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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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»Hier sind nur Verwundete«, sagte sie langsam und in aller Ruhe. »Sie brauchen Hilfe. Das sind keine Soldaten.«
    »Zur Seite«, sagte der Tahn-Captain, der die Gruppe befehligte. Er hob seine Waffe.
    »Sie gehören nicht zur kämpfenden Truppe«, wiederholte Morrison. »Hier finden Sie weder Widerstand noch Waffen …«
    Der Feuerstoß aus dem Gewehr des Offiziers riss Morrison fast in zwei Hälften.
    Brijit schrie auf und wollte sich auf den Captain werfen.
    Er wirbelte herum und feuerte erneut.
    Drei Schuss zerfetzten Brijit.
    Der Offizier senkte die Waffe und wandte sich an einen Unteroffizier. »Die Imperiumshure hat gesagt, hier ist keiner mehr in der Lage, eine Waffe zu tragen. Dann sind sie für uns auch nicht mehr nützlich.«
    Der Sergeant salutierte und hob seinen Flammenwerfer.

 
Kapitel 74
     
    Obwohl Lady Atago sich eigentlich nichts aus feierlichen Veranstaltungen machte, ließ sie alles sehr nett arrangieren. Es war leider nicht möglich, die Kapitulation aus den Händen von General Mahoney entgegenzunehmen, doch das machte nichts. Sie fand, dass ihre Livie-Übertragung nach Heath nicht minder dramatisch ausfallen würde.
    Atago stand vor der Forez , mitten auf dem Landefeld des Flottenhafens von Cavite. Auf einer Seite bewachten ihre Posten endlose Reihen Imperialer Soldaten, die sich ergeben hatten.
    Sie erwartete, dass die Bilder direkt in den Tahn-Rat übertragen wurden. Statt dessen wurde die Sendung von Lord Fehrle unterbrochen. Er erschien in seiner offiziellen Robe und ganz klein auf ihrem Monitor.
    Lady Atago überspielte ihre Überraschung und erstattete sofort Bericht.
    »Meinen Glückwunsch«, sagte das Abbild von Fehrle. »Aber es ist nicht genug.«
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte sie. »Was kann denn sonst noch erwartet werden?«
    »Sie haben einen Sieg errungen, Milady. Aber das Imperium hat viel aus seinen Kriegern auf Cavite gemacht. Es benutzt sie als Märtyrer und damit als Symbole für den endgültigen Sieg und dergleichen mehr.«
    »Ich kenne ihre Propagandasendungen.«
    »Um so mehr erstaunt mich, dass Sie nicht mit gleicher Münze zurückzahlen«, sagte Fehrle. »In dieser Niederlage des Imperiums darf es noch nicht einmal den Hauch eines Sieges geben. Die Armee von Cavite muss als total vernichtet gezeigt werden.«
    »Sie sind vernichtet, Milord.«
    »Das sind sie nicht«, korrigierte sie Fehrle. »Wenn auch nur ein einziger Imperialer Soldat in das Imperium zurückkehrt, werden ihre Informationsspezialisten Mittel und Wege finden, diese Tatsache in eine heldenhafte Leistung zu verdrehen.«
    »Sollen sie doch. Wir halten die Randwelten nach wie vor.«
    »Schreiben Sie mir nicht vor, wie ich zu handeln habe, Lady Atago. Hier sind Ihre Befehle. Verfolgen Sie die Schiffe, die die Überlebenden evakuiert haben. Und zerstören Sie sie. Nur wenn es keinen – ich wiederhole: keinen einzigen – Überlebenden gibt, können wir den Imperator angemessen beschämen.«
    Lady Atago wollte etwas entgegnen, ließ es dann jedoch sein. »Verstanden. Ich werde Ihrem Befehl gemäß handeln.«
    Der Bildschirm erlosch, und Lady Atago schritt auf ihr Schlachtschiff zu. Sie würde die Befehle befolgen, doch schon bald, das wusste sie genau, musste mit denjenigen Herrschern der Tahn abgerechnet werden, denen mehr an Errungenschaften auf dem Papier als an wirklichen Siegen gelegen war.

 
Kapitel 75
     
    Zwei der Imperialen Zerstörer hatten den Scheinangriff überlebt, das Feuer eingestellt und sich auf einem irreführenden Kurs abgesetzt, der sie zum vereinbarten Treffpunkt mit den flüchtenden Linienschiffen brachte.
    Eigentlich rasten die schnellen Linienschiffe mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit dahin, doch Sten kam sich vor wie in einem seiner schlimmsten Alpträume: er versuchte, einem unbekannten Schrecken durch hüfthohen Schlamm zu entkommen. Eine weitere unlogische Vorstellung, nämlich die, dass ihnen die Tahn-Schiffe dicht auf den Fersen waren, ließ sich nicht abschütteln, obwohl es keinen militärischen Grund gab, die ausgebluteten Überreste der Armee unter Stens Kommando zu verfolgen.
    Der erste Verlust – sozusagen – war das mit einem viel zu schwachen Antrieb ausgerüstete Patrouillenboot. Bereits nach weniger als zwei Stunden war es weit zurückgefallen.
    Hätten sie genug Raum und Zeit für Humanität gehabt, hätte Sten die Besatzung von einem der beiden Zerstörer aufnehmen und das Patrouillenboot in die Luft jagen lassen. Leider fehlte es ihm an beidem

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