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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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lang aus. Warum versuchte sie, sich schützend vor Leah zu stellen? War es denn nicht ihr Wunsch, daß Leah sich einer solchen Tätigkeit widmen sollte? Wenn Leah es nur nicht so ernst mit diesem Mann meinen würde!
    Mit einem Seufzer ließ Bess die beiden allein.
    Wes nahm einen tiefen Schluck aus seinem Punschkrug, während er das ausgemergelte Mädchen auf der Bank gegenüber betrachtete und sich überlegte, wie lange sie wohl schon eine Prostituierte sein mochte. Sie wußte die Aufmerksamkeit von Männern auf sich zu lenken, trotz ihrer unappetitlichen Erscheinung. Die Art, wie sie ihn ansah, vermittelte ihm das Gefühl, als habe sie ihr ganzes Leben lang nur auf ihn gewartet. Das war schmeichelhaft, zugleich aber auch beunruhigend. Es war fast so, als schulde er ihr etwas . . .
    »Was sagtest du eben, Wesley .. .?« wollte ihn Leah zum Erzählen ermuntern. Sie beugte sich vor, und er nahm den Geruch ihres Körpers wahr.
    »Kimberley«, sagte er, aber nur mit halblauter Stimme. Es war vielleicht besser, wenn er mit seinen Gedanken bei Kim war. Brachte ihn dieses Geschöpf mit seinem starken Körperduft tatsächlich in Versuchung? »Bist du sicher, daß du es hören willst? Ich meine, in der Regel haben es Frauen nicht gern, wenn Männer ihnen etwas von einer anderen Frau erzählen.«
    »Ich will alles von ihr wissen«, sagte Leah mit einer von Herzen kommenden Aufrichtigkeit.
    »Eigentlich gibt es da gar nicht so viel zu erzählen. Wir haben uns vor zwei Jahren kennengelernt, als sie ihren Bruder, Steven Shaw, besuchte. Ihre Eltern starben, als sie noch sehr jung war, und Kimberly wurde an die Ostküste zu ihrer Tante und ihrem Onkel geschickt, während Steve bei Verwandten in der Nachbarschaft blieb.«
    Obwohl Wesley angeblich >nicht so viel< von Kimberly zu erzählen wußte, sang er eine Stunde lang ein begeistertes Loblied auf sie. Wes hatte sich auf der Stelle in die schöne Kimberly verliebt, doch dieses Schicksal teilte er mit ungefähr zwanzig anderen jungen Männern, und er mußte zwei Jahre lang gegen diese Konkurrenz um sie werben, ehe er die Schlacht um ihre Hand gewann. Er redete eine halbe Stunde davon, wie hübsch Kim sei, wie sanftmütig, wie gütig und fein, und daß sie so schöne Dinge wie Bücher und Musik über alles liebte.
    Leah verkrampfte die Hand so fest um den Tonbecher, daß ihre Knöchel weiß wurden. »Und du wirst sie bald heiraten?« fragte sie mit flüsternder Stimme.
    »Im nächsten Frühjahr. Im April! Dann reisen wir zwei und mein Schwager Steven in den neuen Staat Kentucky. Ich habe dort Land gekauft.«
    »Du willst Virginia verlassen?« fragte sie keuchend. »Was wird dann aus deiner Plantage hier am Fluß werden?«
    »Ich glaube nicht, daß Virginia groß genug ist für meinen Bruder Travis und mich. Trotz meiner vierunddreißig Jahre werde ich immer noch der >kleine Bruder von Travis genannt. Deshalb will ich meine eigene Farm haben. Zudem ist es für einen Mann verlockend, mit einer schönen Frau in einem neuen Land ganz von vorn anzufangen.«
    »Du wirst nie mehr zurückkommen?« flüsterte sie.
    »Vermutlich nicht«, antwortete er stirnrunzelnd, weil sie ihn so eindringlich fragte. Trotz ihres Aussehens und ihres Körpergeruchs fühlte er sich zu ihr hingezogen. »Es hat aufgehört zu regnen, und ich sollte nun lieber nach Hause reiten.« Er stand auf. »Es war mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen.« Er warf Münzen auf den Tisch für die beiden Getränke. »Wir sehen uns in acht Tagen wieder«, rief et Bess zu, während er zur Tür ging.
    Leah wollte ihm nachlaufen, doch Bess hielt sie am Arm fest. »Weißt du wirklich, was du da tust?«
    Leah riß sich von ihrer Schwester los. »Ich dachte, du wolltest schon immer, daß ich mich mit Männern vergnüge!«
    »Gut — von mir aus, ja; aber ich fürchte, du bist besessen von Wesley Stanford! Und du wirst dir dabei schlimmere Wunden und Schmerzen holen als von Pas Schlägen. Du kennst die Männer nicht. Du verstehst nur etwas vom Pflügen und wie man aus wilden Kräutern Gemüse macht. Du hast keine Ahnung . . .«
    »Vielleicht kann ich etwas lernen!« zischte Leah. »Ich liebe ihn, und er wird Virginia bald verlassen. Ich habe nur diese Chance, und ich werde sie nützen.«
    »Bitte, Leah, bitte renne ihm nicht nach. Etwas Schlimmes wird daraus entstehen. Ich fühlte es!«
    Wesley wollte sich gerade in den Sattel schwingen.
    »Nimmst du mich ein Stück auf deinem Pferd mit?« rief Leah und stolperte im Dunklen über den

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