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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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im Maschendraht und machten sich auf den Weg zu Roland Meads Kühllager.
    Der Sattelschlepper mit den ausländischen Nummernschildern war dort gerade vorgefahren. Dieselschwaden nebelten sie ein.
    Vier Männer kamen erwartungsvoll näher. Ihre Silhouetten zeichneten sich scharf gegen das weiße Neonlicht aus dem Inneren des Lagerhauses ab. Der Fahrer sprang aus dem Führerhaus und gesellte sich zu ihnen.
    Steve schlich noch näher heran. Honey folgte ihm und kauerte sich hinter einen staubigen Busch in der Nähe des Zauns. Da trat ein Mann aus dem hellen Gebäude. Sie erkannte Roland Mead. Er lächelte und schlug den Männern jovial auf den Rücken. Er schüttelte dem Fahrer die Hand. Irgendetwas wurde gesagt. Sie konnte es nicht verstehen.
    Nun legte Roland einem Mann in Jeans und schwarzem T-Shirt den Arm um die Schulter. Er neigte den Kopf näher zu dem Mann, als wollte er nicht, dass sonst jemand hörte, was gesprochen wurde.
    Honey strengte sich an, um mitzuhören. Doherty ebenfalls. Es war irgendwas wie »gute Arbeit mit dem Kerl«, mehr war nicht auszumachen.
    Honey versuchte, sich keinen Reim auf diese Bemerkung zu machen. Aber natürlich kam ihr Richard Carmelli in den Sinn.
    Roland Mead klatschte dem Mann noch einmal die Pranke auf die Schulter, dann war er hinter dem Sattelschlepper verschwunden. Ein Motor sprang an. Scheinwerfer flammten auf. Der weiße Rolls-Royce glitt langsam vom Gelände.
    Der Mann, mit dem Roland gesprochen hatte, kehrte nun wieder zu seinen Kumpels zurück und wandte sich um.
    Honey sah sein Gesicht. Das Herz blieb ihr stehen. Sie kannte ihn. Sie spürte, wie auch Steve neben ihr zusammenzuckte. |283| Er hatte ihn ebenfalls erkannt. Es war der Wachmann vom Beau Brummell Hotel. Der erste Wachmann, der den Schlagbaum hochgehoben hatte. Der zweite, den sie kennengelernt hatten und der eigentlich Dienst gehabt hätte, hatte geschlafen. Kein Wunder, dass er nervös gewesen war, als sie ihn befragten.
    Die Männer lachten und scherzten. Außer ihren Stimmen und dem fernen Rauschen der Autobahn war auf diesem verlassenen Gelände kein Laut zu hören.
    Zwei Männer machten sich an der Verbindung zwischen der Zugmaschine und dem Auflieger zu schaffen, wo die Schläuche für die Luft- und Benzinzufuhr an die Bremsen und den Dieseltank angeschlossen waren.
    »Zwei Tanks«, flüsterte Doherty.
    Honey sagte nichts, obwohl sie an seinem Tonfall erkannte, dass die zwei Tanks von einiger Bedeutung waren.
    Ein hohes Surren kündigte einen Gabelstapler an, ehe man ihn sehen konnte. Das Fahrzeug näherte sich dem Bereich zwischen der Zugmaschine und dem Auflieger, genau an der Stelle, wo die Männer die Schläuche getrennt hatten. Unter vielen Ermahnungen, schön vorsichtig und jetzt langsam und nun zurückzufahren, rückte der Hubstapler vom Sattelschlepper zurück. Jetzt ruhte der große Treibstofftank auf den Gabeln.
    Einer der Männer bedeutete dem Fahrer mit einer Handbewegung, er sollte anhalten. Völlig verdattert schauten Honey und Steve zu, wie das Oberteil des »Treibstofftanks« wie der Deckel eines Koffers aufgeklappt wurde.
    Honey blickte Steve an und sah sein ungläubiges Staunen. Treibstofftanks haben keine Scharniere, sondern nur ein Loch, in das Treibstoff eingefüllt wird. Es war immer noch der andere Tank übrig.
    Die Männer waren offensichtlich mit dem Inhalt des Tanks zufrieden und folgten dem Gabelstapler ins Lagerhaus.
    Honey flüsterte Steve zu: »Das ist kein Treibstofftank, oder?«
    |284| »Sehr clever. Lastwagen, die große Strecken in ganz Europa zurücklegen müssen, haben oft zwei Treibstofftanks. Dieser hat wahrscheinlich anderthalb. Um keinen Verdacht zu erregen, kann man vielleicht auch Brennstoff hineinpumpen, der aber nur die untere Hälfte füllt. Der Rest ist Transportraum für andere Dinge. Und wir können uns schon denken, was das ist, oder?«
    Steve wühlte in seiner Tasche nach dem Handy. »Verdammt!« Er erinnerte sich daran, dass er das Ding ausgeschaltet und in einer Schublade verstaut hatte, damit niemand ihren gemeinsamen Abend störte. Na, das stimmte ja auch jetzt noch. Das Handy würde sie nicht stören, aber in dieser Situation hätte er es wirklich brauchen können.
    Er wollte Honey bitten, ihm ihres zu leihen. Aber sie war schon um die Ecke herum und auf dem Weg zum Loch im Zaun.
    »Ich muss Verstärkung rufen«, sagte er, sobald er sie eingeholt hatte. »Kann ich mal dein Handy haben?«
    »Ich hab’s nicht dabei.«
    Er stöhnte auf.
    »Ich habe es

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