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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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hetzte ihr hinterher. An der Haustür holte er sie ein.
    „ Irmhild, bitte warte!“, rief er nochmal.
    Sie ging hinaus, drehte sich dann aber zu ihm um. Ihr Blick war ernst. Kein Lächeln huschte über ihr noch immer blasses Gesicht. „Was willst du?“
    Nymus schaute auf seine Schuhspitzen. „Irmhild“, stammelte er, „es tut mir leid, dass ich auf der Beerdigung so ruppig zu dir war.“
    Sie stand gerade, den Kopf erhoben. „Ich nehme deine Entschuldigung nur an, wenn du Bernwards Brief annimmst.“ Ihre Worte klangen streng und kühl.
    „Gib ihn mir!“, erwiderte Nymus leise.
    Sie holte den Brief zum zweiten Mal aus ihrer Rocktasche und reichte ihn Nymus, der ihn endlich ergriff.
    „Lies ihn aber auch!“, befahl sie barsch.
    Nymus nickte. Dann fragte er: „Warum ist dir das so wichtig? Liegt dir so viel an Bernward?“
    „Ja“, antwortete sie. „Er gehört schließlich zu uns. Und Unstimmigkeiten, die unter uns entstehen, muss man ausräumen.“
    „ Bei Poptlok habt ihr aber lange damit gewartet“, bemerkte Nymus.
    „ Eben. Und so was darf sich nicht wiederholen!“, argumentierte Irmhild. „Zumal jetzt nicht, wo wir gegen die Schwarzmagier einig sein müssen.“
    Irmhilds blaugraue Augen blitzten und ihre Wangen röteten sich, als sie so entschlossen sprach. Nymus fand sie in diesem Moment wunderschön.
    „Was ist? Was guckst du mich so an? Bist du etwa anderer Meinung?“
    „ Nein, nein.“ Nymus fühlte das Blut in seinen Kopf schießen. „Ist das der einzige Grund?“, forschte er vorsichtig.
    Irmhild sah ihn mit großen Augen an. „Was denkst du eigentlich?“
    Nymus glaubte, dass sein Kopf inzwischen dunkelrot sein musste. „Ich“, stotterte er, „ich finde dich einfach schön. Und seit unserem ersten Zusammentreffen gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf.“
    „ Bist du eifersüchtig?“
    „ Vielleicht.“
    Sie ergriff seine Hand. „Das brauchst du nicht zu sein; denn seit unserem ersten Zusammentreffen gehst du auch mir nicht mehr aus dem Kopf“, griff sie Nymus Formulierung auf, und endlich lächelte sie.
    Nymus drückte ihre warme, feste Hand, und strahlte sie freudig an.

Zukunftspläne und Tarmaks Abreise
    Nymus erreichte so selig lächelnd die Burg, dass Poptlok, der schon vor ihm angekommen war, und Tarmak ihn verblüfft anstarrten.
    „ Da behandeln wir so schlimme Themen und du freust dich auch noch?“ Poptlok schüttelte verständnislos den Kopf.
    In dem Moment verließ Zawarima den Brunnen. Sie hatte Poptloks Satz gehört und kam Nymus zu Hilfe. „Männer!“, lachte sie. „Wenn es ernste Situationen gibt, habt ihr keine Augen mehr für die Schönheit des Lebens.“
    „Was soll das heißen?“ Poptlok hatte sie nicht verstanden.
    „ Ach Poptlok, du weißt es doch!“ Zawarima gab ihm einen Kuss.
    Da lachte auch Poptlok. „Na, dann passt es ja wieder!“
    Tarmak sah befremdet von einem zum anderen.
    Poptlok klärte ihn auf: „Das Misstrauen Irmhild gegenüber hat sich in Nichts aufgelöst.“
    „Ach ja?“
    „ Ja“, mischte sich Nymus selbst endlich ein. „Sie hat mir einen Brief gegeben, den Bernward mir geschrieben hat. Vielleicht sollte ich ihn vorlesen, dann wisst ihr Bescheid, wie es zu dem Verrat gekommen ist und wer der Verräter ist.“
    Während sie sich an den Tisch beim Burgfried setzten, faltete Nymus den Brief auseinander, glättete das wellige Papier und begann.
    Der enthielt im Wesentlichen die Aussagen, die Irmhild am Vormittag Nymus gegenüber schon gemacht hatte, beschrieb allerdings einige Details viel genauer, so zum Beispiel, wie Bernward den Stein aus der Hosentasche befördert hatte. Das war nämlich gar nicht so leicht zu bewerkstelligen gewesen, denn der Hol- und Bringzauber hatte nicht funktioniert. Bernward hatte richtig in die Tasche greifen müssen, wie ein gemeiner Taschendieb. Das war nur möglich gewesen, weil Nymus' Hose im Hüftbereich weit geschnitten war. Was Nymus außerdem erstaunte, war die Tatsache, dass Bernwards Bruder den Stein nicht hatte in die Hand nehmen können. Als er das versucht hatte, hatte er sich die Hand verbrannt, und zwar so schlimm, dass sofort große, weiße Blasen entstanden waren. Er hatte die Zauber von dem Stein nehmen müssen, während Bernward den auf der geöffneten Handfläche gehalten hatte. In dem Moment, so schilderte es Bernward, sei ihm erst bewusst geworden, was sein Bruder da eigentlich tat.
    „ Warum hat er sich die Hand verbrannt?“, fragte Nymus.
    Zawarima antwortete: „Ein

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