Dir ergeben - Band 2 Roman
kann, dann hast du recht. Das kann ich auch nicht. Nicht ohne dich. Verstehst du das denn immer noch nicht, Damien? Ich kann unmöglich untätig zu Hause sitzen und zusehen, wie man dich des Mordes anklagt. Ich will, ja ich muss bei dir sein. Ich brauche dich.« Ich schweige, hole tief Luft und lege dann den Kopf in den Nacken, um zu ihm aufzuschauen. »Und ich glaube, dass du mich auch brauchst.«
Die Welt scheint stillzustehen, bis er mir antwortet.
»Ja«, sagt er, und dann: »Und ob ich dich brauche, Nikki!« Es ist, als würde eine gläserne Wand um ihn herum einstürzen. Das Leben kehrt in seine Augen zurück, und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Plötzlich hat er die Arme um mich gelegt und drückt mich an sich. Sehnsüchtig lausche ich auf seinen Herzschlag, sauge den Duft des Mannes ein, den ich so sehr liebe.
»Du bist also froh, dass ich gekommen bin?«, frage ich zögerlich.
»O ja, Baby, und ob!«
Dabei klingt er so gerührt, dass ich fast in Tränen ausbreche. »Du gehörst zu mir, ohne dich bin ich nur eine leere Hülle.«
»Du hättest mich nie verlassen dürfen.«
»Doch«, sagt er mit fester Stimme. »Mir blieb nichts anderes übrig: Ich musste dir eine echte Chance geben, dich von mir zu lösen. Denn du wirst mit mir durch die Hölle gehen, Nikki. Du magst mich für stark halten, aber in Bezug auf dich bin ich schwach. Egoistisch. Ich habe dich einmal verlassen, um dich zu beschützen, werde es aber kein zweites Mal tun. Wenn du also gehen willst, dann jetzt! Ansonsten werde ich dich bei mir behalten, denn dort will ich dich: an meiner Seite, Nikki, und zwar für immer.«
Ich zittere vor Erleichterung über seine Worte und kann nur dümmlich nicken.
»Ohne dich bin ich durch die Hölle gegangen«, sagt er. »Ständig musste ich gegen die Versuchung ankämpfen. Ich wollte dich von einem Flugzeug abholen lassen. Mich nicht darum kümmern, was das Beste für dich ist – Hauptsache, ich bekomme, was ich will.«
Ich lecke mir über die Lippen. »Ich glaube, ich hätte nichts dagegen gehabt.«
»Nein«, sagt er mit ehrfürchtigem Kopfschütteln. »Ich war so stolz auf dich. Auf das, was du gesagt hast, auf das Risiko, das du eingegangen bist. Du hast deine Dämonen besiegt, Nikki. Die Presse mag dich tief getroffen haben, aber du hast sie entmachtet. Sie kann dir nichts anhaben.«
»Es war ganz einfach. Ich musste nur daran denken, für wie stark du mich hältst.«
Er fährt mir mit einem Finger über die Wange. Dann schließen sich seine Lippen über meinem Mund: ein Willkommenskuss, bei dem mir die Knie weich werden und der Rest meines Körpers erwartungsvoll zittert.
»Ich will dich lieben«, sagt er.
»Gott sei Dank!«, erwidere ich, und er muss lachen.
»Aber das geht nicht.«
Ich sehe zu ihm auf, und plötzlich habe ich Angst, dass ich mich getäuscht habe, dass er mich doch vor die Tür setzen wird.
»Ich muss mich mit meinen Anwälten treffen.«
»Oh. Und später?«
»Später unbedingt. Und zwar äußerst ausgiebig. Aber jetzt möchte ich dich bitten, mich zu begleiten. Ich will, dass du bei der Anwaltsbesprechung dabei bist.«
»Natürlich«, sage ich. »Das heißt also, dass ich bleiben darf?«
»Das will ich dir allerdings geraten haben!« Er beginnt zu grinsen, und seine Augen funkeln.
»Was ist denn?«
»Ich kann nur hoffen, dass du keine Fata Morgana bist.«
Ich fange an zu strahlen. »Ich bin echt.«
»Beweise es mir!« Er greift in seine Hosentasche und zieht das Fußkettchen hervor. Mir stockt der Atem. »Leg es dir um.«
»Aber wie …«
»Ich bin noch mal in die Wohnung zurück«, sagt er und befestigt es um meinen Knöchel. Die sanften Berührungen seiner Finger lassen mich innerlich erbeben. »Ich musste einfach etwas von dir bei mir tragen … und sei es nur als Talisman.«
»Damien.« Meine Stimme ist halb erstickt, mein Herz übervoll.
Er legt einen Zeigefinger auf meine Lippen. »Später. Wenn wir so weitermachen, kommen wir gar nicht mehr von hier weg. Ich will dich sofort – aber dieses Treffen darf ich nicht verpassen.«
Grinsend folge ich ihm zur Tür und freue mich schon auf nachher.
Auf der Schwelle bleibt er stehen. »Und noch etwas: Als ich sagte, dass du bleiben kannst. Ich wollte eigentlich sagen: Ich liebe dich.«
Ich sehe ihm direkt in die Augen, und sie glänzen. Meine Lippen verziehen sich zu einem verzückten Lächeln, und ich lache so hell auf wie ein Kind.
Wir müssen uns gegen eine Mordanklage verteidigen? Und
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