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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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unterdrückerischen, fantasielosen Herrschaft der grobschlächtigen Wesen keinen Gefallen fand und vielmehr bestürzt darüber war, dass die Elben, die er eigens als Lehrmeister auf den Kontinent entsandt hatte, vom Angesicht dessen Länder hinweggefegt worden waren.
    Neununddreißig Jahre nach der Niederwerfung der Elben unternahmen die Oger den Versuch, auch Orgard – das Dantar-Mar der Orks – ihrer Gewalt zu unterwerfen. Zuvor schon besiedelten einige wenige von ihnen den südlichen Kontinent, und diese bereiteten das Überschreiten des Orkland-Passes durch ihre Artgenossen vor. Dennoch verirrten die eindrucksvoll anzusehenden Invasoren sich bald in der kargen Öde, nachdem sie diese betreten hatten, und wurden unruhig, da ihnen die Orks für eine lange Zeit kein Heer entgegenstellten. Schließlich wurden sie zu ihrem Unglück bei Einbruch des Winters in die Enge der Gauragar-Schlucht gelockt und dort von mehreren Ork-Stämmen unter der Führung der Ashtrogs und deren Häuptling Warkai überfallen. Moron war bei dem Einmarsch ebenso wenig an ihrer Seite wie Hologar und dessen Schwarzes Schwert, und dennoch hätten sie dank ihrer gewaltigen Kräfte möglicherweise denSieg davongetragen, wäre nicht unverhofft ein Schwarm von Greifen aus den unentdeckten Gefilden des Kontinents herbeigeeilt, um die Eindringlinge zu vertreiben.
    Greife sind kleiner und wesentlich weniger massig als Drachen, doch sind sie weitaus schneller und wendiger und immerhin deutlich größer als Harpyien oder die größten aller Raubvögel. Sie haben kurze, gekrümmte und spitze Schnäbel sowie lange, krallenbewehrte Füße, was sie zu höchst gefährlichen Gegnern macht.
    Die prächtigen, braun gefiederten und überaus stolz anmutenden Wesenheiten zeigen sich nur sehr selten, da sie ähnlich wie Einhörner die Abgeschiedenheit unwegsamer Gegenden suchen und darum wohl als ihre Heimat den dünn besiedelten Südkontinent auswählten. Dennoch genießen sie bei allen Völkern große Achtung und gelten als stets wachsame Garanten für Frieden und Gerechtigkeit. Infolgedessen, so erzählt man sich, habe Aldu sie auch einst mit der ewigen Jugend belohnt, damit sie in seinem Sinne Acht haben über seine Länder und Geschöpfe, wenn er selbst mit anderen Dingen beschäftigt ist.
5.Über die Irremani
    Über die Vergangenheit der Rasse der Menschen ist nur wenig bekannt, und es gibt keine Hinweise darauf, dass sie die Ufer Arthiliens jemals betraten, bevor der Eine sie dorthin rief. Verbreitet waren sie zuvor über eine größere Anzahl kleinerer Inseln, die sich nordwestlich der beiden Halbkontinente erstreckten und einer kalten, harten Witterung ausgesetzt waren. Gute Kenntnisse hatten sie im Schiffsbau, denn sie lebten hauptsächlich von dem, was sie im Meer fischten, weshalb es ihnen ihre neue Heimat über den gefahrvollen Seeweg auf einer Vielzahl solider Boote sicher zu erreichen gelang.
    Beinahe ein Jahrtausend lang währte die unumstrittene Vorherrschaft der Oger über den nördlichen Kontinent. Die Elben waren verschwunden, die Zwerge vergruben sich in ihren Bergen, und die Orks mühten sich damit, ihr Überleben in den wüsten Gebieten Orgards zu sichern. Aldu war mit jener Situation keinesfalls zufrieden, doch wartete er eine lange Zeit, ehe er sich zu einem Handeln entschloss. Vielleicht zögerte er, da er nach der Entsendung der Elben und Orks nur ungern ein weiteres Mal in die Fortentwicklung seiner Schöpfung eingriff. Möglicherweise wartete er aber auch einfach solange, bis die riesenhaften, so starken Wesen von ihrer Herrschaft ermüdet und allzu überheblich, nachlässig und träge wurden. Auf jeden Fall war es im Jahr 1788 n. d. A., da das weibliche Engelswesen Lemuriël bei den Menschen erschien und diese ehrfürchtig vor ihr auf die Knie fielen. Es erzählte ihnen vom Auftrag des Einen und kündete ihnen, dass sie gegen die Oger in die Schlacht ziehen sollten. Als Belohnung dafür würde ihnen erlaubt sein, eine für sie neue Welt, die mit blühenden, fruchtbaren Landschaften gesegnet war, dauerhaft zu besiedeln.
    Als Geschenk brachte das himmlische Wesen ferner eine Waffe mit, ein Schwert, welches so leuchtend wie ein Teil der Sonnenscheibe erstrahlte. Dasselbe war seinen Worten zufolge unwiderstehlich, wenn es denn von einer Hand geführt wurde, die ihm würdig war.
    Es war dies Aurona, das Goldene Schwert. Jenes war auf unbekannte Weise gefertigt worden aus reinstem Gold und Adamant und manchen Substanzen, die niemand kannte.

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