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Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Titel: Sternenschweif 36 - Das magische Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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    Laura schaute aus dem Küchenfenster hinaus auf den Hof. Die Sonne strahlte hellgelb vom milchig blauen Frühjahrshimmel. Vor ein paar Tagen war es noch einmal richtig kalt geworden und es hatte wieder geschneit. Rings um die Farm waren die Felder und Wiesen mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Der Wald, der sich in sanften Hügeln bis zum Horizont erstreckte, sah aus wie mit Zucker bestäubt. Laura malte mit dem Finger kleine Herzchen auf die Fensterscheibe. Das Glas war beschlagen, weil es in der Küche so warm war. Lauras Mutter hatte nämlich gerade einen Kuchen aus dem Ofen geholt, der nun herrlich duftend hinter ihr auf dem Küchentisch stand. Sie malte noch ein Herzchen und warf einen Blick auf die große Küchenuhr.
    „Catherine hat gesagt, dass sie irgendwann zwischen drei und vier Uhr kommt“, meinte Mrs Foster. „Jetzt ist es gerade mal kurz nach drei. Ich glaube, du musst noch ein bisschen Geduld haben. Wer weiß, was sie in diesen alten Kartons alles findet.“
    „Ja, klar“, antwortete Laura und schaute wieder nach draußen. „Aber ich bin einfach so gespannt, was Catherine alles zu erzählen hat.“
    „Als sie das letzte Mal geschrieben hat, ging es ihr ja sehr gut mit ihrer neuen Stelle in der Stadt“, antwortete Mrs Foster. Geräuschvoll spülte sie eine klebrige Teigschüssel ab. „Wenigstens kann sie weiter Bücher verkaufen, das ist doch prima.“
    Laura nickte. Sie kannte Catherine aus Mrs Fontanas Buchhandlung. Die junge Frau hatte dort oft ausgeholfen und nach dem Tod ihrer Tante das Geschäft übernommen. Laura war immer so gerne in dem Laden gewesen. Stundenlang hatte sie in einer der vielen gemütlichen Leseecken in irgendwelchen Pferdebüchern geschmökert. Pferde waren für Laura das Allergrößte. Ganz besonders natürlich ihr Pferd – Sternenschweif!
    Sie blickte hinüber zur Koppel. Sternenschweif war nicht zu sehen. Wahrscheinlich ließ er sich gerade im Stall das frische Heu schmecken, das sie ihm vorhin gebracht hatte. Laura konnte es manchmal immer noch nicht glauben, dass ihr größter Traum tatsächlich in Erfüllung gegangen war. Sie hatte ein Pferd, das ihr ganz allein gehörte und auch noch direkt hier bei ihr zu Hause stand. So etwas wäre in ihrem früheren Haus in der Stadt natürlich niemals möglich gewesen. Und ebenso, dass sie und ihr Bruder Max jeder seinen eigenen Hund hatten. In diesem Moment sprang ihr kleiner Terrier neben sie auf die Küchenbank und schaute mit ihr durchs Fenster.
    „Na, Walter, hältst du auch Ausschau nach Catherine?“, fragte Laura. Walter legte den Kopf schief und bellte kurz. Hieß das „Ja“? Verstand er, von wem Laura sprach? Eine Zeit lang hatte der kluge Hund nach Mrs Fontanas Tod bei Catherine gelebt. Dann war er zu Laura gekommen, weil Catherine umziehen musste. Laura hatte es damals fast nicht glauben können, als ihre Eltern ihr Walter geschenkt hatten. Da riss ein Hupen sie aus ihren Gedanken. Ein kleines gelbes Auto kam mit Schwung auf den Hof gefahren. Laura erkannte es sofort wieder. Es war Catherines Wagen!
    „Sie kommt, sie kommt!“, rief sie und stürmte nach draußen. Walter schoss bellend hinter ihr her. Als Laura die Haustür öffnete, jagte er an ihr vorbei, direkt auf Catherine zu. Die junge Frau mit den kurzen Haaren und der knallroten Brille wargerade ausgestiegen. Sie lachte, als Walter wie ein Gummiball an ihr hochhüpfte.
    „Hallo, Walter“, sagte sie und beugte sich herunter, um den aufgeregten Hund zu streicheln. Dann schüttelte sie Mrs Foster und Laura die Hand.
    „Wie schön, dass Sie uns besuchen kommen“, begrüßte Mrs Foster sie herzlich. „Laura konnte es schon kaum mehr erwarten.“

    „Ja, ich freue mich auch sehr“, erwiderte Catherine. „Wir haben schon lange nichts mehr voneinander gehört, Laura. Ich bin gespannt, was es Neues gibt. Wie geht es Sternenschweif?“
    Und während Laura von Sternenschweif berichtete, ging Catherine mit ihnen ins Haus. Sie setzten sich alle an den Küchentisch und ließen sich Mrs Fosters leckeren Kuchen und den herrlich duftenden Apfel-Zimt-Tee schmecken.
    „Wie läuft es in der Buchhandlung?“, erkundigte sich Mrs Foster.
    „Sehr gut“, erwiderte Catherine. „Es ist immer viel los, aber die Arbeit macht wirklich Spaß. Ich leite mittlerweile die Kinderbuchabteilung. Sie ist fast so groß wie das Geschäft meiner Tante.“
    „Es ist wirklich schade, dass es Mrs Fontanas Laden nicht mehr so gibt, wie er damals war“, meinte

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