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Doktor auf Draht

Doktor auf Draht

Titel: Doktor auf Draht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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sich ins Schwimmbecken übergeben hat, glaub ich. Die Inkubationszeit beträgt genau fünf Tage.«
    »Jetzt stürz ich mich vom Pier ins Meer«, kündigte Squiffy an.
    »Ja, das ist wohl das Beste, was du tun kannst«, sagte ich; ich hatte den Kerl nicht nur reichlich satt, sondern war auch selbst mit eigenen Sorgen eingedeckt.
    Ich schlenderte in das Häuschen zurück, um eine nette kleine Ansprache für die Hochzeit am Samstag vorzubereiten. Da ich bereits von Mr. Moss und seinen unschätzbaren Brüdern die Hochzeitsadjustierung entliehen und Frau Direktor Hilda den Ring gekauft und mir die Rechnung dafür zugeschickt hatte, war dies das Ganze, was ich noch zur Prozedur beizutragen hatte. Ich setzte mich, mit einem Blatt Papier ausgerüstet, an den Tisch neben dem Bett. Wie ich mich von meinen Beistandsfunktionen bei derlei Anlässen her erinnerte, pflegte der glückliche Bräutigam zuerst allseits ein fröhliches Gekicher hervorzurufen, wenn er mit »Meine Frau« begann, dann dankte er allen Onkeln und Tanten für Kristall und Silberzeug und beendete die Ansprache mit einer komischen Geschichte, worauf die Anwesenden sich nach Herzenslust über den Champagner hermachten. Ich glotzte das Papier an. Nicht um die Welt wollte mir eine komische Geschichte einfallen. Selbst die vom Bischof und dem Papagei, die sich, etwas zimmerrein gemacht, ganz gut dafür geeignet hätte, schien wie die Kricketergebnisse der letzten Woche meinem Gedächtnis total entfallen zu sein. Ich saß da, rauchte eine Zigarette nach der anderen und starrte die glücklichen Lagerinsassen an, die in der Sonne schmorten. Aber ich war natürlich glücklicher als jeder einzelne von ihnen. Mir stand in Kürze das Glück bevor, das netteste...
    Meine Gedankengänge wurden durch das Wiedererscheinen Squiffys unterbrochen.
    »Grim«, verkündete er. »Ich bin ein anderer Mensch geworden.«
    »Ja?«
    »Durch und durch.« Er setzte sich auf das Bett und schlang seine Beine ineinander. »Noch vor ein paar Minuten war ich drauf und dran, allem ein Ende zu machen, indem ich mich vom obersten Trampolin ins Schwimmbecken stürzte.«
    »Ich dachte, du hättest den Pier dafür ausersehen?«
    »Ja, aber das Bassin ist geheizt«, erklärte Squiffy. »Hat doch keinen Sinn, sich dabei noch Unannehmlichkeiten auszusetzen, nicht wahr? Doch während ich in die wirbelnden Wasser zu meinen Füßen starrte, sah ich plötzlich meine Irrtümer ein.«
    Ich griff nach meinem Bleistift. Einst hatte ich eine — wie mir damals schien — komische Geschichte über eine alte Dame und einen Autobusschaffner gehört — vielleicht eignete sich die?
    »Hier bin ich«, setzte Squiffy fort, »mit jeglichem Vorteil auf die Welt gekommen, einschließlich eines weisen Vaters, der wußte, wie unklug es sein würde, in meine zarten Hände das Werkzeug der Verschwendung und Selbstzerstörung zu legen. Womit ich, selbstverständlich, den Zaster meine.«
    Ich entzündete mir eine neue Zigarette.
    »Stattdessen legte Pa wohlbedacht in meine zarten Hände den wahrhaften Schlüssel zum Universum — den Schlüssel der Naturwissenschaft. Dies zitiere ich aus jenem konfiszierten Magazin. Und was tat ich, Grim? Ich setzte dieses verdammte Labor in Brand, das tat ich. Ich bin ein Narr.«
    Dem stimmte ich zu.
    »Nun werde ich geradewegs nach Mireborough gehen, um Verzeihung zu erflehen, und dort werde ich wie wahnsinnig büffeln, werde promovieren und meine Dienste fortan der Menschheit widmen. Schließlich könnte ich auch wieder die Medizin aufnehmen, Grim. Gibt es noch immer irgendwelche scheußliche ärztliche Betätigungsfelder? Leprakolonien, und so weiter?«
    Ich kritzelte etwas auf das Papier.
    »Grim, ich möchte jetzt mit den Mädchen über dieses Thema plaudern. Ich habe das Gefühl, es würde zu ihrer Aufheiterung beitragen.«
    »Bestimmt.«
    »Vielleicht würden auch sie ihre Irrtümer einsehen, in ihre Heime zurückkehren und im Chor singen.«
    »Möglich.«
    »Wenn du also so freundlich wärst, Grim, mir den Schlüssel zum Isolierungspavillon zu geben — «
    »Da hast du ihn«, fertigte ich ihn kurz ab. »Jetzt aber schau um Himmels willen, daß du weiterkommst. Ich hab zu tun.«
    »Danke, Grim. Sie werden in den kommenden Jahren beim Abendgebet deine Güte preisen.«
    Squiffy nahm seinen Abgang. Ich saß weiter über dem Papier, rauchte weitere Zigaretten und zerquälte mein Gehirn weiter damit, was der Bischof zu diesem Papagei gesagt haben konnte, und vice versa.

26

    Um die

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