Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
werden.«
    Sten fragte sich, ob Tapia gleich zusammenbrach.
    »Unteroffizier Tapia«, sagte er, »wenn wir diese fliegende Zeitbombe einigermaßen heil zurückbringen, werden wir alle irgendwo anders eingesetzt. Es ist nämlich ziemlich schwierig, eine taktische Division ohne Schiffe zu kommandieren. Jetzt bin ich dran. Weshalb?«
    »Ich habe in den Imperialen Vorschriften gelesen.«
    »Und?«
    »Da steht drin, dass man ziemlich am Arsch gepackt ist, wenn man mit seinem Vorgesetzten ins Bett geht.«
    »Oh«, brachte Sten gerade noch hervor.
    Tapia grinste, küsste ihn und verschwand in einem Korridor.
    Sten folgte Alex gedankenverloren die Leiter hinauf.
    »Tss, tss, tss«, gluckste Alex. »Halt mal still, alter Freund.«
    Er wischte Sten mit dem Ärmel seines Overalls über das Kinn. »Die Jungs müssen ja nicht wissen, dass der Alte mit der Aushilfe geflirtet hat.«
    »Mr. Kilgour, was nehmen Sie sich da heraus?«
    »Schweig, Jungspund. Sonst knutsche ich dich auch noch ab.«
    Der Lautsprecher über ihnen knackte: »Captain sofort zur Brücke. Captain sofort zur Brücke. Wir haben Kontakt!« Sten und Alex rannten zu ihren Gefechtsstationen.
     
    Kontakt war nicht die korrekte Beschreibung.
    Dem Skipper des Patrouillenboots blieben nur wenige Sekunden, um auf den Schirm zu starren, dann kamen die Tahn über ihn.
    Zwei Zerstörer beschossen das Patrouillenboot, ohne den Kurs zu ändern.
    Der Captain des Schiffs versuchte, Funkverbindung aufzunehmen.
    » Swampscott … Swampscott … hier ist die Dean. Zwei Tahn …«
    Dann lösten die beiden Raketen das Patrouillenboot in Nichts auf.
    Die Tahn-Flotte wusste, dass sie die Linienschiffe fast eingeholt hatte. Sie schwärmte in Angriffsformation aus und kam näher.
     
    Commander Rey Halldor mochte ein Schwachkopf gewesen sein, doch er wusste, wie und, was noch wichtiger war, wann er zu sterben hatte. Ohne auf einen Befehl zu warten, schickte er die Husha und ihr Schwesternschiff in weitem Bogen zurück, um die herannahenden Tahn anzugreifen.
    Die Tahn kamen in Sichelformation, mit den Zerstörern an den beiden Spitzen und, etwas vorgelagert, als Schutzschild in der Mitte. Direkt hinter ihnen waren sieben schwere Kreuzer und dann die beiden Schlachtschiffe, die Forez und die Kiso , positioniert.
    Halldors zweiter Zerstörer wurde sofort vernichtet.
    Die Husha hingegen durchbrach unglaublicherweise den Schutzschirm der Tahn.
    Halldor befahl, sämtliche Raketen abzuschießen und die Ladevorrichtungen auf automatisches Nachladen und Feuern zu stellen. Die Husha spie Raketen aus allen Rohren, Raketen, die auf automatische Zielsuche eingestellt waren.
    Dann fing die Husha heftig an zu trudeln, als sie in der Nähe des Hecks ihren ersten Treffer erhielt. Eine zweite Schiff-Schiff-Rakete der Tahn raste auf die Husha zu, fand ihr Ziel und riss die Husha in der Mitte auseinander. Wahrscheinlich waren Halldor und seine Leute schon tot, als sie ihre Rache doch noch bekamen.
    Zwei Tahn-Zerstörer wurden so heftig getroffen, dass sie nicht mehr kampffähig waren. Und dann fanden drei von Halldors Raketen einen schweren Kreuzer.
    Einen Augenblick lang sah es aus, als wäre die Außenhülle des Tahn-Schiffs durchsichtig; dann wurde sie flammend rot, und der Kreuzer zerstob in einer Serie von Explosionen in abertausend Stücke. Kurz darauf war an der Stelle, an der sich das Schiff befunden hatte, nichts mehr zu sehen.
    Die 23. Flotte zeigte noch in ihren letzten Zuckungen gefährlich die Zähne.
     
    Sten dachte, er könnte die Leuchtpunkte seiner Zerstörer noch auf dem Bildschirm sehen, obwohl die Schiffe schon vor mehreren Sekunden explodiert waren.
    Vielleicht eine Art geistiges Nachbilds dachte er.
    Dann fragte er sich, was einem Menschen den Mut gab, sich in die Arme des Todes zu werfen und, anstatt zu fliehen, den Befehl zum Selbstmord zu geben. Und er fragte sich auch, ob er, sollte er einmal in der gleichen Situation stecken, den gleichen Mumm aufbringen würde.
    Offiziell jedoch traf er diese große Entscheidung nicht. Es galt, zu viele andere Befehle herauszubrüllen.
    »Navigation. Angriffskurs.«
    »Jawohl, Sir. Eingegeben.«
    »Achtung! Maschinenraum.«
    »Maschinenraum, Sir.«
    »Auf volle Notgeschwindigkeit. Jetzt! Mr. Foss. Alle in die Raumanzüge.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Waffen … vergiß es. Stell mich durch.«
    Foss stellte die Verbindung auf Schiffsfunk um.
    »Hier spricht der Captain. Wir greifen an. Alle Waffenstationen, bereit machen zur individuellen

Weitere Kostenlose Bücher