Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Ende mit dem Schiffsgetriebe verbunden ist. Die Welle ruht innerhalb des Schiffes in verschiedenen Lagern, bis sie den Schiffsrumpf in einer komplizierten Dichtung verlässt. Unter dem Heck des Schiffes sitzen die Wellen in einem weiteren Gleitlager, hinter dem der Propeller angebracht ist. Durch dieses letzte Lager, befestigt unter dem Heck mittels eines strömungsgünstigen Haltearms, wird die Vibration der Welle verhindert.
Solange keine Unwuchten herrschen.
Der Torpedo des Typs Seehecht e ntspricht dem gängigen Standard innerhalb der NATO.
Bei dem Seehecht handelt es sich um einen Mehrzwecktorpedo, der sich zur Bekämpfung von Überwasser- und Unterwasserzielen eignet. Im Gegensatz zu älteren Torpedotypen wird der Seehecht nicht mehr über die früher eingesetzten Kupferdrähte gesteuert, sondern über ein Glasfaserkabel. Diese Lichtwellenleiter genannten Verbindungen ermöglichen einen enormen Informationsfluss an den Torpedo. Zudem sind Lichtwellenleiter schwerer von außen zu beeinflussen oder zu stören. Der Seehecht kann von Überwasserschiffen, aber insbesondere von U-Booten aus in bis zu 300 m Tiefe abgefeuert werden. Erst wenn der Lichtwellenleiter sich als nicht ausreichend lang erweist und reißt, übernimmt die Bordelektronik des Torpedos die Steuerung des Angriffs. Im Torpedokopf sitzen die beiden Sensoren, das Torpedosonar und der Kielwassersensor. Mit diesen passiven und aktiven Sensoren sucht sich der Torpedo sein Ziel. Da der Torpedo aus dem Torpedorohr des U-Bootes geräuschlos ausschwimmt und außerordentlich leise läuft, ist er so gut wie nicht erkennbar.
Im Falle der Ronald Reagan wurden beide Torpedos direkt von der Tzabeh aus in ihr Ziel gesteuert, ohne dass die Sensoren aktiviert worden wären.
Spätere Analysen sollten ergeben, dass keines der Sonarsysteme der die CVN 76 Ronald Reagan begleitenden Schiffe die beiden Torpedos gehört, geschweige denn, erkannt hatten.
Die Ersten, die spürten, dass mit der Gripper etwas gar nicht mehr in Ordnung war, waren die Männer, die sich im hinteren Bereich des Landedecks fast zwanzig Meter oberhalb des Wasserspiegels um die Reparatur der Landebahn bemühten. Nachdem sie gerade vor der am Heck hoch aufrauschenden Fontäne geflohen waren und jetzt vorsichtig zurückkehrten, konnten sie sich angesichts der durch die Unwucht der Propeller eingetreten Vibrationen kaum noch auf den Beinen halten.
Wer es ebenso sofort spürte und bemerkte, waren die Seeleute, die sich in der Nähe der Antriebsanlagen und der Wellen aufhielten, und die, die vor den riesigen Schalttafeln und Schiffskontrollanlagen saßen und denen jetzt alle möglichen Alarmsignale in den Ohren schrillten.
Ein Schiffspropeller, wenn er abgeschaltet wird, bleibt nicht einfach stehen. Die Abschaltung erfolgte automatisch mit der Schadensmeldung. Aber durch den enormen Schwung und das Gewicht der sich drehenden sieben Meter messenden Propeller drehte jede der vier Schiffswellen weiter. Die Unwucht setzte sich in den Schiffskörper hinein fort und beeinträchtigte die Wellenlager, die plötzlich einer nicht vorgesehenen Reibung ausgesetzt waren. Die Gleitmittel erhitzten sich über den Flammpunkt hinaus und fingen achtern nur deshalb nicht Feuer, weil durch das Leck im Rumpf Wasser in die Abteilungen geströmt war. Die Wellenleitungen zu den Getrieben vor den Dampfturbinen gerieten in Unwucht. In den Bereichen vor dem Getriebe verhinderten die automatischen Feuerlöscheinrichtungen Schlimmeres. Die Getriebe stellten sich automatisch ab.
Weitere Alarmsignale sprangen an. Durch den Widerstand des Wassers verlangsamte sich die Drehzahl der noch mit Flügelresten verbliebenen eiernden Propeller, bis sie schließlich stehen blieben. Die CVN 76 Ronald Reagan, die mit ihrer Geschwindigkeit zunächst wegen der Feuer im Heck heruntergegangen und gerade dabei gewesen war, wieder auf volle Kraft voraus zu gehen, hatte zum Zeitpunkt der Torpedotreffer eine Geschwindigkeit von nahezu zwanzig Knoten erreicht.
Selbst mit abgeschaltetem Antrieb fuhr das schwere Schiff noch annähernd drei Seemeilen weit, bis es endlich manövrierunfähig zum Stillstand kam.
„Verfluchte Scheiße!“ schrie Lieutenant Commander Almaddi wütend in sein Telefon. „Warum erfahre ich das jetzt erst? Verdammte Bürokratie! Verdammte CIA!“
Er knallte den Hörer auf.
„Was ist los?“ fragte Christian Kummer.
„Als die Tzabeh mit diesem Schiff aus Pakistan zusammengetroffen ist, hat sie große Mengen
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