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Diebin der Zeit

Diebin der Zeit

Titel: Diebin der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Stirn.
    Später lief er in Bächen über einen Körper, der noch nie vor dieser Stunde überhaupt je geschwitzt hatte.
    Doch irgendwann .
    *
    Eucharius stand mit einem erhobenen Knüppel hinter ihr.
    Landru kauerte vor ihr auf den Fersen.
    Die Spannung, die ihn erfüllte, entsprang keiner Angst. Er hätte es sich einfach nicht verziehen, wenn es ein Fehler gewesen wäre, sie am Leben zu lassen.
    Diesmal durfte Beth MacKinsay ungehindert ihre Augen öffnen.
    Ihre Haut glomm nun nicht mehr so durchscheinend, als ließe sich an diesem Leuchten ihre grundsätzliche Verfassung ablesen.
    Auch ihre Stärke?
    Landru wußte, daß Eucharius und der Knüppel nur eine Beruhigungspille waren, die im Ernstfall nichts bewirken würde. Wie sollte man jemanden in Schach halten, der sich urplötzlich tausendmal schneller bewegen konnte?
    Er wünschte, er wäre imstande gewesen, die Gedanken der am Boden liegenden Frau zu lesen. Da er dies nicht vermochte, wuchs sei-ne Nervosität von Sekunde zu Sekunde.
    Endlich öffnete sie nicht nur die Augen, sondern auch den Mund: »Du lebst noch?«
    Er lächelte karg. »Wie du.«
    Sein Tonfall sollte ihr klarmachen, wem sie es verdankte, noch am Leben zu sein.
    Der Ausdruck ihres Gesichts verriet, daß seine Absicht fruchtete.
    Die Beth MacKinsay, die er aus der Zukunft kannte, war von Vampiren nicht hypnotisierbar gewesen - und auch jetzt vermochte er es nicht, ihr seinen Willen aufzupfropfen. Trotzdem war er in der Lage gewesen, niederzureißen, was ein anderer - wer? - errichtet hatte.
    »Du behauptest immer noch, Landru zu sein?« fragte die Frau, die sich auf den Ellbogen aufgestützt hatte und den Diener mit dem Knüppel wie Luft behandelte.
    »Es ist die Wahrheit.«
    Sie preßte kurz die Lippen zusammen, dann nickte sie. »Warum solltest du dir auch so etwas ausdenken .«
    »Heißt das, du erinnerst dich an mich?«
    Wieder dauerte es eine Weile, bis sie antwortete: »Viel bedeutsamer ist, daß ich mich an mich erinnere. - Elisabeth MacKinsay . Großer Gott, es ist nicht nur ein Name, der durch meinen Kopf spukt! Ich sehe Autos, Computer, Flugzeuge ... lauter Dinge, von denen ich drüben in der Kirche noch nicht einmal träumen konnte ...!«
    »Das ist die Zukunft«, nickte Landru, vage zufrieden mit dem Verlauf, den ihr Erwachen nahm. »Aber wir befinden uns beide Jahrhunderte von diesen Erfindungen entfernt, und ich möchte wissen, wie du hierher gelangen konntest. Wie du in den Besitz solcher Macht kamst .«
    Ihre Augen verengten sich ein wenig. »Waren wir dort, woher wir stammen, nicht auch schon - Feinde?«
    »Nicht ausschließlich«, wiegelte Landru ab. »Und selbst wenn, sollten wir dies zurückstellen, bis wir es uns wieder leisten können, uns gegenseitig zu schwächen!«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Er nickte, und auf seinen Wink hin trat Eucharius hinter ihr zurück. Der Prügel fiel abseits zu Boden.
    »Wie lange irrst du schon in dieser fremden Zeit herum?« richtete Landru seine Frage an Beth.
    Ihre Antwort traf ihn unvorbereitet: »Im siebzehnten Jahr. Und du?«
    »Seit wenigen Tagen. Seit ich auf die Wanderschau traf!«
    Sie deutete zu ihm hoch. »Habe ich dir das zugefügt?«
    Er verstand nicht, was sie meinte. Doch ihr ausgestreckter Finger und ihr Blick waren beharrlich. Plötzlich erinnerte er sich der Stellen, die ihn in der Kirche am heftigsten gepeinigt hatten.
    Seine Hand fuhr zur Wange. Dort, unter dem linken Auge, ertastete er etwas so Absurdes, daß er für kurze Zeit von der Hoffnung überwältigt wurde, wieder in seinen eigenen Körper zurückversetzt worden zu sein - so, als hätte sein Geist die Hülle, in die er einst geboren wurde, durch Raum und Zeit nachgeholt.
    »Eine Narbe ...«, murmelte er, fast unhörbar.
    »Sie sieht aus wie ein Kreuz«, sagte Beth. »Wie das Kreuz, das der Landru trug, den ich besser kenne als dich! - Vorhin, beim Betreten der Kirche, hattest du es jedenfalls noch nicht .«
    Landru nickte. Dann hob er seine Hand und zeigte ihr das sichtbar gewordene Narbengewebe im Ballen, das so entzündet glomm, wie er es auch von dem Stigma im Gesicht annahm.
    »Was ist damit?« fragte Beth. »Daran erinnere ich mich nicht.«
    »Es ist noch nicht so alt, daß du es kennen könntest . höchstens eine Million Jahre«, fügte er hinzu, wobei seine Miene so ausdruckslos blieb, daß die leuchtende Frau nicht sicher sein konnte, ob er es wirklich nur ironisch meinte. »Diese Narbe stammt von der Opferschlange, die ihre Wurzeln in mich schlug,

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