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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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anderes mit ihnen zu vergleichen vermag, nämlich die Fähigkeit der Magie. Nicht alle von ihnen sind im Besitz von Wissen und Können in jener geheimnisvollen Kunst, doch vielen ist eine Macht gegeben, welche von den Angehörigen anderer Völker nur höchst unzureichend verstanden werden kann. Die Magie erlaubt es den Elben, an fremde Orte oder aber in die Zukunft zu schauen, unwiderstehliche Zauber für Liebe, Schutz oder viele andere Gelegenheiten zu weben oder aber Talismane zu erschaffen, die ihren Träger mit einzigartigen Kräften versehen.
    Nachdem die Elben auf der Velarohima, der „Wellenreiterin“, einst die Westküste Arthiliens erreicht hatten, wurden sie von dem weiblichen Engelswesen Lemuriël empfangen. Der Engel zeigte ihnen ihre neue Heimat und erklärte ihnen, dass Aldu von ihnen erwartete, dass sie den Kontinent mit ihrer Friedfertigkeit, Weisheit und Muße prägen würden und alle anderen Völker und Wesen daran teilhaben ließen.
    So machten sie sich daran, jenem Wunsch zu entsprechen, sodass sie bald alle Gebiete des Kontinents bereisten und jedes Tier und jede Pflanze kennen lernten. Da sie feststellten, dass sich der sprachliche Austausch mit anderen Individuen anfangs als schwierig erwies, erdachten sie einen neuen Dialekt, der für alle Bewohner Arthiliens gleichermaßen zu beherrschen sein sollte. Jene Bemühungen wurden von Erfolg gekrönt, und sie nannten den neu erschaffenen Dialekt die Gemeinsame Sprache.
    In der folgenden Zeit stellten sie das, was sie vorfanden, unter ihren Schutz und wurden Freund mit vielen Geschöpfen. Wenn auch nicht mit allen, wie etwa die blutige Schlacht bei den Leuchthainen bewies, welche die Zwerge ihnen aufzwangen und bei welcher der mächtige Zwergenkönig Borgin der Große den Tod fand.
    Die Elben waren es, die den Kalender schufen und die den Dingen ihre Namen gaben. Selbst ihre Feinde, wie Zwerge oder Oger, übernahmen neben dem Erlernen der Gemeinsamen Sprache viele der elbischen Begriffe für ihren alltäglichen Gebrauch. Auch die Menschen, die nach ihrer Ankunft nur unbestätigte Berührungspunkte mit ihnen hatten, benannten viele ihrer eigenen Bauten mit aus der elbischen Sprache entlehnten Worten.
    In zwei eng befreundete Gruppen hatten sich die Elben schon bald nach ihrer Ankunft geteilt, denn die einen, die Nolori, sehnten sich unter ihrem König Thingor nach der Nähe des Wassers, während die anderen, die Lindar, unter ihrer hohen Herrin, der Fürstin Ganúviel, die Einsamkeit der tiefen Wälder suchten. Während sich die Nolori mehr um praktische Dinge sorgten, wandten sich die Lindar mit ihren sanften Gemütern zuallererst der Magie sowie den musischen Künsten zu, sodass sich die beiden Gemeinschaften angesichts ihrer fortwährend freundschaftlichen Kontakte ausgezeichnet ergänzten.
    Achthundert Jahre lang bewachten und gestalteten die Elben den wunderbaren Kontinent Arthilien, bis sich eine Tragödie ereignete und der ungewöhnlich hitzköpfige Lindar Illidor einen seiner Stammesbrüder im Streit erschlug. Es war das erste Mal, dass ein Elb durch einen seiner eigenen Art den Tod fand. Die Bestürzung war groß, und man hieß den Täter fortan Illidor Nachtbringer. Er wurde verbannt, und im Zuge jenes unglückseligen Ereignisses war es sein Bruder, der in vielerlei Hinsicht begnadetste und vorzüglichste aller Elben Furior, welcher das große Verhängnis über sein Volk hereinbrechen ließ.
    Gleich von mehreren Schicksalsschlägen wurde dieser zuvor zerrüttet, und als seine Partnerin Nuwena, die Tochter Thingors, die er über alle Maßen liebte, ihn verließ, entflammte sein Hass so sehr, dass er aus demselben mit Hilfe seiner unvergleichlichen Magie Fínorgel * , das Schwarze Schwert, gebar. Von da an gab er sich selbst den Namen Furior Feuerzorn. Er überließ die unwiderstehliche Waffe dem Ogerhäuptling Hologar und hetzte diesen auf wider sein eigenes, elbisches Volk, sodass am Tage der großen Feierlichkeiten der Elben zum Anlass ihrer acht Jahrhunderte zurückliegenden Ankunft auf dem Kontinent ein verheerender Krieg über sie kam, ein Sturm wie ein rasender Flächenbrand, den sie bei all ihrer Weisheit nicht vorhergesehen hatten.
    Die riesenhaften Oger bekamen Unterstützung durch eine geheimnisvolle Kreatur, der an Macht niemand in Arthilien oder Orgard gleichkam zu dieser Zeit, nämlich durch den Schwarzen Drachen Moron, über dessen Herkunft nichts bekannt war. Am Nordforst im Westen Arthiliens, im Gebiet des späteren

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