Dieser Weg wird kein leichter sein
mehr beeinflussen: Wir machten groÃartige Spiele, auch im Pokal, wo wir erst in der Verlängerung gegen den späteren Pokalsieger aus Dortmund ausgeschieden waren. Und noch einmal wurden die Schwarzmaler Lügen gestraft: indem wir widerlegten, dass eine Aufstiegsfeier in Fürth nicht euphorisch sein kann!
Aufstiegspremiere für alle Beteiligten
Mit Geschichtsbucheinträgen sollte man ja wirklich vorsichtig sein. Aber dass ausgerechnet der St.-Pauli-Absteiger Asamoah nach acht knapp verpassten Erstligaaufstiegen seit 2001 mit der Spielvereinigung auf die Dachterrasse des FuÃballs treten konnte, fand ich riesig. Es hatte funktioniert. Wir hatten die bösen Geister der Vergangenheit gemeinsam vertrieben und für eine nie für möglich gehaltene Euphorie gesorgt.
Am 14. April 2012 hatten wir selbst den entscheidenden Schritt getan. Unser Heimspielgegner war mein letzter Arbeitgeber, der FC St. Pauli, ebenfalls noch mit Hoffnungen auf den Aufstieg. Ich kann nicht verhehlen, dass ich noch motivierter war als sonst. Denn es sollte auf dem Platz eine Antwort auf den unschönen Abgang beim Kiez-Klub werden. Wir gewannen 2:1, ich machte das 2:0 und viel wichtiger als meine persönliche Abrechnung war die Tatsache, dass wir mit diesem Sieg den Aufstieg quasi in der Tasche hatten. Bei drei ausstehenden Spielen war der Vorsprung auf den Tabellenvierten Düsseldorf auf zehn Punkte angewachsen und die Fortuna musste am folgenden Montag nach Dresden. Nur bei einem Sieg konnte sie uns noch mal gefährlich werden, bei einer Niederlage würden wir neun Punkte vor dem Dritten Paderborn liegen. Und unser Torverhältnis war wesentlich besser. Das hieà im Klartext: Zwar musste man noch auf die Feierbremse treten, aber heimlich wurde schon mal angestoÃen.
Anlässlich des groÃen Tags hatte sich die komplette Mannschaft an jenem Montag im Vip-Raum des Fürther Stadions versammelt, der Trainer war mit dem Manager nach Dresden gefahren, um das Spiel im Stadion zu erleben. So ist Buyo â pflichtbewusst bis zum Letzten, da wir später noch gegen die Fortuna spielen mussten. Aber trotz der »Arbeit« war natürlich das Ergebnis entscheidend. Und die Dresdner taten uns den Gefallen und schlugen die Fortuna mit 2:1. Wir waren tatsächlich in der ersten Liga!
Während sich Trainer und Manager auf den langen Weg von Dresden nach Fürth begaben, brach bei uns die Hölle los. Vom Jahrhunderttraum, der in Erfüllung gegangen sei, sprach der Bürgermeister. Tausende von Fans machten mit uns die GustavÂstraÃe, die sogenannte Feiermeile, unsicher. Die Fans skandierten »Nie mehr zweite Liga!«, Raketen stiegen in die Luft, es war ein Freudentanz in Grün und WeiÃ. Eine tolle Party, umso schöner, weil sie ein Stück weit spontan war. Kurz nach Mitternacht stieÃen der Trainer und der Manager zu uns und feierten mit bis zum frühen Morgen. Stephan Schröck versprach sogar so lange zu trinken, bis er sich an keine Trainingslehre mehr erinnern könnte. Wir alle folgten ihm. Es dämmerte schon, als Mike Büskens und ich uns nochmals zuprosteten. Eines stand fest: Es war einer der schönsten Tage unseres Lebens. Seine Idee, seine Ziele hatte er perfekt umgesetzt und ich durfte ein Teil davon sein â und war stolz wie Oskar. Ich erinnere mich noch an seine Worte: »So viele haben gemeint, die wollen nicht, die können nicht. Und jetzt haben wir es denen allen gezeigt!« Und ich, der alte DJ, habe ab und an die Musik dazu aufgelegt!
Auch die offizielle Feier nach dem letzten Heimspiel gegen Düsseldorf war eine Ãberraschung. »Da werden sicher ein paar Tausend kommen!«, sagten die meisten Spieler voller Erwartung. Nach dem 1:1 fuhren wir vom Stadion durch die Stadt zum Rathaus. Unfassbar, wie viele Menschen im Freudentaumel unterwegs waren. Als wir am 29. April 2012 um 19.00 Uhr den Balkon betraten, haute es uns tatsächlich um. Ãber 20 000 Fans waren gekommen, um uns zu feiern, und vielleicht dachten sie insgeheim schon an die kommende Saison in der ersten Liga. Da kann eigentlich nichts schiefgehen. Denn es hatte an diesem Tag sogar einen Gottesdienst für die Kleeblätter gegeben. Dort wurde um göttlichen Beistand für die neue Saison gebeten. Nicht wenige hatten dabei Tränen in den Augen.
Unerschütterlich â was mich stark macht
Ich glaube daran
Tränen in den Augen â das habe ich auch manchmal
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