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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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aufzusammeln und Wasser zu schöpfen. Klaus bemühte sich, die abgedeckten Partien des Daches provisorisch abzudichten, was ein fast aussichtsloses Unterfangen war, da der Sturm drohte, alles in Fetzen zu reißen und davonzuwirbeln, was er greifen konnte.
Auf dem Meer stiegen die aufgepeitschten Wogen immer gewaltiger an, das Schwimmbad war längst überflutet, die Badehütte nicht mehr als ein paar auf dem Wasser treibende Bretter. Bäume stürzten um, Äste wirbelten durch die Luft. Mit Sorge dachte Dolly daran, wie es wohl drüben im Möwennest aussehen mochte. Zum Glück hatte sie wenig Zeit zum Nachdenken, denn das Wasserschöpfen nahm sie vollkommen in Anspruch.
„Es hat keinen Sinn!“ sagte Klaus, der erschöpft vom Dachboden kam. „Wir müssen uns darauf beschränken, in Sicherheit zu bringen, was wir können. Vor allem sollten wir schleunigst den übrigen Teil der Burg inspizieren, ob dort alles in Ordnung ist!“
„Du hast recht. Hier ist nichts mehr zu retten“, seufzte Dolly. „Was nicht naß werden darf, haben wir so gut es ging hinübergeschafft in die nicht betroffenen Räume. Ein Glück, daß die Betten Metallgestelle haben, die Schränke und Kommoden allerdings werden was abbekommen.“
„Geh du in den Nordturm hinauf, Frau Brosch nimmt den Südturm und ich den Ostturm, wir müssen systematisch sämtliche Räume überprüfen.“
In diesem Augenblick gab es einen zischenden Laut, dann einen Knall. Das Licht erlosch.
„Kurzschluß, auch das noch!“ schimpfte Klaus. „Ist ja klar, die Leitungen sind durchnäßt. Ich schraube die Hauptsicherung raus. Haben Sie Kerzen, Frau Brosch?“
„Natürlich, und ein halbes Dutzend Taschenlampen. Außerdem noch zwei Petroleumlampen. Ich hole sie!“
Als Dolly in den Nordturm hinüberkam, war es, als beträte sie eine fremde Welt. Das Licht brannte, Wärme erfüllte das ganze Haus, nichts war zerbrochen, wie sie beruhigt feststellte. Durch einige Fenster war ein wenig Wasser durch die Ritzen hereingedrückt worden, aber es war kaum der Rede wert. Dolly atmete auf.
Unten im Wohnzimmer saß Frau Direktor Greiling bei einer Tasse Tee, immer noch blaß und beunruhigt, aber das Entsetzen war aus ihrem Gesicht gewichen. Sie strahlte das fröhlich krähende Kathrinchen an, das sie auf dem Schoß hielt. Dolly setzte sich zu ihr, um einen Augenblick zu verschnaufen.
Klaus und Frau Brosch betraten das Zimmer.
„Zum Glück ist im übrigen Haus alles in Ordnung. Weder im Südturm noch im Ostturm sind irgendwelche Schäden zu verzeichnen. Auch der Strom ist nicht unterbrochen“, berichtete Klaus. „Es hat nur den Westturm so böse erwischt, da der Sturm dort mit voller Wucht aufgetroffen ist.“
„Was ist mit dem Westturm?“ erkundigte sich Frau Direktor Greiling.
Dolly, Klaus und Frau Brosch sahen sich an. Es half nichts, sie mußten der Direktorin die Wahrheit sagen.
„Der gesamte Westturm ist praktisch unbewohnbar geworden. Fast alle Fenster sind eingedrückt, die Schlafsäle stehen unter Wasser, ebenso die Wohnung der Broschs. Wir haben gerettet, was wir retten konnten, Bettzeug und Matratzen ins Trockene gebracht, aber es wird Wochen dauern, bis alles renoviert ist“, berichtete Klaus.
Die Direktorin sah ihn bestürzt an.
„Das heißt, wir müssen die Mädchen aus dem Westturm, sobald sie angekommen sind, wieder nach Hause schicken.“
„Das müssen wir, ja.“
„Wochenlang unfreiwillige Ferien für einen großen Teil der Schülerinnen, das bedeutet, daß der normale Lehrplan nicht eingehalten werden kann… denn wie sollen die Kinder das nachholen! Da wäre es nur fair, auch die anderen zu beurlauben, bis die Reparaturarbeiten abgeschlossen sind“, überlegte die Direktorin. „Man müßte die Eltern sofort benachrichtigen…“
„Das können wir leider nicht, da das Telefonnetz unterbrochen ist. Vermutlich nicht nur bei uns, sondern überall im Bereich dieses Orkans“, gab Dolly zu bedenken. „Wer weiß, ob die Straßen nicht auch unpassierbar sind.“
„Das ist anzunehmen, ja.“
„Hunderte von Telefongesprächen zu führen, um im Laufe der Nacht sämtliche Eltern zu benachrichtigen, das dürfte ein unmögliches Unterfangen sein, selbst wenn es mir gelänge, bis zum nächsten Postamt mit Nachtdienst durchzukommen.“
Klaus erhob sich und holte eine Flasche Cognac aus dem Schrank. „So, den haben wir uns jetzt verdient! Ich würde vorschlagen, wir warten die Nacht ab. Solange der Orkan nicht nachläßt, werden wir ständig Rundgänge machen

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