort „Landstreicher“ erinnert mich an streunende Hunde und Katzen. Doch nun verstehe ich, dass dieser Kosename der Titel eines wahren Menschen ist. Jeder ist in Wirklichkeit ein Landstreicher.
Weil mein Lehrer eine „hauslose“ Person war, musste ich das auch sein. Die einzige Möglichkeit, mich zu ernähren, war das Betteln, wobei mich den ganzen Tag Hunde anbellten. Einmal kläffte mich ein Spitz bösartig an, knurrte und sprang, als ob er mich in Stücke reißen wollte. Plötzlich brach sein Halsband und er begann sofort, schüchtern zu winseln. Ein Hund droht durch Bellen und knurrt, wenn er an Ketten liegt, verliert aber schnell die Nerven, wenn er befreit wird. Das Verhalten des Spitzes amüsierte mich, erinnerte es doch an manche Menschen. Sie verhalten sich bedrohlich, wenn sie von finanzieller Kraft, Titeln und Organisationen gebunden werden. Sobald ihre Ketten aber beseitigt sind, ziehen sie sich zurück, fühlen sich klein und machtlos. Wie absurd sie sind. Jeder von uns ist bloß ein Mensch, der auf majestätische Art allein lebt. Für einen Menschen gibt es keinen Grund, in Ketten zu leben.
Das ultimative Leben
Sawaki Roshi : Eine Religion, die keine Verbindung zu den Grundlagen des Lebens hat, ist fruchtlos. Buddhistische Übung zeigt den Weg zur vollen Verwirklichung des ultimativen Zieles menschlichen Lebens auf – hier und jetzt. „Nicht-Buddhisten zu bekehren“ bedeutet, Menschen auf eine solche Art leben zu lassen; dadurch werden ihre ziellosen, arglistigen und unvollständigen Leben verwandelt.
Uchiyama Roshi : Vor vierzehnhundert Jahren wurde der Buddhismus in Japan eingeführt. Die Leistungen buddhistischer Priester in Japan waren bewundernswert. Sie haben nie die religiöse Essenz des Buddhismus gelehrt. Der Beruf eines Priesters ist ohne Vergleich, weil niemand sonst ein solch eitles Leben führen kann. Wenn du einen Fehler beim Sutren-Rezitieren machst,
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