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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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diesem Polizisten, diesem Doherty, zu verbringen, der sich nicht mal Rasierklingen leisten kann. Aber ich habe sie angerufen, und sie ist nicht rangegangen. Und dann habe ich auf der Polizeiwache angerufen und die gebeten, den feinen Herren zu kontaktieren. Der geht auch nicht ran. Na gut, ich weiß, dass sie vielleicht endlich was miteinander angefangen haben. Das würde erklären, warum deine Mutter ihr Handy ausschaltet. Aber ein Polizist macht doch so was nicht. Ich bin sicher, der würde sich melden.«
    Lindsey musste sich zwingen, die Antwort herauszuwürgen, dass sie da vielleicht recht hatte. Ihre Mutter und Steve schwangen in ihrer Beziehung hin und her wie zwei nicht sonderlich geübte Artisten in einer Trapeznummer und schienen auf den rechten Zeitpunkt zum Abspringen zu warten. Bis jetzt hatten sie es noch nicht geschafft. Aber vielleicht hatte Oma es getroffen – vielleicht war es nun endlich passiert. Trotzdem würde Steve Doherty doch keine Polizeiangelegenheit verpassen.
    Gloria erzählte Lindsey, was in ihrer Wohnung besprochen worden war, ehe die beiden losgezogen waren. »Roland Mead ist ein Schweinehund. Ich glaube, die beiden sind dabei, zu beweisen, dass ich recht habe.«
    »Ja, das könnte stimmen.«
    »Natürlich stimmt es.«
    Lindsey versprach ihrer Großmutter, alles nachzuprüfen und sich dann wieder zu melden. Zunächst rief sie bei der Polizei an und erkundigte sich nach Steve Doherty.
    »Der ist nicht hier. Kann er sich später bei Ihnen melden?«
    »Wissen Sie zufällig, wo er ist?«
    Die Stimme der Frau am anderen Ende erweckte den Eindruck, als wüsste die Kollegin nicht so recht, ob sie wirklich wissen wollte, wo sich Doherty gerade herumtrieb. Dann siegte die Polizeidisziplin über die Eifersucht. »Ich schau mal nach.«
    |291| Nach einigem Murmeln kam sie wieder an den Apparat. »Es hat ihn niemand gesehen. Wir haben auch versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er geht aber zu Hause nicht an den Apparat. Auch nicht an sein Handy.«
    Mehr brauchte man Lindsey nicht zu sagen. Als sie den Hörer auflegte, fielen ihre Augen auf etwas, das ihre Mutter auf einen Notizblock gekritzelt hatte. Das »Chicken« in »Coro nation Chicken« war unterstrichen. Dann stand da noch das Wort »Schweinefleisch«. Daneben waren die Initialen RC auszumachen. Lindseys Herz blieb stehen. Richard Carmelli. Hühner- und Schweinefleisch. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Die Besorgnis um ihre Mutter wuchs. Alle waren davon ausgegangen, dass die Morde an den Köchen etwas mit der Rivalität zwischen Sterneköchen zu tun hatten und mit einem Wettbewerb, der vor drei Jahren stattgefunden hatte. Hatte es in Wirklichkeit eher etwas mit Fleischern und dem Wettbewerbsgesetz und falscher Etikettierung zu tun? Oder war sie da weit übers Ziel hinausgeschossen?
    In diesem Augenblick erschien auf Lindseys Handy eine SMS von Warren Slade, die ihr nähere Einzelheiten über Roland Meads Computersystem mitteilte. Sofort rief sie ihre Großmutter an und erklärte, was los war.
    »Da geht es um Riesenbeträge, und die Summen passen einfach nicht zusammen. Hast du irgendeine Idee, wo Mutter sein könnte?«
    Gloria konnte es sich denken.

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    |292| Kapitel 35
    Gloria Cross bestand darauf, ihre Enkelin nach Avonmouth zu begleiten. Lindsey hatte versucht, die Polizei dazu zu überreden, nach dem Auto ihrer Mutter Ausschau zu halten. Doch für diesen Vorschlag schien niemand sonderliches Interesse aufzubringen. Das hatte natürlich eine Menge mit Dohertys schlechtem Ruf zu tun. Ein schüchternes Mauerblümchen war er jedenfalls nicht! Und auf keinen Fall waren sie darauf aus, Roland Meads Kühllager in Avonmouth zu überprüfen. Warum auch?
    Ehe Gloria und Lindsey nach Avonmouth fuhren, schauten sie noch einmal bei Dohertys Häuschen nach. Sein Auto stand nicht da, und im Wohnzimmer brannte eine Tischlampe, die Lindsey vom Fenster aus gut sehen konnte.
    Lindsey raste nach Avonmouth, so schnell sie konnte. Vielleicht hätte auch sie den Wagen neben dem Müllcontainer geparkt. Nur hatte ihre Großmutter partout die Kopilotin spielen müssen und sie in die falsche Abzweigung gelotst.
    Gloria Cross kniff die Augen zusammen, als sie ins Dunkel hinausspähte. Ihrer Meinung nach standen da einfach zu viele Bäume. »Daran kann ich mich gar nicht erinnern.«
    Lindsey hielt am Straßenrand. »Also, wo ist jetzt Meads Lagerhaus?«
    Ihre Großmutter deutete auf die Bäume. »Dahinter, glaube ich. Auf der anderen Seite. Da ist ein

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