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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Teil Eins
    Winter
     
    Die Stadt Palmaris gehört mir.
    Und auch der mächtige Fluss befindet sich in meiner Hand – dank der Flotte des Grafen DePaunch, des von mir persönlich ausgesuchten Ersatzes für Herzog Bretherford. Der Mann ist jung und voller Ehrgeiz und viel zu sehr mit der Erreichung eigener Ziele beschäftigt, um sich über irgendwelche höheren Ideale wie Moral und Allgemeinwohl den Kopf zu zerbrechen.
    Er ist der perfekte Unterkommandant.
    Während sich der Winter über das Land legt, wird unsere Herrschaft über den mächtigen und wichtigen Fluss ausgebaut und unumkehrbar gemacht werden. Ist dies vollbracht, ist alles bereit für die beiden nächsten Vorstöße: nach Südosten auf Entel, was mir die Herrschaft über das Kernland des Bärenreiches sichern wird, sowie die Fahrt der Flotte in den Norden, nach Pireth Dancard und anschließend nach Pireth Vanguard. Mitte des Sommers wird das ganze Königreich in meiner Gewalt sein, und dazu große Teile Behrens.
    Die ersten aus Jacintha eingetroffenen Berichte waren überaus vielversprechend und haben die Kritiker unter meinen Beratern, die befürchtet hatten, wir seien zu schnell vorgerückt, verstummen lassen. Abt Olin hat die behrenesische Hauptstadt mittlerweile fest in seiner Gewalt, und in Kürze wird das gesamte Königreich im Süden folgen. Erstaunlicherweise war es niemand anders als Brynn Dharielle, die ihm zu diesem Anfangserfolg verholfen hat. Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen! Ich habe Brynn stets gemocht und werde nur dann wirklich mit mir selbst zufrieden sein, wenn ich in ihren Augen bestehe. Brynn wird meine Entwicklung nachvollziehen können und wissen, dass Lady Dasslerond sich in mir getäuscht hat. Sie wird verstehen, dass ich der Inbegriff des Hüters bin – dass ich mehr bin als die Verheißung meiner Eltern, mehr als diese jämmerlichen Touel’alfar jemals hoffen konnten hervorzubringen. Brynn wird stolz auf mich sein. Vielleicht werden wir eines Tages gemeinsam die gesamte bekannte Welt beherrschen.
    Nun, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall aber werde ich dafür sorgen, dass sie im Mahlstrom des Aydrian Boudabras nicht in Vergessenheit gerät.
    Früher einmal glaubte ich, Brynn würde letztendlich meine Braut und Königin werden – zwei Hüter, die gemeinsam auf eine den Menschen bis dahin unbekannte Weise über die Länder dieser Welt herrschen. Jetzt aber sehe ich eine andere, die an meiner Seite zu Ruhm und Ehren gelangen wird. Mit jedem Tag entgleitet Sadye immer mehr Marcalo De’Unneros Armen und nähert sich den meinen. Mittlerweile, glaube ich, hat selbst De’Unnero das begriffen. Ich meine es aus der Anspannung in seiner Stimme herauszuhören, sobald er mit mir spricht. Ich sehe es in den Blicken, die er Sadye zuwirft, an seinen oft hilflos geballten Fäusten. Er wird, da bin ich sicher, mir den Vortritt lassen, denn was ich ihm bieten kann – die gesamte abellikanische Kirche sowie die vollkommene Beherrschung des in seinem Innern schlummernden Wertigers –, war Marcalo De’Unnero seit eh und je wichtiger als irgendeine Frau.
    Er wird sich für uns freuen. Und wenn nicht, so wird er sich hüten, je ein Wort darüber zu verlieren.
    Wie auch immer, es ist mir gleich.
    Ebenso bin ich mir bewusst, dass De’Unnero mit seiner Kritik an meiner bevorstehenden Entscheidung nicht alleine stehen wird. Er argwöhnt, irgendwo westlich von hier gebe es etwas, auf das ich es abgesehen hätte – mehrmals schon hat er mich auszufragen versucht, warum ich Herzog Kalas und seine Truppen in weitem Bogen nach Westen, in das Gebiet rings um Palmaris, geschickt habe. Lege ich diesen Leuten dann meine Pläne dar, werden unweigerlich Zweifel laut, mehr noch als damals bei Abt Olin, den ich losschickte, um Jacintha zu erobern. Diesmal ist das Ziel weniger offensichtlich, denn viele wissen nicht einmal, dass die Enklave der Touel’alfar überhaupt existiert. Aber auch unabhängig davon würden sie meinen Entschluss, gegen einen für dieses und jedes andere Königreich der Menschen bedeutungslosen Feind zu Felde zu ziehen, anzweifeln.
    Dabei liegt mir in Wahrheit kaum etwas mehr am Herzen als die Vernichtung von Andur’Blough Inninness und Lady Dasslerond!
    Und nichts auf der Welt wäre mir eine größere Genugtuung als ein Sieg über die Elfen!
    Wie sehne ich mich danach, Lady Dassleronds Kapitulation entgegenzunehmen. Ich will hören, wie sie ihren Irrtum eingesteht. Aus ihrem Munde will ich hören, wie sie mich des

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