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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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wie möglich bauen – und so billig wie möglich. Jede erdenkliche Fehlfunktion, egal wie lebensbedrohend, war das Problem der betreffenden Besatzung.
    Die Tahn waren eine Kriegerrasse mit ausgestanzten Stahlspeeren.
    Umringt von einem schwerbewaffneten Begleittrupp ihrer besten Soldaten blieb Lady Atago am Fuß der Rampe stehen. Bei dieser Gruppe handelte es sich um ihre persönliche Leibwache, die nicht nur hinsichtlich militärischer Fähigkeiten und absoluter Loyalität, sondern auch nach Körpergröße ausgesucht worden war. Jedes Mitglied dieser Gruppe überragte sogar Lady Atago um einiges. Die Soldaten scharrten in der plötzlichen Eiseskälte mit den Füßen, doch Atago blieb an Ort und Stelle stehen, ohne auch nur den Thermomantel enger um die Schultern zu ziehen.
    Voller Abscheu betrachtete sie das weit entfernte Hafencenter. Warum hatten diese inkompetenten Idioten sie so weit weg landen lassen? Auf der anderen Seite verwunderte sie dieses Verhalten nicht im geringsten.
    Lady Atago marschierte mit entschlossenen Schritten über die dünne Schicht aus Eis und Schnee; ihre Gruppe folgte mit knarrender Ausrüstung und knirschenden Stiefeln. Große A-Grav-Gleiter, beladen mit Ersatzteilen und anderem Nachschubmaterial, dröhnten vorüber. An einigen klammerten sich Männer und Frauen an den Seiten fest und ließen sich ein Stück von oder zu ihren Arbeitsstätten in den Fabrikhallen mitnehmen, die den gesamten Raumhafen mit Rauch und weit in den Himmel hinaufschießenden Flammensäulen umgaben.
    Lady Atago würdigte die eigenartige Szenerie keines einzigen Blickes, sondern schritt unbeirrbar auf das Hauptgebäude des Raumhafens zu. Ohne nach links oder rechts zu sehen, erreichten sie das Center.
    Ein Wächter blaffte etwas Unverständliches aus einem Wachhäuschen, das direkt neben dem Eingang stand, doch sie ignorierte ihn völlig. Ihre Leute brachten die Waffen in Anschlag und beendeten damit jede weitere Diskussion. Mit laut knallenden Absätzen marschierten sie durch den langen Flur, der zum Verwaltungszentrum führte.
    Als sie um eine Ecke bogen, kam ein untersetzter Mann, der eilig seine Uniformjacke zuknöpfte, im Laufschritt auf sie zu. Als Lady Atago sah, dass es sich um die Uniform eines Admirals handelte, blieb sie stehen und wartete, bis der Mann sie erreicht hatte. Sein Gesicht war rot und verschwitzt.
    »Lady Atago«, stieß er atemlos hervor. »Es tut mir schrecklich leid, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie so früh …«
    »Admiral Dien?« schnitt sie ihm barsch das Wort ab.
    »Jawohl, Milady.«
    »Ich brauche Ihr Büro«, sagte sie und setzte sich wieder in Bewegung. Dien stolperte hinter ihr her.
     
    Lady Atago saß schweigend vor dem Computer und überprüfte die Eintragungen. Zwei ihrer Leute standen mit schussbereiten Waffen an der Tür. Die anderen hatten sich strategisch in den verschwenderisch eingerichteten Büroräumen des Admirals verteilt.
    Beim Eintreten hatte sie einmal kurz in die Runde geblickt und mit leicht hochgezogener Oberlippe signalisiert, was sie davon hielt: nicht gerade eines Tahn würdig.
    Während sie durch die Aufzeichnungen scrollte, stieß Dien einen endlosen Strom gemurmelter Erklärungen aus.
    »Da … da … da können Sie’s genau sehen. Der Sturm. Wir haben einen ganzen Produktionstag verloren.
    Und dort, dieser Eintrag! Wir mussten neue Landestreifen freisprengen, damit die Frachter überhaupt landen können! Ein wahnsinniger Zeitdruck, Milady! Der Himmel war schwarz vor Frachtern, und wir hatten nur unzulängliche Möglich …«
    Er verstummte abrupt, als sie auf eine Taste drückte und der Bildschirm plötzlich erlosch. Dann starrte sie noch eine Zeitlang schweigend auf den leeren Monitor. Schließlich erhob sie sich und blickte Dien an.
    »Admiral Dien«, sagte sie mit amtlicher Stimme. »Im Namen von Lord Fehrle und dem Hohen Rat der Tahn enthebe ich Sie hiermit Ihres Kommandos.«
    Jeder Arzt hätte sich bei der weißlichen Verfärbung, die das Gesicht des Mannes annahm, Sorgen gemacht. Als sie das Zimmer verlassen wollte, kam einer der Soldaten auf ihn zu.
    »Warten Sie doch, Milady, bitte«, beschwor sie Dien.
    Sie wandte sich halb zu ihm herum und hob leicht die Augenbrauen: »Was gibt es noch?«
    »Würden Sie mir wenigstens noch erlauben … Äh, dürfte ich wenigstens meine Dienstwaffe behalten?«
    Sie überlegte einen Augenblick. »Auf Ehre?«
    »Jawohl, Milady. Auf Ehre.«
    Wieder ließ sie ihn lange warten. Schließlich antwortete sie:

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