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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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dann bist du wieder ausgeglichener und kannst dich besser konzentrieren.“
    Nymus kontrollierte seinen Atem und tat, wie der Großvater geheißen hatte. Dann las er die Verse.
    Der Zauberspruch war nur kurz, aber mit Gestik verbunden, die in einer eigenen Spalte neben den Verszeilen erklärt wurde.
    „Zuerst an den Text ran“, befahl sich Nymus selbst.
    Er las laut:
    „Abgeprallt – abgeknallt,
    abgesagt – fortgejagt!
    Tritt zurück!
    Stück um Stück!
    Zieh von hinnen!
    Zieh von dannen!
    Ich bin frei,
    du bist gegangen!“
    Der Zauberspruch gefiel Nymus. Da konnte man richtig laut werden, seine Wut und seine Angriffslust hineinlegen, ja man konnte ihn regelrecht brüllen. In wenigen Minuten hatte Nymus den Zauber intus. Und jetzt die Gestik: Abwehrstellung in alle vier Himmelsrichtungen. Mal war die rechte Hand vorn, mal die linke. Bei dem Wort „frei“ musste man beide Hände aufs Herz legen und bei „gegangen“ nach vorn schnellen lassen.
    Auf einmal bemerkte Nymus, dass seine Hände ruhig geworden waren. Kein Beben, kein Zittern mehr.
    Sollte er den Zauber schon richtig vollführt haben, so dass der bereits wirkte? Freudige Hoffnung rötete seine Wangen. Er übte trotzdem weiter. Den ganzen Nachmittag übte er, bis er glaubte, den Zauber im Schlaf ausführen zu können. Anschließend wiederholte er den Liebeszauber, den er gestern Abend so halbwegs gelernt hatte. Bald beherrschte er auch den. Zufrieden mit sich selbst ließ er sich auf den Stuhl fallen.
    Vor dem Abendessen rief Rodubert Nymus in sein Arbeitszimmer und ließ sich zeigen, was der gelernt hatte.
    „Na, das klappt ja alles recht gut“, lobte er Nymus. „Der Schutz vor Manipulation und Gedankenlesen wirkt bereits. Du musst diesen Zauber ab sofort jeden Tag, gleich nach dem Aufstehen, erneuern. - So, nachdem die Schwarzmagier nun nichts mehr aus deinen Gedanken erfahren, kann ich dir endlich deinen Schutzstein geben.“ Er reichte ihm den schwarzen Turmalin, den er gestern mitgenommen hatte. „Deine Mutter hat sich bemüht. Aber sie war viel zu aufgewühlt und abgeschlagen, als dass da noch etwas Sinnvolles hätte herauskommen können. Als wir sie nach deinem Vater gefragt haben, hat sie nur geweint. Es war ihr kein Wort zu entlocken, nicht einmal, als wir ihr gesagt haben, dass du auch den Schutz des Vaters brauchst. Ich habe keine Idee, wie wir dir einen voll wirksamen Schutzstein herstellen können, solange wir nichts von deinem Vater wissen. Nun, zumindest liegen zwei effektive Liebeszauber darauf – übrigens von Zawarima und Herzelind; eine gewisse Wirkung hat er bestimmt, zumal das Bemühen deiner Mutter auch ein bisschen zählt.“
    „ Wie soll er denn wirken?“, fragte Nymus
    „ Normalerweise interessieren sich die Schwarzmagier nach einer Weile nicht mehr für dich. Sie können zwar durchaus noch mit dir reden und dir böse Worte entgegenschleudern. Du nimmst sie wahr, aber sie treffen dich nicht. Auch ihre üblen Zaubereien prallen an dir ab. Die Wirksamkeit des Steins nimmt im Laufe der Tage zu. Nach drei Wochen ist der Schutz optimal. Poptlok und Zawarima haben damit ernsthaft Erfahrungen gemacht. Die kannst du mal fragen. Aber glaub nicht, dass die Schwarzmagier schlafen. Sobald ihnen klar ist, wie wir uns hier gegen sie absichern, werden sie nicht ruhen, Gegenzauber zu finden, die den Schutz wieder aufheben. Deshalb müssen wir stets auf der Hut sein und uns schon neue Maßnahmen einfallen lassen, wenn wir gerade etwas Geeignetes entwickelt haben.“
    „ Und du hast diesen Schutzmechanismus selbst erfunden?“
    „ Nein. Dem liegt ein alter Zauber zugrunde, auf den mich der heute Mittag schon erwähnte südamerikanische Kollege aufmerksam gemacht hat. Er hat mir noch ein paar seiner Ideen geschrieben. Da er selbst aber an einem Punkt angelangt sei, an dem er nicht weiterkomme, wolle er mir seine bisherige Arbeit schicken. Vielleicht hätte ich ein paar gute Gedanken dazu und käme zu einem brauchbaren Ergebnis. So war es dann tatsächlich.“ Rodubert strich sich nachsinnend seinen weißen Vollbart. „Ich weiß gar nicht, woher der Mann mich kennt, dass er mir so etwas zutrauen könnte.“
    Herzelind war eingetreten und beteiligte sich an dem Gespräch. „Was ich auch seltsam finde, ist, dass er nicht den Ehrgeiz zu haben scheint, die Lösung selbst zu finden. Damit entgeht ihm der Ruhm, und ein anderer, in diesem Fall du, lieber Rodubert, heimst die Lorbeeren ein. Natürlich hast du betont, dass nicht alles auf

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