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Down

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Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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So oder so fühlte er sich deswegen ziemlich beschissen. »Wie geht es ihm?«
    »Der Doktor ist gerade weg. Er war mit seiner Visite etwas spät dran. Dad hängt noch am Beatmungsgerät. Es sieht nicht besonders gut aus. Sein Zustand ist zwar stabil, aber es gibt keine Anzeichen für eine Besserung.«
    »Und was heißt das?«
    »Der Chefarzt sagt, es bedeutet, dass uns noch 48 Stunden bleiben. Dann werden wir ein paar unangenehme Entscheidungen treffen müssen.«
    Potter lehnte sich dichter an die Wand, als ein Teil seiner Kraft sich verflüchtigte. Er schaute noch einmal auf die Uhr und hasste sich dafür, dass er nur noch rund eine Minute mit ihr sprechen konnte.
    »Du meinst, ob man den Stecker zieht?«
    »Ja, Jake. Ob man den Stecker zieht, wie du das so treffend nennst. Wirst du rechtzeitig hier sein?«
    Wenigstens diese Frage konnte er guten Gewissens beantworten. »Ja. Wir haben in fünf Minuten einen Auftritt in Austin. Direkt danach fahren wir zum Flughafen, um einen Charterflug nach New York zu erwischen. Die Band dreht dort ein paar Tage lang ihr neues Video und kann sich hinterher ein wenig ausruhen. Ich schnappe mir einen Mietwagen und bin spätestens morgen Vormittag bei dir.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Ja, Marie. Mit etwas Glück bin ich da, wenn er aufwacht.«
    »Jake …«
    »Ich weiß. Hör zu, ich muss mich jetzt um die Show kümmern. Ich melde mich von New York aus und wir sehen uns dann am Morgen. Pass auf dich auf.«
    »Du auch.«
    Er legte den Hörer auf die Gabel und fand, dass er dabei ein Geräusch verursachte wie ein Hammer, der auf einen Nagel trifft. Für einen kurzen Augenblick lehnte er seine Stirn an die kühle Betonmauer und ordnete seine Gedanken. Dann sammelte er sich und kümmerte sich um den Fünf-Minuten-Aufruf.
    Der Lärm ist nahezu allgegenwärtig, ein heftiges Dröhnen, das sich in ihre Schädel bohrt und ihre Wirbelsäulen zittern lässt. Unter dem Lärm nehmen die meisten eine schrille Stimme wahr: »Bitte! Nein!« Doch niemand weiß, zu wem sie gehört. Es könnte jeder von ihnen sein. Das Entsetzen hat sie ihrer Identität beraubt und in ein verängstigtes Kollektiv verwandelt. Zähne knirschen, Hände werden gedrückt. Jemand stöhnt.
    Das Flugzeug kippt zur Seite und kämpft sich in die Waagrechte zurück. Der Motor hustet und stottert. Diejenigen, die dem Heulen lauschen, fragen sich, wie lange er noch durchhält. Sie befürchten, dass es nicht mehr lange dauert.
    »Ist doch okay, wenn ich mich an den seitlichen Rand der Bühne stelle, oder?«
    »Klar«, erwiderte Potter. Er fragte sich, warum die Reporterin eine solche Frage stellte. Hatte wirklich schon einmal jemand die Leute vom Rolling Stone aufgefordert, sich ein Ticket zu kaufen wie jeder andere auch? Er überlegte, was für ein Arschloch zu so etwas in der Lage war, und dann fiel ihm ein, dass er ziemlich viele Arschlöcher von dieser Sorte kannte. »Ich stehe meistens rechts. Da finden wir ganz bestimmt auch einen Platz für Sie.«
    »Danke.«
    Dani stand ganz in der Nähe und hatte die Finger hinter dem Rücken verschlungen. »Hey, Potter?«
    »Ja?«
    »Sind wir rechtzeitig in New York, um in Gray’s Papaya zu gehen?«
    »Klar, die haben rund um die Uhr geöffnet.«
    »Scheiße, stimmt ja. Dann müssen wir unser Set heute Abend wohl nicht kürzen!«
    »Beruhigend, was?«
    Potter sprach in sein Walkie-Talkie und erhielt die Rückmeldung, dass alles bereit war. Auf seine Anweisung wurden die Lichter im Saal abgeschaltet. Kollektiver Jubel brandete auf, als die ersten Töne des aufgezeichneten Intros über das Soundsystem der Halle abgespielt wurden. Lächelnd drehte er sich zu den Frequency Brothers um.
    »Meine Damen und Herren, auf sie mit Gebrüll!«
    Potter beobachtete die Mitglieder der Band, als sie den Schutz der Katakomben verließen und den Backstage-Bereich betraten. Sie mussten noch ein ganzes Stück laufen, bis sie die Bühne erreichten, und er nahm sie immer gerne gründlich unter die Lupe, bevor sie die erste Note anstimmten. Dani und Jen hüpften Arm in Arm vorweg. Kevin hielt sich dicht hinter ihnen und hatte die Hände in den Taschen versenkt. Seine Augen zuckten zwischen seiner Frau und ihrer Schwester hin und her, dann kicherte er über ihre Darbietung. Hinter ihnen dehnte und streckte sich Curtis und hielt ein Schwätzchen mit Greg, aus dessen Mundwinkel eine Rauchwolke aufstieg. Conner bildete die Nachhut, die Hände hinter dem Rücken. Er starrte auf seine Schuhe und schlurfte langsam

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